Charly Wehrle schreibt Schwäbische Anekdoten
Der Bergsteiger und Buchautor hat Oberschwaben einmal zu Fuß umrundet – Auch Tuttlingen hat der Leutkircher auf seiner Wanderung passiert
TUTTLINGEN - Wandern in Oberschwaben ist nichts Neues – in zwölf Tagen einmal komplett um Oberschwaben herumzuwandern, ist hingegen eher ungewöhnlich. Genau das hat der Bergsteiger, Buchautor und Hüttenwirt Charly Wehrle gemacht. Seine Eindrücke und Erlebnisse hat er in seinem neuen Buch „400 Kilometer Heimat – zu Fuß um Oberschwaben“zusammengefasst. Auch Tuttlingen hat der Leutkircher auf seiner Wanderung passiert.
Seine Begeisterung für die Berge und sein Interesse an anderen Ländern und Kulturen haben Charly Wehrle bereits nach Afrika, Australien, Neuseeland, Amerika, Asien und natürlich immer wieder in die Alpen geführt.
Sein aktuelles Werk über seine Tour rund um Oberschwaben ist bereits sein zehntes Buch. Die Beschreibung „Wanderführer“trifft es jedoch nicht ganz: Vielmehr legt der Autor den Fokus auf seine ganz persönlichen Eindrücke, Erinnerungen und Gedanken während seiner Oberschwaben-Umrundung. Donau überschwemmt den Wanderweg In mehreren Etappen macht er sich von seiner Heimat Leutkirch auf, um Oberschwaben einmal zu umrunden. Er wandert unter anderem die Donau entlang nach Tuttlingen und von dort aus weiter an den Bodensee. Immer wieder warten Herausforderungen auf ihn: Noch bevor er Tuttlingen erreicht, ist beispielsweise der Wanderweg eines Morgens von der Donau überschwemmt. Doch Wehrle ist fest entschlossen, an seiner geplanten Route festzuhalten – Er zieht sich bis auf die Unterhose aus und watet am frühen Morgen mitten im Winter durch die über die Ufer getretene Donau: „Es geht zum Glück alles gut, auch wenn das kalte Wasser meinen Körper bis zum Bauchnabel hoch eisig kühlt. Immerhin bin ich jetzt hellwach“, beschreibt er die Szene. Kurzer Stopp bei Quarktasche und Fasnacht Von Thiergarten macht er sich über Fridingen auf nach Tuttlingen, wo er ausgerechnet zum Fasnetshöhepunkt eintrifft. Nach einer Quarktasche und einer kurzen Pause zum Aufwärmen muss er auch schon weiter, denn seine erste Etappe endet in Tuttlingen. Von dort fährt er mit dem Zug zurück nach Leutkirch. Für den nächsten Abschnitt seiner Reise führt ihn seine Route von Tuttlingen in den Radolfzeller Ortsteil Stahringen, von wo aus er anschließend über Allensbach Konstanz ansteuert.
Seine feinsinnigen Beobachtungen, die er in seinem Buch festgehalten hat, machen die Reise für den Leser greifbar, zuweilen wandert man in Gedanken selbst an Wehrles Seite.
Doch auch, wer nicht gerne selbst zu einer Wanderung aufbricht, dürfte auf jeden Fall Lust bekommen, die Region wieder oder neu zu entdecken.