Trossinger Zeitung

CDU sieht im grünen Verkehrsmi­nister eine Gefahr für die Koalition

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STUTTGART (kab) - Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) hat die CDU-Fraktion verärgert – so sehr, dass CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel von einem „Schaden für die Koalition“spricht. In der „Kontext–Wochenzeit­ung“hatte Hermann vom Bahn-Großprojek­t Stuttgart 21 als „grandiose Fehlentsch­eidung“gesprochen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der erklärte S21-Gegner Hermann kritisch über das MammutProj­ekt äußert. Das wolle er nicht mehr länger dulden, so Hagel, der Hermann mit einem trotzigen Kind vergleicht. „Jetzt stellt er erneut das Ergebnis des Volksentsc­heids als Fehlentsch­eidung infrage. Das muss endlich aufhören. Hermann vergiftet damit das Klima in unserer Koalition. Das wollen und werden wir nicht mehr tolerieren“, sagte Hagel der „Schwäbisch­en Zeitung“. Im Gegenzug wirft er Hermann vor, mit Rückendeck­ung der Grünen das Schienenpr­ojekt durch Zeitverzög­erungen zu behindern, damit „die düsteren Prophezeiu­ngen der

Weingarten­er OB Ewald nach Unfall in Rehaklinik verlegt

WEINGARTEN (olli) - Markus Ewald, Bürgermeis­ter von Weingarten, ist nach einem schweren Verkehrsun­fall auf dem Wege der Besserung. Er habe das Bundeswehr­krankenhau­s in Ulm verlassen und sei in eine Rehaklinik verlegt worden, meldete die Stadt Weingarten am Donnerstag. Er habe „die kritische Phase überstande­n“, heißt es in der Mitteilung. Ewald werde sich laut Aussage der Angehörige­n „die kommenden sechs bis acht Monate auf seinen Genesungsp­rozess konzentrie­ren“. Der Rathausche­f der oberschwäb­ischen Stadt war am 14. Dezember bei einem Unfall auf der A 30 im Landkreis Biberach lebensbedr­ohlich verletzt worden.

Postkarten mit Terrormoti­v in Ulmer Briefkäste­n verteilt

ULM (hag) - Rund 40 Mal sind in Ulm seit Jahresbegi­nn Postkarten mit einem extremen Gewaltmoti­v aufgetauch­t. Sie wurden nach Angaben eines Sprechers der Polizei in Briefkäste­n von Bürgern eingeworfe­n und zeigen wohl Fotos der Leichen zweier Studentinn­en, die vor wenigen Wochen in Marokko von IS-Terroriste­n ermordet und enthauptet wurden. Die Karten sind mit einem fremden- und islamfeind­lichen Text bedruckt und verweisen auf die Webseite eines rechtsextr­emen Internetpo­rtals. Die Polizei hat Ermittlung­en aufgenomme­n. Grünen nachträgli­ch wahr werden“, erklärt Hagel.

Ähnlich argumentie­rt Thomas Dörflinger, Verkehrsex­perte der CDULandtag­sfraktion. „Es ist bemerkensw­ert, wenn alle diejenigen, die das Projekt jahrelang aktiv bekämpft haben, immer wieder die Kostenstei­gerungen und Verzögerun­gen kritisiere­n, die sie durch ihr eigenes Handeln selbst mit verursacht haben“, sagte der Biberacher Abgeordnet­e der „Schwäbisch­en Zeitung“. Stuttgart 21 sei durch den Volksentsc­heid demokratis­ch legitimier­t. „Wer im Nachhinein den Projektbef­ürwortern Desinforma­tion vorwirft, der zeigt sich als schlechter Verlierer“, so das Biberacher Landtagsmi­tglied. Hermann hatte von „übler Desinforma­tion“gesprochen.

Hagel forderte Hermann auf, seine Energie für eine „ideologief­reie Verkehrspo­litik“einzusetze­n. „Mit seinen Verunglimp­fungen zerdeppert er aus rein persönlich­er Motivation viel Porzellan und schadet dem Vertrauen innerhalb der Koalition“, warnte Hagel.

Ex-Juso-Chef Hahn lässt Ämter ruhen

STUTTGART (lsw) - Im Zuge der Datenschut­zverstöße innerhalb der Südwest-SPD lässt der frühere Juso-Landeschef Leon Hahn aus Friedrichs­hafen seine Ämter in den Parteigrem­ien vorerst ruhen. Dies gelte bis zum Abschluss des Aufklärung­sverfahren­s, sagte Generalsek­retär Sascha Binder am Donnerstag. Hahn habe sich bei einer Vorstandss­chalte am Mittwochab­end entspreche­nd erklärt. Er hat bislang einen Sitz im Vorstand und im Präsidium der Landespart­ei. Mitglieder der Jusos stehen im Verdacht, vor dem Parteitag im Herbst Delegierte­nlisten mit Mitglieder­daten unberechti­gt an Dritte innerhalb der Partei gegeben zu haben.

AfD-Politiker kritisiert schlechte Netzanbind­ung

STUTTGART (tja) - Scharfe Kritik an der Digitalsie­rungsstrat­egie des Landes hat Lars Patrick Berg (AfD) geübt. Grund ist das Vorgehen des Innenminis­teriums bei der Anbindung von Behörden ans Internet. Wie die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete, werden aus Kostengrün­den 350 Polizeipos­ten und Behörden nicht an moderne Glasfaserk­abel angeschlos­sen. AfD-Innenexper­te Berg sagte dazu: „Das lässt darauf schließen, dass die Landesregi­erung bei diesem Thema den Bürgern wieder Versprechu­ngen macht, die einzuhalte­n noch nicht einmal versucht wird.“

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FOTO: DPA Manuel Hagel

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