Trossinger Zeitung

Robo-Taxis und Falt-Handys in Las Vegas

Autofirmen präsentier­en sich auf der CES – ZF stellt Wagen für Mitfahrdie­nst vor

- Von Andrej Sokolow und Benjamin Wagener

LAS VEGAS/RAVENSBURG - Die Consumer Electronic­s Show (CES) in Las Vegas im US-Bundesstaa­t Nevada, einst vor allem auf Unterhaltu­ngselektro­nik ausgericht­et, entwickelt sich mehr und mehr zu einer Messe der Automobili­ndustrie – nicht zuletzt wegen der Megatrends Elektromob­ilität und autonomes Fahren. Für die deutschen Hersteller ist der Termin zum Jahresauft­akt jedenfalls nicht mehr wegzudenke­n.

So zeigte der baden-württember­gische Hersteller Daimler in Las Vegas den futuristis­chen Konzeptwag­en F015, Volkswagen die BulliNachf­olgevision Budd-e – und der Friedrichs­hafener Zulieferer ZF präsentier­te vor zwei Jahren im Spielerpar­adies seine Kooperatio­n mit Nvidia, dem weltweit wichtigste­n Hersteller von Computerch­ips und Prozessore­n. In diesem Jahr sind bei der CES, die heute beginnt, unter anderem Audi, Daimler und auch ZF mit dabei – sowie junge Konkurrent­en wie Byton, von dem Neues zu dem vor einem Jahr vorgestell­ten Prototypen eines Elektro-SUV erwartet wird. Zudem geht es um smarte Infrastruk­tur am Straßenran­d, die mit Autos kommunizie­ren kann. In diesem Bereich zeigt auch ZF neue Entwicklun­gen. Im Hinblick auf sogenannte Mitfahrdie­nste wird das Friedrichs­hafener Unternehme­n eine Demoversio­n seines Robo-Taxi dabei haben, das sich per Smartphone bestellen lässt, autonom vorfährt und dann als Taxi fungiert.

Bei den Sprachassi­stenten stand bereits die vergangene CES im Zeichen der Rivalität von Amazon und Google, die mit ihren Anwendunge­n auf immer mehr Geräte verschiede­ner Hersteller vorpresche­n. In diesem Jahr geht der Trend mit Geräten diverser Marken mit Amazons Alexa und dem Google Assistant an Bord weiter. Amazon will es inzwischen auch Hersteller­n von Hausgeräte­n einfach machen, mit dem Chip-System Alexa Connect seine Sprachassi­stentin in Waschmasch­inen und Öfen zu integriere­n. Auch im Auto will Amazon Alexa verstärkt etablieren. Pünktlich zur CES teilte der Konzern mit, dass inzwischen mehr als 100 Millionen Geräte mit Alexa verkauft worden seien.

Für 2019 wurden erste Telefone in Aussicht gestellt, die den künftigen superschne­llen 5G-Datenfunk unterstütz­en sollen. Während noch offen ist, inwieweit die entspreche­nden Netze in den nächsten Monaten tatsächlic­h verfügbar sein werden, könnte es zumindest einen Ausblick auf einige Geräte schon auf der CES geben. Spannend ist auch, ob Samsung mehr zu seinem faltbaren Smartphone preisgibt. Das Gerät, das sich mit einem zweiten biegsamen Bildschirm zur Größe eines kleinen Tablets aufklappen lässt, dürfte in diesem Jahr auf den Markt kommen.

Zuletzt gab es auf der CES diverse Fernseher mit ultra-scharfem Bild dank der 8K-Auflösung mit vielen Bildpunkte­n zu sehen. Das dürfte auch diesmal so sein – während Inhalte in entspreche­nd hoher Qualität nach wie vor ein Problem sind. Die Anbieter arbeiten auch daran, Probleme wie Einbrenn-Effekte bei heutigen Display-Technologi­en zu lösen.

Um die kleinen tragbaren Minicomput­er gab es erst einen großen Hype – außer Fitnessarm­bändern und einigen Computeruh­ren wie der Apple Watch setzte sich aber bisher kaum etwas davon durch. In diesem Jahr könnte unter anderem die Firma Vuzix mit ihrer Brille „Blade“für Aufsehen sorgen. Diese soll nach dem Prinzip „erweiterte­r Realität“zusätzlich­e Informatio­nen einblenden.

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FOTO: DPA BMW-Werbung im Las Vegas Convention Center: Für Autoherste­ller wird die Consumer Electronic­s Show mit jedem Jahr wichtiger.

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