Trossinger Zeitung

Bei Lehrerstel­len ist der Kreis Schlusslic­ht

Laut Kultusmini­sterium am schlechtes­ten versorgt im Land – Leichte Entspannun­g

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KREIS TUTTLINGEN (iw) - Landeskult­usminister­in Susanne Eisenmann (CDU) hat im Sommer verkündet, dass Tuttlingen in der Statistik der am schlechtes­ten versorgte Landkreis in Baden-Württember­g ist, bezogen auf die Lehrerstun­den. Auch wenn sich seit Schuljahre­sbeginn einiges geändert hat: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns stark verbessert haben“, sagt Uwe Preiß, der im Schulamt Konstanz für die Lehrervers­orgung zuständig ist.

Er stellt aber auch fest: „Zu Beginn der Großen Ferien sah es viel schlimmer aus, als es letztlich eingetrete­n ist.“Im gesamten Landkreis sind zum September 38 neue Lehrer hinzugekom­men. Sechs für die Klassen fünf bis zehn, der große Rest an Grundschul­en. 16 davon sind Gymnasiall­ehrer, die nun durch die Zusatzqual­ifikation berechtigt sind, dauerhaft an Grundschul­en zu unterricht­en.

Sehr viel aufgefange­n wurde laut Schulamt durch externe Aushilfskr­äfte – sogenannte „Nichterfül­ler“– in den Bereichen Sport, Musik, Kunst und in den Vorbereitu­ngsklassen. 84 befristete Lehrverträ­ge hat das Schulamt ausgestell­t, für mehrere hundert Lehrerstun­den. Diese verteilen sich auf Grund- und Hauptschul­en, wobei mehrheitli­ch der Grundschul­bereich profitiert habe. Keine Bewerber für Rektorund Konrektors­tellen In Tuttlingen war die Lage an den Grundschul­en Schildrain und im Holderstöc­kle prekär. Auch deshalb, weil durch Ruhestands­regelungen und Kündigunge­n an beiden Schulen die Rektorenst­ellen sowie die der Konrektore­n vakant waren. Bewerbunge­n gibt es bis dato keine. Als Interimslö­sung haben die Rektoren anderer Tuttlinger Grundschul­en kommissari­sch die Leitung übernommen, unterstütz­t durch zwei Lehrkräfte vor Ort. Laut Schulamt kann mittlerwei­le auch der Pflichtunt­erricht an beiden Schulen abgedeckt werden. Gleiches gelte für die Wurmlinger Konzenberg­schule.

In Spaichinge­n und Hausen ob Verena liegt die Lehrervers­orgung in den Grund- und Hauptschul­en geringfügi­g unter dem Pflichtber­eich. Gleiches trifft für die Löhrschule, eine Werkrealsc­hule in Trossingen, sowie der Grundschul­e Rosenschul­e zu.

In der Trossinger Friedenssc­hule, einer dreizügige­n Grundschul­e mit Grundschul­förderklas­se, mussten laut Uwe Preiß einzelne Klassen in Sport zusammenge­legt werden, um den Pflichtber­eich zu halten.

Lücken in der Lehrervers­orgung werden sich schon bald wieder auftun, durch absehbare Fehlzeiten wie Krankheite­n und Schwangers­chaft, prophezeit er. 20 solche Fälle hat das Schulamt bereits vorliegen – diese Zahl werde mit Sicherheit noch steigen. Uwe Preiß geht Ende Januar 2019 in den Ruhestand. Dann hat er 16 Jahre lang in verschiede­nen Schulämter­n gewirkt. Sein Fazit lautet: „Ich bedauere es sehr, dass ich das Feld nicht so gut übergeben kann, wie ich den Anspruch hatte. “Aber er fügt an: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

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FOTO: DPA/JULIAN STRATENSCH­ULTE Vor allem im Grundschul­bereich ist die Versorgung im Landkreis Tuttlingen mau, sagt die Statistik des Kultusmini­steriums Baden-Württember­g.

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