ASV ist zuversichtlich vor dem Halbfinale
Trotz der beiden Hauptrunden-Pleiten glaubt Nendingen gegen Schifferstadt an eine Chance
SCHIFFERSTADT - Für die Ringer des ASV Nendingen beginnt in der Deutschen Ringerliga (DRL) nun die heiße Phase. Im ersten Halbfinale treten die Donaustädter am Samstag ab 19.30 Uhr beim VfK Schifferstadt an. Ausgerechnet die Mannschaft, gegen die der ASV in der Hauptrunde zweimal verlor.
Mit den beiden Heimsiegen im Dezember über den amtierenden Meister KSV Ispringen (14:9) und den souveränen Hauptrunden-Ersten Germania Weingarten (14:11) hatte sich der ASV Nendingen im Schlussspurt der Hauptrunde aus eigener Kraft noch für die K.o.-Runde qualifiziert. Am Anfang der Saison hatte noch wenig dafür gesprochen, dass die von Trainer Ghenadie Tulbea betreute Mannschaft bei dem hohen Niveau in der Deutschen Ringerliga mithalten könnte. Doch der ASV steigerte sich zu Beginn der Rückrunde. Die Formkurve zeigte zuletzt nach oben.
Daher blickt ASV-Geschäftsführer Markus Scheu entspannt auf das Halbfinalduell: „Wir haben mit der Qualifikation für das Halbfinale unser Saisonziel eigentlich schon erreicht. Nun können wir ohne jeden Druck in die Schlussrunde gehen. Optimistisch stimmt uns die Tatsache, dass wir zuletzt bewiesen haben, mit der Spitze der Liga mithalten zu können.“
Als Hauptrundendritter treffen die Nendinger nun auf den Zweiten VfK Schifferstadt. Ausgerechnet Schifferstadt mag man beim ASV denken: Jenes Team, das den Nendingern Ende September eine blamable Heimniederlage (6:19) zugefügt hatte und gegen die der ASV als einzige Mannschaft in der Hauptrunde (Rückkampf: 11:15) sieglos blieb. „Das ist sicher eine Hypothek“, gibt Scheu zu. Dennoch geht er davon aus, dass „die Mannschaft nun deutlich stärker“stehe und im Halbfinale die Karten ohnehin neu gemischt würden: „Im Prinzip hat jeder der vier PlayOff-Teilnehmer das Zeug dazu, die Meisterschaft zu gewinnen!“ Nendingens Trainer Tulbea kehrt auf die Matte zurück Die erste Halbfinalbegegnung wird in den Gewichtsklassen ausgerungen, die in der Hinrunde besetzt werden mussten. Das zweite Halbfinale am Samstag, 12. Januar in der Mühlauhalle (19.30 Uhr) geht nach den Regularien der Rückrunde über die Bühne. Daher sind die Favoritenrollen für Scheu auch leicht auszumachen: „In Schifferstadt sind wir eher Außenseiter und müssen schauen, dass wir einige Kämpfe und auch das Gesamtergebnis knapp halten können. Beim Rückkampf in Tuttlingen sehe ich uns aber als Favorit und hoffe, dass wir keinen zu großen Rückstand aus dem ersten Kampf aufholen müssen.“
Das Versteckspiel um die Aufstellungen hat sich nun ein wenig entspannt. Denn in der K.o.-Runde dürfen nur Ringer eingesetzt werden, die auch schon in der Hauptrunde zum Kader gehörten oder als Nachverpflichtung bereits eingesetzt wurden. „Es wird einmal mehr darauf ankommen, wer es schafft, seine besten Ringer auf die Matte zu bekommen“, mutmaßt Scheu und geht davon aus, dass der ASV in Bestbesetzung antreten kann. In Schifferstadt wird auch ASV-Trainer Ghenadie Tulbea in der Kategorie 60 Kilogramm Griechisch-Römisch wieder zum Einsatz kommen. Der von seiner Blinddarmoperation genesene Piotr Ianulov (87 kg, F) wird voraussichtlich nicht mehr ins Kampfgeschehen eingreifen, weil sich sein Ersatzmann Jabrayil Hasanov bewährt hat. Auch Ex-Weltmeister Zhan Belenyuk wird für den ASV wieder auf die Matte steigen. Der Ukrainer ist in der Hauptrunde unbesiegt geblieben und hat Ende November Schifferstadts Sieggaranten Alan Ostaev die einzige Saisonniederlage zufügen können.