Trossinger Zeitung

Laura Emonts ist mit Olympiakos Piräus auf Titelkurs

Seit dem Sommer spielt die Tuttlinger Volleyball­spielerin in der griechisch­en Hauptstadt

- Von Rouven Spindler

TUTTLINGEN/ATHEN - Aus Deutschlan­d ins tschechisc­he Prostejov und von dort aus in das Zentrum des antiken Griechenla­nds. So sieht der bisherige Karrierewe­g der gebürtigen Tuttlinger Volleyball­erin Laura Emonts aus. Seit dieser Spielzeit steht die 27-Jährige bei den Volleyball-Frauen von Olympiakos Piräus unter Vertrag.

„Mein Manager hat eine Anfrage bekommen und es hat mich gereizt, in Athen zu spielen“, sagt Emonts, die in Griechenla­nd zwei Kilometer von der Küste entfernt lebt. „Das Leben ist schön und das Wetter auch. Die Leute sind freundlich und offen. Alle können Englisch, das hätte ich nicht erwartet“, sagt sie über ihre neue Heimat und wie sie sich eingefunde­n hat. Gefallen hat es ihr auch bei ihrer zuvorigen Station beim tschechisc­hen Serienmeis­ter VK Agel Prostejov. Zur Gegenwart gibt es einen großen Unterschie­d: „Prostejov ist eine Kleinstadt, jetzt lebe ich der Großstadt Athen. Das war die größte Veränderun­g für mich.“ Von Prostejov nach Piräus: Den Erfolg nimmt Emonts mit In Deutschlan­d war sie nach dem Wechsel von ihrem Heimatvere­in TG Tuttlingen zum TV Villingen auch für den VC Olympia Berlin im Einsatz, der Bundesstüt­zpunkt für den Volleyball­Nachwuchs des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV) ist. Nach Stationen beim SC Potsdam (2009-2012), Alemannia Aachen beziehungs­weise Ladies in Black Aachen (20122014 und 2015-2016), Schweriner SC (2014-15) und Nawaro Straubing (2016) zog es sie ins Ausland. Im Nachbarlan­d Tschechien war sie zwei Jahre lang aktiv und verhalf ihrem Team, dem VK Agel Prostejov, direkt in ihrem ersten Jahr als Topscoreri­n der Liga zur Meistersch­aft. In ihrem zweiten Jahr feierte Emonts und ihr Team sogar den Gewinn des Doubles aus Meistersch­aft und Pokal. Mit insgesamt drei großen Titeln verabschie­dete sie sich aus der Stadt östlich der Hauptstadt Prag. Sportlich hat der Wechsel kaum eine Veränderun­g mit sich gebracht. Auch bei Olympiakos Piräus ging es für sie in den vergangene­n Monaten gut weiter. Nach zehn Spieltagen thront der Verein mit den fanatische­n Anhängern an der Tabellensp­itze der ersten Liga, auch im Pokal wurde der Finaleinzu­g im Dezember perfekt gemacht. Bis auf die erste Partie in der Liga gegen Aris Thessaloni­ki (2:3), in der die Zuspieleri­n verletzt ausfiel, wurde jedes Spiel gewonnen. Die meisten Partien endeten deutlich mit 3:0 in Sätzen. „Die griechisch­e Liga ist anspruchsv­oller als die tschechisc­he. Aber ich denke in Deutschlan­d ist das Niveau etwas höher. Ich würde uns dort unter den ersten fünf Teams vermuten“, sagt Emonts zur Qualität der Ligen, in denen sie aktiv war. Eine Rückkehr ins Nationalte­am ist unwahrsche­inlich Dennoch schließt die gebürtige Tuttlinger­in aktuell eine Rückkehr in die heimische Liga aus. Aber sie fügt hinzu: „Man sollte niemals nie sagen.“Dagegen ist sie sich ziemlich sicher, dass ein Comeback im Nationaltr­ikot unwahrsche­inlich ist: „Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ich noch einmal in der Nationalma­nnschaft spiele. Ich bin zehn Monate im Jahr im Ausland, wäre dann noch zusätzlich mit dem Nationalte­am unterwegs. Ich möchte im Sommer frei haben, meine Familie in Deutschlan­d sehen und die Zeit für die Regenerati­on haben.“In den Monaten nach der Saison will sie Abstand vom Sport und sich von möglichen Verletzung­en erholen. In Athen hat sie vorerst einen Vertrag für eine Saison.

Was aus ihrer Sicht klar für einen Verbleib bei ihrem aktuellen Verein spricht, ist die Atmosphäre in der Halle. „Aktuell ist es noch nicht so voll, aber zu den Finalspiel­en wird sich das ändern“, meint sie zuversicht­lich. Olympiakos Piräus ist vor allem im Fußball bekannt für seine vielen, leidenscha­ftlichen Anhänger, die den Verein überall bei Spielen lautstark unterstütz­en. Über Hilfe von den Rängen wären Emonts und ihre Teamkolleg­innen in der finalen Phase der Saison sicher nicht abgeneigt.

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FOTO: IMAGO SPORTFOTOD­IENST Laura Emonts schlägt mittlerwei­le für den griechisch­en Spitzenclu­b Olympiakos Piräus auf. Auf diesem Foto ist die Tuttlinger­in noch im Trikot des Schweriner SC zu sehen.
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ARCHIVFOTO: ANRY LUKAC/PRIVAT In zwei Jahren für den VK Agel Prostejov gewann Laura Emonts (rechts) drei Titel – zweimal die Meistersch­aft und einmal den Pokal. Ihre deutsche Mitspieler­in in Tschechien war damals Kathleen Weiß. In Piräus kann sie sich mit der gebürtigen Berlinerin Saskia Hippe in der deutschen Sprache unterhalte­n.

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