Quali-Rückschlag abhaken
Eisenbichler misslingt wie schon in Oberstdorf auch in Innsbruck der Quali-Sprung, Kobayashi top
INNSBRUCK (dpa) - Markus Eisenbichler wollte seinen misslungenen Flug ganz schnell wieder vergessen, sein Rivale Ryoyu Kobayashi bejubelte derweil im Gelben Trikot das Preisgeld von 5000 Euro. Im packenden Duell mit dem deutschen Herausforderer hat der Japaner in Innsbruck einen klaren Punktsieg gelandet und mit 126,5 Metern die Qualifikation gewonnen. „Jetzt habe ich mal einen verhaut“, sagte Eisenbichler, der im Flug mit den Armen wie wild gerudert hatte und schon nach 116 Metern landete. „Es war keine Granate, aber es war nur die Quali, Gott sei Dank“, befand Eisenbichler.
Da die Quali-Punkte nicht zur Gesamtwertung zählen, kann der 27 Jahre alte deutsche Hoffnungsträger den Ausrutscher verkraften. „Abhaken, den Sprung“, sagte Eisenbichler und richtete den Blick nach vorne auf das Bergisel-Springen am Freitag (14 Uhr/ARD und Eurosport). Dort kann sich der durchwachsene QualiSprung theoretisch sogar positiv auswirken: Eisenbichler springt nun im ersten Durchgang circa eine halbe Stunde vor Kobayashi, in dieser Zeitspanne können sich auf der stets unberechenbaren Schanze immer die Verhältnisse drehen. „Darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken“, sagte Eisenbichler dazu. Wellingers Sorgen immer größer „Es war eine ähnliche Quali wie in Oberstdorf, das passiert mal. Er weiß, was er zu tun hat. Das ist lösbar. Die Frage, wem die Schanze besser liegt, können wir erst morgen um 16 Uhr beantworten“, sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ARD. Schon zum Auftakt im Allgäu war Eisenbichler die Qualifikation so misslungen, dass er als 30. in das Springen ging und sich von dort aus im Wettkampf an die Spitze setzte. Den Siegsdorfer und Seriensieger Kobayashi trennen in der Tournee-Gesamtwertung derzeit 2,3 Punkte, das sind weniger als eineinhalb Meter. „Markus muss jetzt wieder reinfinden, wir sind jetzt wieder im Alltag“, forderte Schuster nach dem Ruhetag.
Neben Eisenbichler sind auch Karl Geiger (6.), Stephan Leyhe (8.), Richard Freitag (12.), Constantin Schmid (30.) und David Siegel (33.) qualifiziert. Die größte Mühe hatte Olympiasieger Andreas Wellinger, der nach zwei Nullnummern in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen in Innsbruck als 47. beinahe die Quali verpasste. „Die Konstanz ist nicht da und dann ist es deutlich schwieriger, als man sich das vorstellt. Ich muss weitermachen und die Dinge stabilisieren“, sagte ein ratloser Wellinger, dem das Tief zusetzt. Er trifft im K.o.-Duell auf den starken Österreicher Daniel Huber.