„Abstand zum Fußball verkürzen“: Handball total im TV
BERLIN (SID) - Jahrelang schauten die deutschen Handballfans in die Röhre, doch zur Heim-WM ist der ärgerliche Fernsehrechte-Streit gelöst. Endlich können sich Uwe Gensheimer und Co. wieder einem Millionen-Publikum präsentieren. „Die Bühne der öffentlich-rechtlichen Sender ist für den Handball die große Chance, den Abstand zum Fußball zu verkürzen“, sagte VerbandsVizepräsident Bob Hanning vor der WM, die am Donnerstag mit dem Eröffnungsspiel in Berlin gegen ein vereintes Team Korea beginnt.
Erstmals seit 2013 findet die Weltmeisterschaft wieder im Free-TV bei der ARD und im ZDF statt, ein zweites Wintermärchen nach 2007 ist möglich. Bei der letzten Heim-WM wurde Deutschland vom HandballFieber gepackt, beim Finalsieg gegen Polen sorgten im Schnitt 16,17 Millionen Zuschauer für den bis heute gültigen TV-Rekord. Sogar bis ins Jahr 2025 ist ein TV-Blackout vom Tisch. Der neue Vertrag sei ein „Quantensprung für unsere Sportart“, sagte Hanning. Der neue TV-Deal beinhaltet die Übertragung aller Welt- und Europameisterschaften bis 2025, also auch die der Heim-EM 2024. Bundestrainer Christian Prokop meint: „Wir wissen um unseren Auftrag, was wir für diese Sportart tun können.“
Die langfristige Zusammenarbeit zwischen DHB und ARD/ZDF, die Mitte Oktober nach der Übernahme des neuen Rechteinhabers Lagardère Sports beschlossen wurde, bezeichnete Prokop als „fantastische Lösung“. Bei den beiden vorangegangenen Weltmeisterschaften hatten deutsche TV-Zuschauer ohne PayTV noch in die Röhre geschaut. 2015 sprang kurzfristig der Bezahlsender Sky ein, 2017 wurden ausgewählte Spiele von einem DHB-Sponsor übertragen. Das ist nun anders: Darüber hinaus läuft dieWM auch auf anderen Kanälen. Eurosport überträgt bis zu 15 Spiele ohne deutsche Beteiligung live im Free-TV, die Online-Plattform Sportdeutschland.TV zeigt alle 96 Partien live und auf Abruf im Internet.