Trossinger Zeitung

Trainersuc­he bei Hoffenheim vor dem Abschluss

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Der FC Bayern wird doch noch Meister! Marcel Reif: „Nicht in dieser Saison! Den Rückstand kann Bayern nicht aufholen. Dazu ist Dortmund zu stark, auch andere Mannschaft­en in den oberen Tabellenre­gionen. Frankfurt und Gladbach sehe ich nicht als Meister, aber sie sind eine Art Puffer für den BVB, weil sie den Bayern Probleme bereiten. Es spricht Vieles für Dortmund, weil sie in der Hinrunde Spiele gewonnen haben, die man normalerwe­ise nicht gewinnen kann. Manchmal sitzt Trainer Lucien Favre auf der Bank und schüttelt mit dem Kopf und grinst – weil seine Jungs hin und wieder Kinderfußb­all spielen, der nichts mit dem zu tun hat, was er eigentlich taktisch vorhatte – aber es funktionie­rt.“

Niko Kovac bleibt doch bis Saisonende Bayern-Trainer! Reif: „Ich glaube ja, wenn es nicht völlig den Bach runtergeht. Aber das kann mit der Qualität im Kader nicht passieren, die Mannschaft muss sich nur ein bisschen zusammenre­ißen. Die Bayern-Bosse würden nur einschreit­en, wenn im Frühjahr plötzlich sogar Platz vier, also die Qualifikat­ion für die Champions League gefährdet wäre.“

Bayern kommt ins ChampionsL­eague-Finale! Reif: „Das wäre Weihnachte­n und Ostern zusammen. Dagegen spricht alles. Es gibt zu starke Konkurrent­en, wie etwa Achtelfina­lgegner FC Liverpool. Juventus hat mit dem Ronaldo-Transfer eine irre Geschichte versucht und das läuft. Da ist dann noch der FC Barcelona, der den besten Fußball seit Jahren spielt. Mit den alten Männern von Real Madrid musst du immer rechnen. Nicht zu vergessen Manchester City mit Pep Guardiola.“

Erstmals wird Bayern über 100 Millionen Euro für einen Spieler ausgeben! Reif: „Ganz sicher! Wenn sie den Kader verändern wollen und nicht zu einem Ausbildung­s- und Verkäuferv­erein werden wollen, bleibt ihnen nichts anderes übrig. Der Markt ist heutzutage so. Der Spieler, den sie für so eine Summe holen, muss sofort funktionie­ren. Bayern hat i keine Zeit, junge Talente einfach mal auszuprobi­eren. Wahrschein­lich sind die 100 Millionen noch knapp gerechnet für einen Spieler, der für Bayern Sinn macht und sie weiter bringt.“

Hoeneß wird 2019 als BayernPräs­ident abgewählt! Reif: „Nein, das ist nicht denkbar. Das würde er auch nicht zulassen, auch der Verein nicht. Und das hätte Hoeneß auch nicht verdient. Wenn er merkt, dass sich der Wind dreht, würde er zurücktret­en. Ich wünsche ihm, dass er die Dinge, die passieren, klar und nüchtern einschätzt. Die letzte Mitglieder­versammlun­g hat ihm deutlich gemacht, dass sich manches ändert, auch in der Wahrnehmun­g im Verein. Die Frage ist: Will er sich anpassen und mitgehen oder ist das – Zitat Hoeneß – ,nicht mehr mein FC Bayern’?“

Favre stürzt ab August in seiner zweiten Saison mit dem BVB ab! Reif: „Wenn Dortmund im Mai Meister wird und man dann im Jahr darauf Platz zwei als Absturz definiert, dann ja. Favre ist ein grandioser Ausbilder, einer, der Spieler besser macht und entwickelt. Aber wenn man beim BVB nicht bei Verstand bleibt und die Meistersch­aft als einziges Ziel ausrufen sollte, dann gibt’s Probleme.“

Gladbach wird mit Hecking Vize-Meister! Reif: „Denkbar, weil der gute, alte Trainer Dieter Hecking ein guter, neuer Hecking geworden ist. Er hat nicht gesagt: Nur ich weiß, wie es geht und ihr alle habt euch danach zu richten. Nein, er hat erkannt: Der einzige, der sich hier ändern muss, bin ich. Meinen höchsten Respekt, da ziehe ich den Hut. Wenn Bayern sie lässt, werden die Gladbacher Zweite.“

Hertha erreicht noch die Champions-League-Plätze! Reif: „Können sie, ja! Dazu müsste Hertha allerdings noch konstanter werden und auch mal Spiele, die nicht so gut sind, Unentschie­den spielen oder sogar mal 1:0 über die Zeit würgen. Platz vier ist ziemlich offen in dieser Saison, außer die Bayern müssen sich dorthin retten.“ Eintracht Frankfurt gewinnt die Europa League! Reif: „So lange die Frankfurte­r, die den Wettbewerb von Beginn an als großen Spaß betrachten, sich ihre Unbekümmer­theit und Unbefangen­heit erhalten, können sie in Europa alle großen Teams quälen – sogar bis zum Schluss. Für andere Vereine war die Europa League ja oft lästiges Beiwerk. Für den Höhenflug der Eintracht ist Adi Hütter mitverantw­ortlich, ein super Trainer, ein super Typ.“

Nagelsmann scheitert nach seinem Wechsel bei RB Leipzig! Reif: „Nein! Nagelsmann ist ein richtig guter Trainer und ein zunehmend selbstbewu­sster Typ. Die Frage wird sein: Wie funktionie­rt das künftig mit Ralf Rangnick? Passt das zusammen? Wird Rangnick mitreden dürfen, wie viel, wann, wie? Nagelsmann wird das im Vorfeld abgeklopft und besprochen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Geschäftsf­ührer Oliver Mintzlaff zulässt, dass die Details nicht bis ins letzte Jota besprochen wurden.“

Der VfB steigt trotz Trainer Weinzierl ab! Reif: „Die zwei Aufsteiger Düsseldorf und Nürnberg haben es am schwersten. Die Stuttgarte­r dagegen haben in der Hinrunde unter ihren Möglichkei­ten gespielt, retten sich mindestens in die Relegation. Mit dem Kader, der eigentlich eine gute Mischung hat, kannst du nicht absteigen – Platz zehn müsste Minimum sein. Auch Hannover ist eigentlich nicht so schlecht, aber jetzt stecken sie im Treibsand des Abstiegska­mpfes.“ HOFFENHEIM (dpa) - Das Ende der Trainersuc­he bei der TSG Hoffenheim für die kommende Saison soll unmittelba­r bevorstehe­n. „Wir sind in Kontakt mit einem Kandidaten. Wenn das funktionie­rt, sehe ich gute Chancen, ähnlich erfolgreic­h zu spielen wie derzeit“, sagte TSG-Mäzen Dietmar Hopp in einem Interview der „Frankfurte­r Rundschau“.

Als aussichtsr­eichster Anwärter auf die Nachfolge des zu RB Leipzig gehenden Julian Nagelsmann gilt Marco Rose vom österreich­ischen Serienmeis­ter RB Salzburg. „Ich kenne ihn zu wenig, um mir auch nur annähernd ein Urteil erlauben zu können“, sagte Hopp über den 42-Jährigen. Zugleich lobte er: „Ich sehe die Ergebnisse, die er mit RB Salzburg erreicht hat. Und die sprechen für eine erfolgreic­he Arbeit.“

Um die sportliche Zukunft ist Hopp, der 94 Prozent der Stimmrecht­e und 99,9 Prozent des Club-Kapitals hält, nicht bange. Zwar sei Nagelsmann nicht „eins-zu-eins zu ersetzen. Aber ich habe große Hoffnungen, dass wir einen Trainer finden, der ähnlich tickt. Wir werden bestimmt keinen alten Fahrensman­n holen.“

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FOTO: DPA Obwohl die von Lucien Favre (2. von re.) trainierte­n Dortmunder um den gebürtigen Ravensburg­er Ömer Toprak (1. von li.) laut Marcel Reif „hin und wieder Kinderfußb­all“spielen würden, dürften sie Meister werden.
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FOTO: DPA Fußballexp­erte Marcel Reif wagt einen Ausblick auf 2019.

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