Breites Bündnis gegen Barrieren am Bahnhof
Fernzüge werden nur noch über die „Hühnerleiter“erreicht – Zahlreiche Menschen demonstrieren dagegen
SPAICHINGEN - Etwas Außergewöhnliches hat der Ärger über die steile Treppe beim Bahnhof ausgelöst, die im Volksmund „Hühnerleiter“ heißt: Im April findet sich eine breite Koalition, bestehend aus Parteien, der Seniorenunion, Seniorenund Behindertenvertretern, des Bundes für Umwelt- und Naturschutz, des Behindertenbeauftragten und des Bahnexperten, des bahnpolitischen Sprechers der Grünen im Bundestag, und weiterer Bürger zusammen, um zu demonstrieren und zu protestieren. Hermann Polzer, Sprecher der Grünen Spaichingens, hat die Sache in die Hand genommen, die aber als Gemeinschaftsaktion angelegt ist. Der Ärger, der so viele unterschiedliche Gruppen und Privatleute zusammenbringt, betrifft die Mobilität vor allem älterer und behinderter Menschen, beziehungsweise von Menschen mit Kinderwagen, Fahrrädern, Gepäck. Denn seit dem Fahrplanwechsel im Dezember halten die Fernreisezüge nur noch auf Gleis 3 und das bedeutet: Es ist nur über die Hühnerleiter zugänglich.
Im Verlauf des Jahres bleibt das Thema präsent. Klar ist, dass die Fernzüge nicht wieder auf Gleis 1 einfahren können, da sie so wertvolle Minuten verlieren und dann den Takt nicht einhalten können. Denn die Bahn hat mehr Züge als bisher auf die Schiene gesetzt. Behauptungen der Stadt, sie könne auf Privatgelände nicht selber tätig werden und etwa einen Aufzug anstreben, werden durch Beispiele wie Singen, Sulz und Oberdorf widerlegt, die Kooperationen mit der Bahn haben. Nachdem fast alle durch die Prottestaktion an einem Strang ziehen und das Signal bei der Bahn sowie dem Verkehrsminister ankommt, macht sich auch Bürgermeister Schuhmacher auf nach Stuttgart und bekommt von einem Ministerialdirektor sowie dem FDP-Landtagsabgeordneten verbale Unterstützung. Die Stadt nimmt das Thema ins Jahr 2019 mit.