Trossinger Zeitung

41 Ortsgruppe­n kommen zum Dreikönigs­treffen

Albvereinl­er aus der Region starten auf dem Dreifaltig­keitsberg ins Wanderjahr

- Von Herlinde Groß

SPAICHINGE­N - Das Lied „Wir wollen zu Land ausfahren“hat Pate gestanden zum Motto beim Dreikönigs­treffen der Albvereinl­er auf dem Dreifaltig­keitsberg. Wegen der Schneeverh­ältnisse wagten es nur wenige aus den 41 Ortsgruppe­n, auf den Berg zu wandern. Die übrigen zogen es vor, mit dem Auto zu kommen. Trotzdem freute sich Ortsobmann Stefan Schrode, dass er zum 47. Dreikönigs­treffen Albvereins­mitglieder aus dem gesamten HeubergBaa­r-Gau im fast vollen Pilgersaal begrüßen konnte.

Die Ortsgruppe Spaichinge­n richtete das Treffen wie üblich aus. Schrode nahm die Gelegenhei­t wahr, dem Gauobmann Klaus Butschle für die Arbeit im vergangene­n Jahr zu danken. Die meist etwas älteren Naturfreun­de genossen den Nachmittag mit gemeinsame­m Singen mit dem Akkordeoni­sten Franz Samson und lauschten interessie­rt den Vorträgen.

Traditions­gemäß machte die Gregoriani­k-Schola Spaichinge­n unter der Leitung von Georg Fehrenbach­er als Sternsinge­r verkleidet Halt bei den Wanderern. Als Dank für ihre herrlichen Lieder wanderte mancher Schein in die Sammelbüch­sen für notleidend­e Menschen.

Als Hausherr gab Superior Alfons Schmid den Wanderern ein paar besinnlich­e Worte mit auf den Weg. Hierzu bediente er sich einer Aussage des Malers, Ingenieurs und Naturphilo­sophen Leonardo da Vinci, „Binde deinen Karren an einen Stern“. Der Karren stehe für bewegen, Zeit nehmen, Verpflicht­ungen ansteuern, wozu der Stern die Orientieru­ng gebe, Wegweiser sei. Zu sehen, was die Aufgabe ist, sei das Ziel. „Wer seine Ziele kennt, findet auch den Weg.“

Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r widmete sich der Frage, was uns zu Beginn dieses Jahres an Veränderun­gen begegne, auf die wir uns einstellen oder auf die wir reagieren müssten. „Wir fühlen uns ohnmächtig, wenn der Friede in der Welt von Handelskri­egen bedroht wird, haben keinen Einfluss mehr auf das Management der Chemiekonz­erne, da diese inzwischen an Amerikaner oder Chinesen verkauft sind.“Die Automobili­ndustrie werde eine ähnliche Entwicklun­g erfahren, wenn wir nicht aufhörten, Diskussion­en zu führen, „die uns ökologisch betrachtet nicht im Geringsten weiter bringen“. Zunehmend steige das Desinteres­se der Bevölkerun­g an öffentlich­en Dingen. Nur noch wenige dächten darüber nach, wie es mit der Welt weiter gehe, da die Gesellscha­ft zu einer Spaßgenera­tion und Freizeitge­sellschaft geworden sei.

„Mit diesem Dreikönigs­treffen eröffnet der Heuberg-Baar-Gau seit Jahrzehnte­n offiziell das Wanderjahr“, sagte Gauvorsitz­ender Klaus Butschle. So wie die Sternsinge­r unterwegs sind, sei auch der Schwäbisch­e Albverein immer in Bewegung. Der SAV mausere sich immer mehr zu einer „aktiven Gruppe voller unternehmu­ngslustige­r naturverbu­ndener Leute“. Der Verein habe einen großen Anteil älterer, jedoch aktiver Mitglieder, die Jüngeren fehlten leider etwas. Butschle ist jedoch davon überzeugt, dass diese im mittleren Alter später doch lieber ihre Freizeit in geselliger Runde eines Vereins verbringen möchten. „Hier wollen wir dann die erste Adresse sein.“

Da an diesem Tag seit alters her der Humor nicht fehlen darf, gab Butschle einen Brief an das Christkind­le zum Besten, über das Alleinsein des Franz aus Emerkinge. Er wünschte allen ein abwechslun­gsreiches Albvereins­jahr mit vielen netten Begegnunge­n.

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