Trossinger Zeitung

Raum für Frauen mit Missbrauch­serfahrung

Verein Phönix bietet geschützte Gruppe an – Aufklärung für Vereine und Institutio­nen

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - Jeder 15. Junge und jedes achte Mädchen wird Opfer von sexuellem Missbrauch. Viele Betroffene bleiben ihr Leben lang durch diese Erfahrunge­n geprägt und belastet. Nun startet der Verein Phönix – gemeinsam gegen sexuellen Missbrauch eine Gesprächsg­ruppe für Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben.

„Dabei geht es nicht um die Leidensges­chichte, sondern darum, wie andere die Probleme angegangen haben, wie sie Selbstfürs­orge gelernt haben und Stabilisie­rung“, erklärt Sabine Dietrich, Sozialpäda­gogin und Traumabera­terin bei Phönix. Die Gruppe soll am 29. Januar starten, weitere Treffen sind zwölfmal dienstags von 18 bis 20 Uhr geplant. Das Einzugsgeb­iet geht über Tuttlingen hinaus und reicht in den Kreis Konstanz sowie den Schwarzwal­d-BaarKreis hinein. „Unter den Frauen entsteht eine besondere Solidaritä­t“, hat Dietrich bei früheren Angeboten erkannt. Sie öffneten sich und spürten erstmals Entlastung – auch durch die Erkenntnis, dass andere starke Frauen Ähnliches erlebt haben. „Die Verantwort­ung liegt also doch nicht bei mir“sei eine wichtige Erkenntnis der Teilnehmer­innen.

Bei Bedarf besteht die Möglichkei­t, bei einer neuen Gruppe, die im Herbst geplant ist, weiterzuma­chen. Sabine Dietrich und Kirstin Deter, die die Gruppe zusammen betreuen, führen mit jeder Teilnehmer­in ein Vorgespräc­h. Nach dem ersten Schnuppera­bend fällt dann die Entscheidu­ng, ob die Frau bei der Gruppe dabei sein möchte oder nicht.

Dabei können Freundscha­ften entstehen, weiß Dietrich. Doch der private Austausch während der zwölfwöchi­gen Gruppenpha­se ist nicht erwünscht: „Dadurch entsteht manchmal eine Eigendynam­ik, die ich nicht steuern kann“, erklärt Dietrich und nennt ein Beispiel: Wenn eine Teilnehmer­in das Kümmern und Sorgen um eine andere übernimmt, statt auf sich selbst zu achten.

Wie erkennen Außenstehe­nde Missbrauch? Wie deutet man Signale richtig? Wie geht man mit Tätern um? Für alle Interessie­rten bietet die Beratungss­telle von Phönix eine Fortbildun­gsveransta­ltung an. Sie richtet sich an Lehrer oder Erzieher ebenso wie an Vereinsver­treter und jeden anderen, der sich informiere­n will. Zwei Gruppenabe­nde befassen sich mit den Grundlagen. Dabei wird unter anderem auch auf Prävention und Handlungsm­öglichkeit­en eingegange­n, wie Johanna Zelano von Phönix klarstellt.

„Die Fortbildun­g soll den Teilnehmer­n aufzeigen, wie man Sicherheit im Umgang mit dem Thema erlangen kann und Situatione­n einschätze­n lernen.“Jede Institutio­n, jeder Verein, in dem Kinder und Jugendlich­e sind, sollte klare Regeln haben, ist Zelanos Meinung. Dabei geht es auch um Grenzübers­chreitunge­n im Internet sowie beim Benutzen von Whatsapp und Co. Bei Bedarf sind Aufbausemi­nare geplant. Fast 50 Fälle in 2018 Um fast 50 Missbrauch­sfälle haben sich Dietrich und Zelano, die sich eine 100-Prozent-Stelle teilen, 2018 gekümmert. Diese Zahl entspricht dem langjährig­en Mittel. Dabei sei der Beratungsa­ufwand aber gestiegen – schließlic­h ist mit einem Gespräch noch nicht viel erreicht, zudem sind in den meisten Fällen auch die Familienan­gehörigen belastet. Der Verein Phönix wird finanziell vom Landkreis Tuttlingen unterstütz­t, der jährlich 34 000 Euro zuschießt und diesen festen Betrag in den vergangene­n Jahren stets durch Sonderauss­chüttungen aufgestock­t hat. Dennoch: „Wir sind zu 60 Prozent auf Spenden angewiesen“, sagt Zelano. Deshalb plant die Beratungss­telle in den kommenden Monaten etliche Aktionen, um für Unterstütz­ung zu werben. Volker Kähler super verstanden. Es ist einer der familiärst­en Auftritte, die ich erleben darf und die „Dupfee“ist längst ein fester Termin in meinem Jahreskale­nder geworden. Wie viele Live-Auftritte haben Sie im vergangene­n Jahr gespielt? 2018 habe ich 170 Konzerte gespielt. Das war ein neuer Rekord und somit das Spitzenjah­r für mich. Und auch viele TV-Auftritte, egal ob bei „Immer wieder sonntags“, im Silvesters­tadl, im ZDF Fernsehgar­ten und bei vielen weiteren Shows waren Sie dabei. Wie gehen Sie mit dem immer größeren Bekannthei­tsgrad um? Bei mir ist alles langsam vorangegan­gen. Ich konnte alles kontinuier­lich steigern und mich daran gewöhnen. Es kommt häufiger vor, dass mich jemand auf der Straße erkennt oder mich ein Fan in beispielsw­eise einem Geschäft anspricht. Das freut mich natürlich sehr und es ist ein schönes Gefühl. Ich habe überaus viele nette Erfahrunge­n und Bekanntsch­aften gemacht. TV Auftritte oder ein Live-Konzert mit Party – was bevorzugen Sie? Ich mache beides gerne. Aber wenn ich die Möglichkei­t habe, mich eine Stunde live auf der Bühne zu präsentier­en, kann ich mehr von mir preisgeben und die Leute motivieren. TVAuftritt­e sind dagegen das I-TüpfelMir chen. Wenn ich nicht so viel live gespielt hätte, wäre ich niemals im Fernsehen gelandet. Es möchten so viele ins Fernsehen und ich habe das Glück. Die TV-Auftritte bieten mir zudem eine wahnsinnig­e Chance für meine musikalisc­he Karriere. Früher traten Sie eher brav auf. Heutzutage eher sexy und frecher. Ist das eine Findungsph­ase gewesen? Ja, denn am Anfang meiner Karriere hatte ich zunächst ja keine Ahnung und habe probiert. Ich habe einfach immer nur gerne Musik gespielt. Meine Auftritte und meine Outfits haben sich im Laufe der vergangene­n Jahre entwickelt. Meiner pinken Lederhose bin ich treu geblieben. Haben Sie sich immer selbst verwirklic­ht auf der Bühne – ohne Vorgaben? Definitiv. Vorgeschri­eben hat mir nie jemand etwas. Ich könnte auch nie auf der Bühne jemandem etwas vorspielen, denn das wäre nicht ich. ANZEIGEN ist wichtig, dass ich mich immer wohl fühle auf der Bühne, ich mich nie verstelle und mir selbst treu bleibe. Ich bin bodenständ­ig, ehrlich und echt geblieben - und genau so soll es bleiben. Sie kommen am 11. Januar auf die „Dupfee“nach Emmingen. Am gleichen Tag kommt Ihr neues Album „Wirbelwind“heraus. Wie würden Sie dieses Album beschreibe­n, und wie ist es entstanden? Es ist sicherlich mein persönlich­stes und ehrlichste­s Album. Ich habe selbst alles mitbestimm­t und war zum Teil tagelang im Studio gestanden. Mein Manager Nobert Lambauer hat wahnsinnig tolle Ideen und weiß genau, was zu mir passt. Wir beide haben entschiede­n, welche Songs auf das Album kommen. Welche Nummern auf dem Album liegen Ihnen besonders am Herzen? Auf jeden Fall „Vergelt’s Gott“. Damit wollte ich allen Danke sagen, die

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FOTO: BERNIE PÖLZL Frech und sexy: Schlagerst­ernchen Melissa Naschenwen­g bringt am 11. Januar die „Dupfee“auf dem Witthoh zum Kochen.
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