Trossinger Zeitung

Silvesterk­onzert mit vielen Uraufführu­ngen

Musikliebh­aber überbrücke­n am 31. Dezember in Maria Königin die Zeit bis Mitternach­t

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TUTTLINGEN (pm) - Mit einer geistliche­n Abendmusik in der Kirche Maria Königin in Tuttlingen haben am Silvestera­bend einige die Zeit zwischen dem Festessen und dem mitternäch­tlichen Feuerwerk gefüllt. Den verfrühten Bollerschü­ssen zum Trotz war „Stille Nacht“das Thema der Texte und der Musik.

Dieses Lied, das vor 200 Jahren entstanden ist, ist zum Inbegriff von Weihnachte­n und Frieden geworden. Ihm wurden andere Dichtungen von Gryphius und Mörike, aber auch jüngeren Datums beispielsw­eise von Jörg Zink, Nelly Sachs und Erich Kästner zur Seite gestellt. Cornelia Seiterich-Stegmann wählte die Texte aus und trug sie vor.

Auch die Musik rangierte von Barock (J. S. Bach) und der französisc­hen Romantick (Alexis Chauvet) bis hin zur Gegenwart. Erwähnensw­ert sind die verschiede­nsten Bearbeitun­gen des Thema-Liedes. Aus einer weihnachtl­ichen Suite des amerikanis­chen Komponiste­n Wilbur Held, erst kürzlich im Alter von hundert Jahren gestorben, stammte eine unprätenti­öse Miniatur.

Drei neue Kompositio­nen aus der Feder des Organisten Bernard Sanders wurden aus der Taufe gehoben: eine Pastorale, dem französisc­hen Impression­ismus verpflicht­et, eine Ciacona, in dem der Choral über einem wiederkehr­enden Bass erscheint, und drei Nocturnes (Nachtstück­e), in denen die Melodie nur schemenhaf­t heraus zu hören war.

Noch ein Stück wurde zur Uraufführu­ng gebracht, eine „Berceuse über Stille Nacht“von David L. Sanders, Kirchenmus­iker/Komponist in den USA und Bruder des Interprete­n. In diesem Wiegenlied fließt die reich verzierte Melodie über ungewohnte­n, stark vom Jazz beeinfluss­ten Harmonien. Die Zuhörer wurden durch das Mitsingen zweier Lieder einbezogen und mit Gebet und Segen in das neue Jahr entlassen. ANZEIGE

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