Kurz berichtet
160 Euro für die Rietheimer Bücherei
RIETHEIM-WEILHEIM (bre) - Mit einer Spende hat der Förderverein des TSV Rietheim kürzlich in der evangelischen öffentlichen Gemeindebücherei Rietheim für Freude gesorgt. Die Spende von rund 160 Euro hat der Bücherei den Kauf von zwölf Büchern ermöglicht. Hauptsächlich wurden weitere Kinder- Jugendbücher dafür beschafft. Die Vorsitzenden des Fördervereins und Turn- und Sportvereins, Richard Hartelt und Martin Marquardt, übergaben zusammen mit ihren Kollegen Herbert Burger und Bernd Braun die Spende an Rosi Mußler-Ivanovic, Bianca Rees und Barbara Faude vom Büchereiteam. Sie bedankten sich für das Geschenk. Der Förderverein des TSV Rietheim unterstützt einmal jährlich mit seiner Spende eine „gute Sache“vor Ort. Die Grundlage der Spende stammt jeweils aus einer Spendenkasse, die der Verein beim Maibaumsetzen und dem anschließenden Hock vor dem Rathaus aufstellt. Stets wird der Betrag aufgerundet, manchmal vervielfacht.
Die Tradition des Karbatschens sei alt und hierzulande selten, berichtet Achim Mink, der Vorsitzende des Narrenvereins. „Das Karbatschen ist ein Ur-Brauch aus der schwäbisch-alemannischen Fasnet“, der hauptsächlich in der BodenseeRegion bekannt und mit der Zeit in ländlichere Bereiche übergeschwappt sei, erklärt Mink die Hintergründe.
Das Karbatschen findet man laut dem Vorsitzenden in hiesiger Region in Königsheim und Villingen – und eben in Seitingen-Oberflacht seit der Gründung des Narrenvereins im Jahr 1982. Die Geister vom Hohenkarpfen des Narrenvereins sollen gestorbene Ritter verkörpern und das Schlagen der Karbatschen an das Schlagen der Schwerter im Kampf erinnern. Von etwa 100 Geistern des Narrenvereins beherrschen zehn bis 15 Mitglieder das Karbatschen.
Seilmacher stellen die Karbatschen her, die aus vielen einzelnen verflochtenen Hanfschnüren mit einem kleinen Stoffstück am Ende und kurzen Holzgriff besteht, erklärt Mink. Die Seitingen-Oberflachter beziehen ihre Karbatschen von einem Seilmacher aus Markdorf. Es gilt die Faustregel: Je größer und stärker die Person, desto länger das Seil. In der Regel sind das zwischen 3,20 und 3,80 Meter. Je nach Länge kostet das Seil 80 bis 130 Euro.
Beim Karbatschen kommt es nicht auf Kraft, sondern eher auf die Technik an. „Man muss den Schwung aus dem Oberkörper nehmen“, erklärt Mink und fügt hinzu: „Von heute auf morgen kann man das nicht lernen.“Ähnliche Erfahrungen hat auch Heiko Lehmann, Vertrauensmann der Geister und Raben, gemacht. Zunächst müsse man die Angst vor dem Seil überwinden. Dass man das Seil abbekommt, kann am Anfang durchaus passieren.
Drei bis vier Wochen habe er damals gebraucht, bis er den Dreh raus hatte, berichtet Lehmann, der seit acht Jahren Übungsstunden im Karbatschen gibt. Seine ersten Versuche startete er vor 30 oder 35 Jahren. „Von Jahr zu Jahr ist es dann besser geworden.“ Ihr Können wollen Mink und Lehmann nun bei Übungsstunden weitergeben und jüngere Mitglieder für die Tradition gewinnen. Wer das Karbatschen erlernen oder verbessern möchte, kann sich beim Narrenverein SeitingenOberflacht melden. Auch NichtMitglieder können zum Schnuppern vorbeikommen. Ein Video gibt es in Kürze online unter www.schwaebische.de/ karbatschen