Alte Häuser machen Platz für Neues
Häuser auf Emes-Gelände werden abgerissen – Ab heute geänderte Verkehrsführung
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - Die Abbrucharbeiten auf dem Emes-Areal in VS-Schwenningen gehen in die nächste Runde. Nun werden die beiden Gebäude an der Gartenstraße abgerissen. Die Straße ist hierzu voraussichtlich bis heute, Donnerstag, gesperrt. Im Anschluss geht’s „um die Ecke“in der Bürkstraße weiter.
Es knallt und kracht in der Gartenstraße. Dutzende Passanten und Kinder der Gartenschule säumen die Bildackerstraße und bestaunen mit großen Augen das Schauspiel, das sich ihnen bietet. Ein Bagger reißt in 20 Metern Entfernung gerade ein Haus auf dem Emes-Areal ein. Eine 54-jährige Schwenningerin hält inne und betrachtet für einige Sekunden die Szenerie. Ob sie den Abriss mit einem lachenden oder einem weinenden Auge sehe, beantwortet sie mit einem traurigen Lächeln. „Ach, beides. An sich ist es natürlich schade. Aber wenn solche Häuser nicht genutzt werden und immer mehr verfallen, dann bleibt einem ja nichts anderes mehr übrig. Ist schon okay, dass es wegkommt.“
Die Baustelle auf dem ehemaligen Emes-Gelände ist merklich aus ihrem Weihnachts-Winterschlaf erwacht. Seit Beginn der Woche fährt die Firma Wist aus Drochtersen mit ihren Mitte Dezember begonnenen Abrissarbeiten fort. Seit Dienstag werden dabei die beiden Gebäude, die sich entlang der Gartenstraße befinden, dem Erdboden gleichgemacht – und mit ihnen zwei weitere Stückchen Schwenninger Stadtgeschichte. Nichtsdestotrotz hätten er und seine Mitarbeiter bislang lediglich positive Rückmeldungen von Anliegern bekommen, sagt Jan Wist, Geschäftsführer der Abbruchfirma.
„Es freuen sich alle, dass was gemacht wird. Und es hat ja auch nicht mehr sehr schön ausgesehen.“Alles in allem laufe auf der Baustelle alles nach Plan. Als erster sichtbarer Arbeitsschritt hatte das Unternehmen im Innenhof des Geländes das Gebäude „Galvanik I“mit seinem großen, markanten Schornstein abgerissen. Im Anschluss seien bis zur Weihnachtspause das Material sortiert und entsorgt sowie die Löcher in dem Eckgebäude verschlossen worden. Diese Immobilie soll bekanntlich aus Denkmalschutzgründen vom Abriss verschont bleiben und nach einer Grundsanierung Raum für 19 Wohnungen liefern.
Das einzige Fragezeichen beim weiteren Vorgehen sei die Witterung gewesen. „Seit Montag erfolgt bei den beiden Gebäuden an der Gartenstraße die Abtrennung von den Medien. Weil dabei auch geschweißt wird, wäre das bei großer Kälte schwierig. Aber das Wetter spielt mit“, freut sich Wist. Dieses Kappen der Gas-, Strom- und Wasserleitungen erledigen die Stadtwerke VS. Und weil hierzu seit Montag der betroffene Teil der Straße gesperrt werden muss – und dadurch der Bereich gesichert ist –, erfolge parallel der Abriss der Häuser. „Die halbe Höhe der abzubrechenden Gebäude gilt gemeinhin als Mindest-Sicherheitsabstand“, erklärt Wist.
Analog dazu geht es ab heute mit dem großen Gebäude entlang der Bürkstraße weiter: Gas, Wasser und Strom werden gekappt und hierzu die Straße gesperrt, woraufhin mit dem Abriss begonnen wird. Die Arbeit dort sei dann jedoch aufwendiger und dauere länger, erklärt Wist. Die Bürkstraße ist dann voraussichtlich bis zum 1. Februar gesperrt. Der Straßenverkehr in Richtung Marktplatz soll in diesem Zeitraum von der Bürkstraße aus kommend durch die Gartenstraße entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung in die Bildackerstraße geleitet werden.
Mitte Februar soll der Abbruch laut Plan beendet sein. „Das ist reichlich realistisch“, sagt Wist. Weitere vier Wochen sind für Erdarbeiten angedacht. Der Bauherr, die WIImmogroup, plant auf dem Gelände den Bau eines Senioren-Pflegeheims sowie eines betreuten Wohnens inklusive Tiefgarage. Mitte des Jahres soll der Baustart erfolgen.