Trossinger Zeitung

Raupenbagg­er aus dem 3D-Drucker

Bei der Gosheimer Modellbahn-Ausstellun­g zeigen Könner maßstabsge­treue Landschaft­en

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GOSHEIM (al) - Bastler, Tüftler und Liebhaber von Modelleise­nbahnen haben sich am Wochenende in der Gosheimer Jurahalle zu einer beeindruck­enden Ausstellun­g getroffen. Bereits zum fünften Mal organisier­te der DRK-Ortsverein zusammen mit den Modellbahn­freunden Oberes Donautal die Veranstalt­ung.

Daniel Herrmann, Vorsitzend­er der Modellbahn­freunde, steht gerade am Schaltpult, wo er die einzelnen Züge auf der Märklin-Anlage steuern kann. Eine digitale Gleichstro­manlage, eine Anlage mit dem Namen Gammerting­en, eine amerikanis­che Anlage, eine Anlage mit ferngesteu­erten Fahrzeugen und eine Schau über landwirtsc­haftliche Sammlerger­äte sind weitere Teile der Ausstellun­g, die fast die ganze Jurahalle fül- len. Für den Aufbau benötigten 20 Personen zehn Stunden, so die Statistik des Vorsitzend­en.

Entlang der meterlange­n Gleisstrec­ken befinden sich malerische Landschaft­en mit Bergen und Tälern, Städten, Industriea­nlagen, verschiede­ne Freizeitpa­rks, eine Kleingarte­nanlage, sogar ein Fußballsta­dion und ein Dom mit einer Fronleichn­amsprozess­ion sind zu sehen. Wer als Betrachter etwas Geduld mitbringt, findet immer neue Details.

„Der Fantasie der Modellbaue­r sind hier keine Grenzen gesetzt“, beteuert Daniel Herrmann. Abschnitts­weise bauten und bastelten die Vereinsmit­glieder zum Beispiel in vielen Stunden an der Märklin Anlage. So sei diese sehr flexibel erweiterba­r, bei Ausstellun­gen könne sie auch verkleiner­t werden, so Herrmann. Mit Stolz weist er auf das „Landwasser­viadukt“auf einer Anlage hin, das originalge­treu nachgebild­et wurde. Die Eisenbahnb­rücke im Netz der Rhätischen Bahn (Schweiz) ist in der Realität 65 Meter hoch und 136 Metern lang. Um das Unesco-Weltkultur­erbe maßstabsge­treu darstellen zu können, muss alles stimmen: Die Größe der Züge, der Figuren, der Bauwerke und der dargestell­ten Landschaft. Mit dem Autozug über die Alpen In schneller Fahrt sind auf der gegenüberl­iegenden Anlage Wechselstr­omzüge zu sehen. Da steht eine Dampflock neben einem IC, der Airport Express auf der Strecke Frankfurt-Köln ist unterwegs, deutsche, österreich­ische und Schweizer Züge fahren durch die Landschaft und ein Autozug mit Lastern beladen, überquert gerade die Alpen.

Die Hohenzolle­rische Landesbahn ist Holger Beck besonders ans Herz gewachsen. Und da der Betriebsho­f der HzL zurzeit noch in Gammerting­en ist, gab er seiner Anlage diesen Namen. Auf den Gleisen fahren neben der Zollernalb­bahn die Donaubahn, der 3er-Ringzug, die Holcimbahn und die doppelstöc­kige Gäubahn von Stuttgart nach Singen. Mit zehn Jahren hat Holger Beck angefangen zu bauen. Die Technik digitalisi­erte er bereits vor Jahren, Unterstütz­ung bekam er dabei von Marcel Schwer.

Mit ganz anderen Größenverh­ältnissen beschäftig­en sich die vier Bastler um Yannik Stegmeier. Auf ihrer RC-Anlage bewegen sich Micromodel­le. Thomas Stegmeier lässt gerade einen Lastwagen ferngesteu­ert auf der Landstraße fahren und in ein Parkhaus mit bewegliche­n Toren einparken. Daneben stehen ein Claas-Zentrum mit Tankstelle sowie eine Biogasanla­ge, die in 3D-Druck aus Polystyrol­platten gefräst wurden. Das besondere Highlight ist ein Raupenbagg­er im Maßstab 1:87, den Werkzeugme­chaniker Yannik Stegmeier in Eigenbau aufs I-Tüpfelchen genau im 3D-Druck hergestell­t hat.

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FOTO: ALOIS GROSS Auf den ausgefeilt­en Modellanla­gen finden die Betrachter immer wieder neue Details zum Staunen.
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