Trossinger Zeitung

Die Stadtapoth­eke steht weiter leer

Architekt Bächle will Pläne im Januar vorstellen – Geplant ist ein behutsamer Umbau

- Von Birgit Heinig

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Vor ziemlich genau zwei Jahren hat die Nachricht für Aufsehen gesorgt: Sie Stadtapoth­eke in Villingen schließt für immer. Inzwischen ist der letzte Mieter längst ausgezogen und das klassizist­ische Gebäude Rietstraße 12 in einen Dornrösche­nschlaf versunken. Besitzer Martin Bächle spricht aber nach wie vor von neuen Plänen.

Ein von Grund auf neues Konzept soll bei dem aus der Mitte des 19. Jahrhunder­ts stammenden, dreigescho­ssigen Haus greifen und ein „behutsamer Umbau“vorgenomme­n werden. Das stellte der aus Villingen stammende Architekt Martin Bächle mit Büro in Konstanz schon im Mai 2017 in Aussicht. Pläne wollte er damals zum Jahresbegi­nn 2018 zur Genehmigun­g einreichen. Geschehen ist das allerdings bisher nicht.

Auf erneute Nachfrage reagiert Bächle wiederum zurückhalt­end und verweist einmal mehr auf einen späteren Zeitpunkt. „Im Januar“wisse er mehr, sagt der mit geschichts­trächtiger Bausubstan­z erfahrene Architekt, der einem „sensiblen“Gebäude ohne Zeitdruck neues Leben einhauchen will. Geschichts­trächtig ist die Rietstraße 12 allemal. Am 14. März 1848, ein Jahr vor der badischen Revolution, hielt von dessen Balkon aus der Villinger Arzt und Revolution­sführer Karl Hoffmann (1809 bis 1857) vor der Villinger Volksversa­mmlung eine flammende Rede. Haus mit historisch­er Bedeutung Die historisch­e Bedeutung nicht nur des besagten Balkons, sondern des gesamten, von 1843 bis 1847 erbauten Hauses, ist Bächle nicht nur bewusst, sie liegt ihm auch sehr am Herzen. Deshalb strebe er ein „optimierte­s Projekt“an, sagte er schon vor einem Jahr. Viel mehr verriet er damals wie heute nicht. Nur so viel: Im Dachgescho­ss werde künftig gewohnt, die erste Etage gewerblich genutzt, und das Erdgeschos­s stehe für Ladenfläch­en, respektive ein Tagescafé parat. Vielleicht wird aber auch alles ganz anders. „Interessen­ten gibt es verschiede­ne“, sagt Architekt Bächle gebetsmühl­enartig und verweist auf den Januar. Dann könne er mehr sagen.

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FOTO: HEINIG Die ehemalige „Stadtapoth­eke“in der Rietstraße 12 in Villingen liegt seit zwei Jahren im Dornrösche­nschlaf. So lange plant Besitzer und Architekt Martin Bächle auch schon an einem neuen Konzept.

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