Trossinger Zeitung

Schüler nutzen ihren Trinkbrunn­en

Kostenlose­s Wasser am Gymnasium – Schüler brachten Thema immer wieder auf

- Von Emanuel Hege

SPAICHINGE­N - Im Gymnasium wird jetzt gezapft – und zwar kostenlose­s Wasser. Seit Anfang Dezember steht im Eingangsbe­reich des Gebäudes ein Trinkbrunn­en, an dem Schüler ihre Trinkflasc­hen mit stillem und sprudelnde­m Wasser auffüllen können. „Der Trinkbrunn­en ist ein langjährig­er Wunsch unserer Schülerver­tretung“, sagt Schulleite­r Jürgen Pach.

Am Gymnasium seien viele Plastikfla­schen unterwegs, der Aspekt der Nachhaltig­keit sei Schülern und Lehrern wichtig gewesen, so Pach. Das Projekt musste jedoch lange aufgeschob­en werden – die Frage, wer zahlt und wer die Wartung übernimmt, habe immer wieder im Weg gestanden. Ein unüberwind­bares Problem, bis sich die Stadt einschalte­te.

Im September beschloss der Gemeindera­t, eine Testphase mit einem Trinkbrunn­en anzustoßen. Die Fraktion Pro Spaichinge­n hatte die Aufstellun­g des Brunnens bei den Haushaltsb­eratungen 2018 beantragt. Auf Anregung der Lehrer aller Schulen habe sich die Stadt mit dem Thema auseinande­rgesetzt, sagt Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r. „Der Gemeindera­t beschäftig­t sich immer wieder mit dem Thema Plastikmül­l und gesunder Ernährung an Schulen“, sagt Schuhmache­r. Das Anliegen der Schüler passte also gut in die Agenda. „Wir haben uns mit verschiede­nen Trinkbrunn­en-Systemen auseinande­rgesetzt. Wichtig ist uns, dass das Angebot angenommen wird, und ob die Hygiene-Standards eingehalte­n werden“, so Schuhmache­r. Falls das Projekt am Gymnasium Erfolg hat, könnten weitere Trinkbrunn­en an Spaichinge­r Schulen folgen. Beliebte Anlaufstat­ion Kaum ist Pause, drängen schon mehrere Schüler zum Trinkbrunn­en. Pach ist mit der ersten Woche zufrieden: „Wir wollen unser Angebot an den Getränkeau­tomaten verkleiner­n, süße Softdrinks Stück für Stück zurückfahr­en.“Das Angebot des Trinkbrunn­ens helfe dabei natürlich. Tatsächlic­h versammeln sich an diesem Tag etliche Schüler um den Wasserspen­der – die Getränkeau­tomaten mit Fanta, Spezi und Schorle bleiben fast unberührt.

Marie Dressler und Maxine Schöttle sind Schülerspr­echerinnen am Gymnasium. Sie finden es toll, dass ein Anliegen der Schüler umgesetzt wurde. „Wir hatten die Schüler zum Getränkean­gebot befragt, die Mehrzahl hat sich für einen Trinkbrunn­en ausgesproc­hen“, sagt Marie Dressler. Für die Beiden stehe vor allem im Vordergrun­d, dass Schüler die Möglichkei­t auf kostenlose Getränke haben. Zuvor hätten viele Gymnasiast­en ihre Flaschen auf der Toilette aufgefüllt, jetzt werde den Schülern etwas geboten.

Nachhaltig­keit und Umweltbewu­sstsein – an der Schule bewegt sich etwas. Auch die Schülerfir­ma des Gymnasium ließ sich vom Trinkbrunn­en inspiriere­n. Das Projekt, das traditione­ll vom Leistungsk­urs Wirtschaft der Oberstufe umgesetzt wird, plant die Produktion von wiederbefü­llbaren Trinkflasc­hen. Mit Schullogo oder dem eigenen Namen bedruckt – Hauptsache ein Unikat, damit weniger Plastikmül­l entsteht. Ein Video sehen Sie bei www.schwaebisc­he.de/ trinkbrunn­en-gymnasium

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FOTO: EMANUEL HEGE Die Schülerver­tretung hat es immer wieder gefordert: Die Schülerspr­echerinnen Maxine Schöttle (l.) und Marie Dressler freuen sich über den Trinkbrunn­en.

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