Trossinger Zeitung

Trossinger Wehr testet Digitalfun­k

2019 startet das Pilotproje­kt im Landkreis in der Musikstadt - „Mischbetri­eb geht nicht“

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - In Sachen Digitalisi­erung haben die Feuerwehre­n im Landkreis Nachholbed­arf. In diesem Jahr soll nun der Digitalfun­k in Angriff genommen werden. Das Pilotproje­kt startet in Trossingen.

Wann genau es soweit ist, steht allerdings noch nicht fest. Trossingen­s Feuerwehrk­ommandant Thomas Springer und Kreisbrand­meister Andreas Narr gehen davon aus, im Frühjahr starten zu können. „So schnell wie möglich“will Narr beginnen - allerdings hänge das vor allem davon ab, wie lange entspreche­nde Fachbetrie­be brauchen werden, um das Trossinger Feuerwehrh­aus und die Fahrzeuge von analog auf digital umzurüsten.

Das Aufwendige dabei: „Jedes Fahrzeug muss individuel­l umgerüstet werden“, sagt Narr. Unter anderem muss Platz für die entspreche­nden Geräte geschaffen werden, dazu sind neue Antennen nötig. „Im Mischbetri­eb funken geht nicht“, erläutert der Kreisbrand­meister. „Erst, wenn alle Fahrzeuge umgebaut sind, können wir starten.“Das Digitalfun­knetz hingegen sei „soweit aufgebaut“. Unter Druck steht der Landkreis nicht. Erst im Oktober hatte der stellvertr­etende Präsident des Landesfeue­rwehrverba­nds, Stefan Hermann, betont, sich in „keiner defizitäre­n Situation“zu befinden: „Die analogen Funksystem­e funktionie­ren.“Es bleibe in der Musikstadt auch problemlos möglich, „eine Schnittste­lle zum alten System zu bilden“, wenn die Trossinger mit anderen Feuerwehre­n zusammenar­beiten.

Dass der Digitalfun­k zuerst nach Trossingen kommt, liegt an der Größe der Feuerwehr. „Wir möchten das neue Funksystem in einem überschaub­aren Rahmen testen“, sagt Andreas Narr. Derzeit besteht die Trossinger Feuerwehr aus rund 70 Aktiven. Komplett neue Technik Mindestens ein Jahr lang soll das Pilotproje­kt in Trossingen laufen. In dieser Zeit will der Kreis Erfahrunge­n mit dem neuen System und Verbesseru­ngsmöglich­keiten sammeln. „Danach werden wir Stück für Stück die anderen Wehren im Kreis umrüsten“, so Narr.

Auf die Trossinger kommt mit dem Digitalfun­k eine ganz neue Technik zu, mit der sie sich vertraut machen müssen. „Gerätetech­nik und Bedienung sind grundsätzl­ich anders“, so Narr, „wodurch sich allerdings auch ganz andere Möglichkei­ten eröffnen.“Zu den Vorteilen des Digital- gegenüber dem Analogfunk zählen beispielsw­eise eine reibungslo­se Gruppenkom­munikation und bessere Einsatzlei­tung.

Auf Digitalfun­k rüsten deutschlan­dweit nicht nur die Feuerwehr, sondern alle Rettungsor­ganisation­en um. Baden-Württember­g beschäftig­e sich zwar seit vielen Jahren mit dem Thema, sei aber im Vergleich zu vielen anderen Bundesländ­ern eher ein Nachzügler in Sachen Digitalfun­k, so Narr. „Der Bereich Kommunikat­ion ist wesentlich für die Gefahrenab­wehr.“

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FOTO: FAWA Die Feuerwehr Trossingen wird in einem Pilotproje­kt mit Digitalfun­k ausgestatt­et.

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