Trossingen rückt seine Musentempel in neues Licht
Die lange Nacht der Konzertsäle sorgt für „Aha“-Erlebnis
TROSSINGEN (fg) - Das Kulturjahr 2018 steht in der Musikstadt Trossingen unter dem Zeichen der Synergien und Kooperationen, getoppt wohl vom größten Aha-Erlebnis: „Die lange Nacht der Konzertsäle“. Frank Golischewski, Kulturbeauftragter der Stadt, will mit dieser ungewöhnlichen Veranstaltung die Musentempel der Musikstadt in den Mittelpunkt rücken: Das Dr.-ErnstHohner-Konzerthaus (765 bis 950 Plätze) mit seiner viel gerühmten Akustik – und gleichzeitig weitere Säle wie den der Musikhochschule (400 Plätze) oder, wenige Monate zuvor erst eingeweiht, das sensationelle Oval in der Bundesakademie (zirka 250 Plätze).
Kammermusiksäle wie in der Tanz- und Musikschule sind in Trossingen ohnehin kaum zu zählen. Und so kommen denn rund tausend Besucher, um ab 18 Uhr durch die Musikstadt zu wandeln. Im Konzerthaus spielt das Sinfonieorchester der Hochschule unter Sebastian Tewinkel. Die Jazz- und Popabteilung in der Hochschule begeistert mit Swing und Pop, und am Ende sitzen noch etwa 200 Besucher bis weit nach Mitternacht in der Bundesakademie und lauschen Chansons und Jazz von Hohner-Konservatorium und Ensemble Rififi.
Einmal mehr wird die seit vielen Jahren existierende Kooperation aller Trossinger Institute mit der städtischen Kultur sichtbar, die auch 2018 wieder in einem Konzert der Hochschule, im Herbstfest der Blasmusik (hier arbeiten Hochschule, Bundesakademie und städtische Kultur Hand in Hand) oder beim Neujahrskonzert Erfolge feiert.
500 Besucher beim Herbstfest und noch einmal etwa 600 Besucher bei „SWR1 lacht“(mit Lisa Feller, Öczan Cosar, Christoph Sonntag und moderiert von Stefanie Anhalt) bilden einen bemerkenswerten Auftakt der Kultur, die gerade in den vergangenen Monaten in Trossingen oft und heftig diskutiert wurde.
Ob die Kooperation mit der Musikschule in der „Gitarrophilia“, wo auf Einladung Trossingens erstmals der international gefeierte Solist Ricardo Gallen mit der Russischen Kammerphilharmonie unter Juri Gilbo konzertierte, oder die „Lange Nacht der Liedermacher“mit Anne Haigis, Purple Schulz und Marc Brel, immer sind es auf Trossingen zugeschnittene Programme, die so nirgends sonst zu hören sind.
Mit den Festivals „Akkordeon grenzenlos“, der „Bluesfabrik“mit „Langer Bluesnacht“und den „Harmonica Masters“hat sich die Stadt auch 2018 einmal mehr als „MusikHauptstadt der Region“präsentiert.