Trossinger Zeitung

Ein modernes Märchen

Die Pläne zweier Bad Dürrheimer Kommunalpo­litiker lassen sich mangels Interesse nicht verwirklic­hen

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Beim Kulturaben­d begeistern die Löhrschüle­r mit jeder Menge Abwechslun­g.

BAD DÜRRHEIM (sbo) - Der Name der neuen freien Liste in Bad Dürrheim für die Kommunalwa­hl stand schon fest, er sollte „Freie Bürgerlist­e“heißen. Doch noch bevor diese Liste auf die Welt kam, gab es eine Fehlgeburt.

Es gärte schon einige Wochen unter der Decke in der städtische­n Politik in der Kurstadt. Joachim Limberger (CDU) und Michael Rebholz (FDP) wollten eine freie Liste für die Kommunalwa­hl aufstellen, doch war die Resonanz gering, und so wurde das kommunalpo­litisch ehrgeizige Projekt vorerst eingestamp­ft – obwohl mit Limberger und Rebholz zwei kommunalpo­litische Schwergewi­chte die Initiatore­n waren. Limberger selbst war jahrelang Vorsitzend­er der CDU, Rebholz in der FDP, die Väter von beiden hatten jahrzehnte­lang im Gemeindera­t der Stadt sozusagen einen Sitz sicher und lenkten die Geschicke maßgeblich mit.

Ziel der Liste sollte es sein, dass man in der Kommunalpo­litik mehr gestalten und Strukturen aufbrechen wollte. Zu den ersten Treffen wurden vor allem jüngere Bad Dürrheimer angesproch­en, doch laut gut unterricht­eten Kreisen sollen zu einer Sondierung­szusammenk­unft vor wenigen Wochen noch nicht einmal zwei Handvoll Personen gekommen sein, und die Personen, die man für die neue Liste schon gewonnen hatte, bekamen – so hat es den Anschein – kalte Füße, denn noch wäre genug Zeit gewesen, weitere Kandidaten zu suchen, die Kommunalwa­hl ist erst am 26. Mai 2019. Joachim Limberger gestand das vorläufige Scheitern ein, so mache es keinen Sinn, äußerte er sich. Aber das Projekt ist alles andere als beerdigt, man will eventuell einen Neustart zur nächsten Kommunalwa­hl machen. Wie man auch in der großen Politik schon gesehen hat, will gut Ding Weile haben. Auch dort haben langfristi­g erfolgreic­he Parteien sich nicht über Nacht erfunden.

Keine großen Erwartunge­n haben die Initiatore­n an einen neuen Bürgermeis­ter, der am 31. März gewählt wird. Ohne zu wissen, wer es ist und auf wen man sich als Kandidaten einigen wird, unterstell­en die Initiatore­n schon jetzt, dass ein Mann oder eine Frau mit Visionen und Kante in der Wählerscha­ft keine Möglichkei­t finde. Im Umkehrschl­uss wird somit auch unterstell­t, dass ein solcher Kandidat bei den Fraktionen als nicht vermittelb­ar gesehen wird.

Insgesamt tun sich die Fraktionen mit der Kandidaten­suche schwer, egal ob in der Kernstadt oder in den Stadtteile­n. Die Arbeit im Gremium sei zusehends schwerer geworden, lautet übereinsti­mmende die Aussage von mehreren Mandatsträ­gern des Gemeindera­ts.

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FOTO: SILVIA MÜLLER

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