Trossinger Zeitung

„Einige lassen da mal die Soße weg“

Umfrage: So steht es um die guten Vorsätze der Spaichinge­r

- Von Emanuel Hege

SPAICHINGE­N - 2019 ist wenige Tage alt. Gelten die guten Vorsätze noch, oder sind sie schon vom Alltag aufgefress­en? Wir haben uns umgehört: Einige Spaichinge­r arbeiten hartnäckig­er als sonst an ihren Zielen, andere finden: Veränderun­gen sollten das ganze Jahr angestrebt werden und nicht nur zu einem bestimmten Datum. Zwölf Spaichinge­r erzählen:

In Dilber Sakarkayas Fitnesscen­ter „Body Style“ist im Januar natürlich mehr los als in anderen Jahreszeit­en. „Nach dem Schmaus an Weihnachte­n und Silvester wollen viele Menschen häufiger Sport treiben“. Das halte dann meist aber nur bis zur Fasnet, sagt Sakarkaya und lacht. Sie selbst mache sich an Silvester keine Vorsätze, die gebe es das ganze Jahr: „Ich muss zugeben, dass ich einige Dinge besser realisiere als andere. Die Projekte, die mich wirklich interessie­ren, ziehe ich dann aber durch.“Das sei dann eine Charakterf­rage – und den habe sie.

Das Pärchen Martin und Michelle aus Spaichinge­n geht ganz unterschie­dlich an Neujahrsvo­rsätze heran. Martin, der seinen Nachnamen nicht nennen will, setzt sich prinzipiel­l keine Ziele für Silvester. Michelle will im neuen Jahr vor allem ausgeglich­ener und geduldiger sein: „Das mit der Geduld klappt bisher ganz gut. Aber ich hab gerade auch Ferien, deswegen fällt es mir leicht.“

Trotz des Vorsatzes, sich gesünder zu ernähren, gehe der Döner auch Anfang Januar noch gut über die Theke, meint Dervis Avci. „Das ist ja nicht die große Kalorienbo­mbe.“und fügt an: „Einige lassen da mal die Soße weg“. Die Kunden im Imbiss Konak würden da eher mal auf die Pizza oder Pommes verzichten. Er selbst habe sich über Vorsätze keine Gedanken gemacht: „Anfang des Jahres nimmt man sich etwas vor und nach einem Monat ist es dann meistens vergessen.“

„Mir ist das wichtigste, dass ich gesund bleibe“, sagt Bekir Bayham, der gerade auf dem Marktplatz unterwegs ist und Einkäufe erledigt. Viel brauche er nicht um glücklich zu sein. Für ihn haben Vorsätze jedoch nichts mit dem Jahreswech­sel zu tun: „Ich versuche, das ganze Jahr über Freude am Leben zu haben.“Das sei eine schöne Herausford­erung.

Die zwei jungen Spaichinge­r Ramona und Oliver, die ihren Nachnamen nicht nennen wollen, brauchen keine Vorsätze für ein gutes Jahr 2019. „50 Prozent der vorgegeben Ziele werden vermutlich eh nicht eingehalte­n“, sagt Oliver. Jedoch hält er den guten Vorsatz zum neuen Jahr für eine sinnvolle Idee: „Die Menschen hinterfrag­en sich dadurch und können sich vielleicht besser reflektier­en.“ Ingrid Makowski braucht keine Vorsätze zum neuen Jahr

Thomas und Lisa Flaig haben sich währenddes­sen etwas vorgenomme­n. „Meine Vorsätze laufen bisher sogar ganz gut“, sagt Lisa Flaig. „Naja, gestern hattest du schon wieder etwas Süßes“, kontert ihr Mann Thomas. Insgesamt will das Ehepaar 2019 weniger Zucker zu sich nehmen, vor allem weniger Süßigkeite­n sollen es sein. „Außer diesem kleinen Ausrutsche­r in den ersten Tagen, glaube ich das gut zu schaffen“, sagt Lisa Flaig dann doch noch überzeugt.

Die zwei Freundinne­n Barbara Brachat und Ingrid Makowski wollen gerade erklären, dass sie sich nichts aus Neujahrsvo­rsätzen machen, als Brachat doch noch etwas einfällt: „Ich habe vor Kurzem einen langen Brief erhalten und ich habe mir fest vorgenomme­n, den gleich nach Silvester zu beantworte­n.“Sie sei am Tag zuvor bereits am Laptop gesessen und habe angefangen, sie werde den Brief sicherlich bald abschicken. Makowski ist zufrieden und meint: „Das neue Jahr läuft weiter, wie das alte geendet hat.“

Für Ingo Guttenson ist Neujahr nur eine Datumsgren­ze. „Ich versuche, jeden Tag ein guter Mensch zu sein, da braucht es keinen Jahreswech­sel.“Bevor er in sein Auto einsteigt, nennt der Familienva­ter dann doch noch zwei Ziele, die er verfolgt: „Ich will versuchen, jeden Tag zu genießen und noch mehr Zeit mit der Familie verbringen. Das ist das wichtigste.“

„Das neue Jahr läuft weiter, wie das alte geendet hat.“

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FOTOS: EMANUEL HEGE Barbara Brachat und Ingrid Makowski

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