Robo-Taxis und Falt-Handys in Las Vegas
Autofirmen präsentieren sich auf der CES – ZF stellt Wagen für Mitfahrdienst vor
LAS VEGAS/RAVENSBURG - Die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada, einst vor allem auf Unterhaltungselektronik ausgerichtet, entwickelt sich mehr und mehr zu einer Messe der Automobilindustrie – nicht zuletzt wegen der Megatrends Elektromobilität und autonomes Fahren. Für die deutschen Hersteller ist der Termin zum Jahresauftakt jedenfalls nicht mehr wegzudenken.
So zeigte der baden-württembergische Hersteller Daimler in Las Vegas den futuristischen Konzeptwagen F015, Volkswagen die BulliNachfolgevision Budd-e – und der Friedrichshafener Zulieferer ZF präsentierte vor zwei Jahren im Spielerparadies seine Kooperation mit Nvidia, dem weltweit wichtigsten Hersteller von Computerchips und Prozessoren. In diesem Jahr sind bei der CES, die heute beginnt, unter anderem Audi, Daimler und auch ZF mit dabei – sowie junge Konkurrenten wie Byton, von dem Neues zu dem vor einem Jahr vorgestellten Prototypen eines Elektro-SUV erwartet wird. Zudem geht es um smarte Infrastruktur am Straßenrand, die mit Autos kommunizieren kann. In diesem Bereich zeigt auch ZF neue Entwicklungen. Im Hinblick auf sogenannte Mitfahrdienste wird das Friedrichshafener Unternehmen eine Demoversion seines Robo-Taxi dabei haben, das sich per Smartphone bestellen lässt, autonom vorfährt und dann als Taxi fungiert.
Bei den Sprachassistenten stand bereits die vergangene CES im Zeichen der Rivalität von Amazon und Google, die mit ihren Anwendungen auf immer mehr Geräte verschiedener Hersteller vorpreschen. In diesem Jahr geht der Trend mit Geräten diverser Marken mit Amazons Alexa und dem Google Assistant an Bord weiter. Amazon will es inzwischen auch Herstellern von Hausgeräten einfach machen, mit dem Chip-System Alexa Connect seine Sprachassistentin in Waschmaschinen und Öfen zu integrieren. Auch im Auto will Amazon Alexa verstärkt etablieren. Pünktlich zur CES teilte der Konzern mit, dass inzwischen mehr als 100 Millionen Geräte mit Alexa verkauft worden seien.
Für 2019 wurden erste Telefone in Aussicht gestellt, die den künftigen superschnellen 5G-Datenfunk unterstützen sollen. Während noch offen ist, inwieweit die entsprechenden Netze in den nächsten Monaten tatsächlich verfügbar sein werden, könnte es zumindest einen Ausblick auf einige Geräte schon auf der CES geben. Spannend ist auch, ob Samsung mehr zu seinem faltbaren Smartphone preisgibt. Das Gerät, das sich mit einem zweiten biegsamen Bildschirm zur Größe eines kleinen Tablets aufklappen lässt, dürfte in diesem Jahr auf den Markt kommen.
Zuletzt gab es auf der CES diverse Fernseher mit ultra-scharfem Bild dank der 8K-Auflösung mit vielen Bildpunkten zu sehen. Das dürfte auch diesmal so sein – während Inhalte in entsprechend hoher Qualität nach wie vor ein Problem sind. Die Anbieter arbeiten auch daran, Probleme wie Einbrenn-Effekte bei heutigen Display-Technologien zu lösen.
Um die kleinen tragbaren Minicomputer gab es erst einen großen Hype – außer Fitnessarmbändern und einigen Computeruhren wie der Apple Watch setzte sich aber bisher kaum etwas davon durch. In diesem Jahr könnte unter anderem die Firma Vuzix mit ihrer Brille „Blade“für Aufsehen sorgen. Diese soll nach dem Prinzip „erweiterter Realität“zusätzliche Informationen einblenden.