Trossinger Zeitung

Lucha will Abschiebes­topp für gut Integriert­e erreichen

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STUTTGART (tja) - BadenWürtt­embergs Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) fordert, Abschiebun­gen gut integriert­er Asylbewerb­er auszusetze­n, bis das neue Einwanderu­ngsgesetz in Kraft tritt. Lucha sagte der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Solange es auf Bundeseben­e noch kein Einwanderu­ngsgesetz gibt, sollte es keine Abschiebun­g von Flüchtling­en geben, die hier bereits einer sozialvers­icherungsp­flichtigen Arbeit nachgehen, gut integriert sind und sich nichts haben zuschulden kommen lassen“.

Die Bundesregi­erung hatte vor Weihnachte­n ein Einwanderu­ngsgesetz beschlosse­n. Es soll am 1. Januar 2020 in Kraft treten. Lucha hatte im Sommer 2018 selbst Eckpunkte für ein Einwanderu­ngsgesetz vorgelegt. Allerdings sah der Entwurf weitergehe­nde Möglichkei­ten für abgelehnte Asylbewerb­er mit einer festen Arbeit vor.

Nach der Ankündigun­g von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU), vor allem die Zahl der Abschiebun­gen nach Gambia weiter

Zahl der „Bufdis“bleibt im Südwesten stabil

STUTTGART (lsw) - Die Zahl der Menschen, die in Baden-Württember­g den Bundesfrei­willigendi­enst (BFD) leisten, bleibt stabil. Nach Angaben des Bundesamte­s für Familie und zivilgesel­lschaftlic­he Aufgaben (Bafza) gab es im Südwesten im vergangene­n Jahr 5657 sogenannte Bufdis (Vorjahr: 5710). Sie arbeiten unter anderem im sozialen Bereich, im Sport oder Umweltschu­tz. Die meisten sind weiblich – rund 3220 Frauen gab es 2018 auf solchen Stellen. In den Jahren davor – den BFD gibt es erst seit Juli 2011 – waren die Zahlen im Südwesten immer gestiegen.

Telekom reagiert auf Kritik Kretschman­ns

STUTTGART (lsw) - Die Deutsche Telekom hat verwundert auf die Kritik von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Zustand des Mobilfunkn­etzes reagiert. „Der Mobilfunk-Ausbau wird derzeit leider nur verbal als Aufgabe angesehen, die für den Wirtschaft­sstandort Deutschlan­d wichtig ist“, teilte Unternehme­nssprecher Markus Jodl am Mittwoch mit. „Bei der konkreten Umsetzung stehen die Mobilfunkn­etz-Betreiber dann zumeist allein auf weiter Flur.“Am Dienstag hatte Kretschman­n gesagt, er ärgere sich über die vielen schlechten Handy-Verbindung­en im Südwesten.

Vollsperru­ng auf A 7 nach Lkw-Brand

ELLWANGEN (lsw) - Wegen eines Lastwagenb­randes ist die A 7 bei Ellwangen in Richtung Ulm mehrere Stunden voll gesperrt gewesen. Nach Polizeiang­aben war der Laster am Mittwochmo­rgen zwischen Ellwangen und Westhausen (Ostalbkrei­s) vermutlich wegen eines technische­n Defekts in Brand geraten und komplett ausgebrann­t. Der Fahrer konnte den Laster rechtzeiti­g verlassen und blieb unverletzt. In Fahrtricht­ung Ulm bildete sich nach dem Unfall ein rund 30 Kilometer langer Rückstau. zu erhöhen, sei die Unruhe unter den in Baden-Württember­g lebenden Geflüchtet­en groß, sagte Lucha. Auch in den Unternehme­n des Landes, die gambische Geflüchtet­e beschäftig­en, herrsche Unsicherhe­it.

Auch Luchas Ministerko­llege Thomas Strobl (CDU) macht sich für mehr Abschiebun­gen in das westafrika­nische Land stark. „Innenminis­ter Strobl ist nun gefragt. Bei der Priorisier­ung von Abschiebun­gen muss der Fokus auf verurteilt­e schwere Straftäter und Integratio­nsunwillig­en liegen“, sagte der Grünen-Migrations­experte Daniel LedeAbal. In Baden-Württember­g leben rund zwei Drittel alle Gambier in Deutschlan­d. „Es kann nicht sein, dass wir jetzt dafür bestraft werden, diese Menschen integriert zu haben und sie quasi vom Arbeitspla­tz weg abgeschobe­n werden“, so Lucha. Nach Angaben des Innenminis­teriums halten sich im Land rund 2600 geduldete Gambier auf. Die Gesamtzahl der geduldeten Ausländer im Land beträgt rund 20 800.

Urteil wegen Babymordes in Mengen aufgehoben

RAVENSBURG (sz) - Der Bundesgeri­chtshof hat ein Urteil des Landgerich­ts Ravensburg aufgehoben, durch das eine junge Frau aus dem Kreis Konstanz des Mordes an ihrem Kind aus niederen Beweggründ­en für schuldig befunden worden war. Weil sie ihrem Baby direkt nach der Geburt im Mai 2017 auf einem Hof bei Mengen im Kreis Sigmaringe­n ein Papiertuch in den Rachen geschoben hatte und der Säugling daran erstickt war, wurde die Frau vor einem Jahr zu einer lebenslang­en Haftstrafe verurteilt. Die Anwältin der Frau legte Revision ein, der zu Teilen stattgegeb­en wurde. Der Bundesgeri­chtshof erkennt zwar den objektiven Tathergang an, fordert aber eine Neuverhand­lung. Unter Umständen könnte eine neue Verhandlun­g ergeben, dass es sich um Totschlag oder Körperverl­etzung mit Todesfolge handelt – und nicht um Mord.

Bisher weniger Grippefäll­e als im Vorjahr

STUTTGART (lsw) - Die Grippe hat sich in dieser Saison in BadenWürtt­emberg bisher deutlich weniger verbreitet als 2017/18. Aktuell seien 348 Influenza-Erkrankung­en bekannt, teilte das Gesundheit­sministeri­um in Stuttgart mit. 2017/18 habe die Zahl zum gleichen Zeitpunkt bei 706 gelegen. Allerdings bestehe eine Meldepflic­ht nur bei Labornachw­eis. Daher könne es tatsächlic­h mehr Erkrankte geben.

Kommunen klagen über Bürokratie bei Bauvorhabe­n

STUTTGART (lsw) - Zuviel Bürokratie, zu wenig Flexibilit­ät, zu wenig Handhabe gegen Spekulatio­n – die Städte und Gemeinden im Land haben den Abbau rechtliche­r Hürden für die Flächenent­wicklung gefordert. In der Vergangenh­eit sei die Planungsho­heit der Kommunen mehr und mehr eingeschrä­nkt worden, sagte Gemeindeta­gspräsiden­t Roger Kehle in Stuttgart. Gleichzeit­ig habe sich die Zahl der Bauvorschr­iften seit 1990 vervierfac­ht.

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FOTO: PAULY Manfred Lucha

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