„Einige lassen da mal die Soße weg“
Umfrage: So steht es um die guten Vorsätze der Spaichinger
SPAICHINGEN - 2019 ist wenige Tage alt. Gelten die guten Vorsätze noch, oder sind sie schon vom Alltag aufgefressen? Wir haben uns umgehört: Einige Spaichinger arbeiten hartnäckiger als sonst an ihren Zielen, andere finden: Veränderungen sollten das ganze Jahr angestrebt werden und nicht nur zu einem bestimmten Datum. Zwölf Spaichinger erzählen:
In Dilber Sakarkayas Fitnesscenter „Body Style“ist im Januar natürlich mehr los als in anderen Jahreszeiten. „Nach dem Schmaus an Weihnachten und Silvester wollen viele Menschen häufiger Sport treiben“. Das halte dann meist aber nur bis zur Fasnet, sagt Sakarkaya und lacht. Sie selbst mache sich an Silvester keine Vorsätze, die gebe es das ganze Jahr: „Ich muss zugeben, dass ich einige Dinge besser realisiere als andere. Die Projekte, die mich wirklich interessieren, ziehe ich dann aber durch.“Das sei dann eine Charakterfrage – und den habe sie.
Das Pärchen Martin und Michelle aus Spaichingen geht ganz unterschiedlich an Neujahrsvorsätze heran. Martin, der seinen Nachnamen nicht nennen will, setzt sich prinzipiell keine Ziele für Silvester. Michelle will im neuen Jahr vor allem ausgeglichener und geduldiger sein: „Das mit der Geduld klappt bisher ganz gut. Aber ich hab gerade auch Ferien, deswegen fällt es mir leicht.“
Trotz des Vorsatzes, sich gesünder zu ernähren, gehe der Döner auch Anfang Januar noch gut über die Theke, meint Dervis Avci. „Das ist ja nicht die große Kalorienbombe.“und fügt an: „Einige lassen da mal die Soße weg“. Die Kunden im Imbiss Konak würden da eher mal auf die Pizza oder Pommes verzichten. Er selbst habe sich über Vorsätze keine Gedanken gemacht: „Anfang des Jahres nimmt man sich etwas vor und nach einem Monat ist es dann meistens vergessen.“
„Mir ist das wichtigste, dass ich gesund bleibe“, sagt Bekir Bayham, der gerade auf dem Marktplatz unterwegs ist und Einkäufe erledigt. Viel brauche er nicht um glücklich zu sein. Für ihn haben Vorsätze jedoch nichts mit dem Jahreswechsel zu tun: „Ich versuche, das ganze Jahr über Freude am Leben zu haben.“Das sei eine schöne Herausforderung.
Die zwei jungen Spaichinger Ramona und Oliver, die ihren Nachnamen nicht nennen wollen, brauchen keine Vorsätze für ein gutes Jahr 2019. „50 Prozent der vorgegeben Ziele werden vermutlich eh nicht eingehalten“, sagt Oliver. Jedoch hält er den guten Vorsatz zum neuen Jahr für eine sinnvolle Idee: „Die Menschen hinterfragen sich dadurch und können sich vielleicht besser reflektieren.“ Ingrid Makowski braucht keine Vorsätze zum neuen Jahr
Thomas und Lisa Flaig haben sich währenddessen etwas vorgenommen. „Meine Vorsätze laufen bisher sogar ganz gut“, sagt Lisa Flaig. „Naja, gestern hattest du schon wieder etwas Süßes“, kontert ihr Mann Thomas. Insgesamt will das Ehepaar 2019 weniger Zucker zu sich nehmen, vor allem weniger Süßigkeiten sollen es sein. „Außer diesem kleinen Ausrutscher in den ersten Tagen, glaube ich das gut zu schaffen“, sagt Lisa Flaig dann doch noch überzeugt.
Die zwei Freundinnen Barbara Brachat und Ingrid Makowski wollen gerade erklären, dass sie sich nichts aus Neujahrsvorsätzen machen, als Brachat doch noch etwas einfällt: „Ich habe vor Kurzem einen langen Brief erhalten und ich habe mir fest vorgenommen, den gleich nach Silvester zu beantworten.“Sie sei am Tag zuvor bereits am Laptop gesessen und habe angefangen, sie werde den Brief sicherlich bald abschicken. Makowski ist zufrieden und meint: „Das neue Jahr läuft weiter, wie das alte geendet hat.“
Für Ingo Guttenson ist Neujahr nur eine Datumsgrenze. „Ich versuche, jeden Tag ein guter Mensch zu sein, da braucht es keinen Jahreswechsel.“Bevor er in sein Auto einsteigt, nennt der Familienvater dann doch noch zwei Ziele, die er verfolgt: „Ich will versuchen, jeden Tag zu genießen und noch mehr Zeit mit der Familie verbringen. Das ist das wichtigste.“
„Das neue Jahr läuft weiter, wie das alte geendet hat.“