Mühlheim und Geisingen steigen auf
Nach einem Jahr Pause ist der Kreis Tuttlingen wieder in der Fußball-Landesliga vertreten
MÜHLHEIM - Die Dankbarkeit endet nach acht Spielen. Trainer Andreas Probst, der den VfL Mühlheim mit Co-Trainer Ingo Röhrer in die Fußball-Landesliga Württemberg führt, muss den Verein verlassen. Nach einem 6:0-Sieg über den SSC Tübingen und Platz elf trennt sich der VfL von den Erfolgstrainern. Über die Gründe schweigt sich der Verein aus. Mittelfeldspieler Maik Schutzbach übernimmt als Interimstrainer.
Genau fünf Monate zuvor liegen sich alle Beteiligten bei den Donaustädtern in den Armen. Durch ein 3:0 bei der SpVgg Bochingen macht Mühlheim die Rückkehr in die Landesliga perfekt. „Wir sind verdient Meister geworden“, sagt Probst, der sich in drei Jahren auf dem Ettenberg kontinuierlich mit seinem Team steigert. Nach einem dritten und einem zweiten Platz sichert sich der VfL Platz eins der Bezirksliga Schwarzwald vor dem FV 08 Rottweil, der in der Relegation den Aufstieg in die Landesliga schafft.
Maßgeblich für den Aufstieg der Mühlheimer ist die gute Abwehr. Nach 50 beziehungsweise 34 Gegentoren in den Vorjahren muss der Meister nur 23 Treffer hinnehmen, stellt mit 101 Toren den besten Angriff. Ausgerechnet im Finale des Bezirkspokals passt es in beiden Mannschaftsteilen nicht. Die SpVgg Trossingen setzt sich 3:1 durch und vermasselt Mühlheimern das Double. Dimitri Stroh (2) und Marco Mazzeo sorgen bei einem Gegentor von Hendrik Hilzinger dafür, dass nach dem Endspiel die Musikstädter jubeln dürfen. Es ist der passende Abschied für Trainer Ronny Warnick, der die SpVgg nach zwei Jahren zum Hegauer FV verlässt.
Neben dem VfL Mühlheim sorgt auch der SV Geisingen in der vergangenen Saison, dass die Landesliga keine kreisfreie Zone bleibt. Die Mannschaft von Spielertrainer Marijan Tucakovic setzt sich mit 67 Punkten in der südbadischen Bezirksliga Schwarzwald vor dem FC Hochemmingen (64) und dem FC Gutmadingen (62) durch. Nach einem 3:1 beim SV Hölzlebruck ist der SVG am Ziel – spielt erstmals in der 92-jährigen Historie in der Landesliga Südbaden. „Unsere Mannschaft hat es in dieser Saison überragend gemacht und immer an sich geglaubt“, sagt der sportliche Leiter des SVG, Benjamin Degen.
Anders als in Mühlheim sieht es zur Halbzeit in Geisingen nicht nach einem weiteren Jahr in der siebthöchsten Spielklasse aus. Während der VfL mit 22 Punkten im Mittelfeld steht und Chancen auf den Klassenerhalt hat, ist der SVG mit 14 Punkten Vorletzter. Der Start mit vier Punkten aus zwei Spielen sorgt noch für Zuversicht. Seit Ende September folgen zehn Spiele ohne Sieg, an deren Ende Spielertrainer Tucakovic aufgibt. Der neue Trainer steht bereits fest: Der in Mühlheim geschasste Andreas Probst wird als SVG-Trainer weitere LandesligaSpiele seiner Biographie hinzufügen.
Jubel gibt es auch beim SV TuS Immendingen. Der Bezirksligist aus dem Badischen Schwarzwald schafft mit dem Vorsprung von drei Punkten so gerade eben den Klassenerhalt. Am letzten Spieltag rettet sich der SV mit einem 2:0 bei der SG Riedöschingen/Hondingen. Acht Tage zuvor setzt sich Immendingen 4:2 gegen Liga-Konkurrent FV Tennenbronn durch und gewinnt den Bezirkspokal. „Wir haben 90 Minuten das gespielt, was wir können. Kompliment an mein Team, das läuferisch und kämpferisch voll mitgehalten hat.“