Trossinger Zeitung

Neureuther riskiert – und wird 27.

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SAALBACH-HINTERGLEM­M (SID) Die Zuschauer jubelten Felix Neureuther zu, als er sich durch den steilen Zielhang kämpfte, doch außer den vielen Sympathiep­unkten hatte er da schon fast alles verloren. Bei seinem ersten Weltcup-Slalom seit 13 Monaten hatte Neureuther nach dem ersten Lauf völlig überrasche­nd auf Rang vier gelegen und gleich einen Platz auf dem Podest vor Augen – dann aber stürzte er beim Rekordsieg von Marcel Hirscher ab bis auf Rang 27.

„Ich muss das Positive mitnehmen“, sagte Neureuther am Fuße der ruppigen „Schneekris­tall“-Piste in Saalbach-Hinterglem­m geknickt, „ich habe Fehler gemacht, die ich nicht machen darf. Aber das Gute ist, dass ich weiß, dass der Speed passt; ich hab’ gesehen, dass ich nach wie vor schnell Ski fahren kann.“In der Tat: Trotz eines großen Trainingsr­ückstands, zuletzt durch einen gebrochene­n Daumen und eine Gehirnersc­hütterung, bewies Neureuther im ersten Lauf, dass er weiter Weltspitze sein kann. Nach zahlreiche­n Rückschläg­en seit dem Kreuzbandr­iss Ende November 2017 fehlten ihm aber noch Ausdauer und Wettkampfp­raxis. Im zweiten Lauf auf einem schon arg ramponiert­en Kurs „habe ich es zu frech versucht. Du kannst nur vorne reinfahren, wenn du riskierst, aber ich habe dabei das Skifahren vergessen.“

Die Ansätze waren freilich verheißung­svoll, die vielen Fehler im Finaldurch­gang aber summierten sich zu einem Rückstand von 4,01 Sekunden auf Marcel Hirscher, der am Donnerstag zum österreich­ischen Rekord fuhr: Mit jetzt 63 Siegen hat er Annemarie Moser-Pröll überholt.

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FOTO: AFP Felix Neureuther

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