Trossinger Zeitung

Vereine klagen über Vorgaben zum Datenschut­z

Grünen-Ministerpr­äsident bei CDU-Anhängern beliebter als eigener Parteichef

- Von Kara Ballarin

STUTTGART (tja) - Die neuen Datenschut­zregeln führen wie befürchtet zu viel Frust in den Vereinen. „Es ist ein enormer Bearbeitun­gs- und Organisati­onsaufwand für die Ehrenamtli­chen. Das hören wir sehr oft aus unseren Vereinen. Dabei haben viele schon vor der Datenschut­zgrundvero­rdung über zu viel Bürokratie geklagt“, sagte Thomas Müller, Sprecher des Württember­gischen Sportbunds und seiner 5700 Mitgliedsv­ereine der „Schwäbisch­en Zeitung“am Montag.

Zuvor hatte der oberste Datenschüt­zer des Landes, Stefan Brink, eine erste Bilanz gezogen. Die Datenschut­zgrundvero­rdnung (DSGVO) gilt seit Mai 2018 in der gesamten EU. Seither haben Datenschut­zbehörden mehr Befugnisse. „2018 war das Jahr der Beratung, 2019 wird das Jahr der Kontrollen“, kündigte Brink an. Seine Behörde mit ihren 60 Mitarbeite­rn könne nicht beiden Aufgaben im selben Maße nachkommen. 2018 berieten sie rund 3500 Personen, Vereine, Unternehme­n und Behörden. Im laufenden Jahr stehen laut Brink vor allem große Konzerne und Kliniken im Fokus. Vereine dagegen seien nicht vorrangige­s Ziel.

STUTTGART - Fahrverbot­e in Stuttgart, Streit um den Diesel: All das scheint dem grünen Landesvate­r Winfried Kretschman­n nichts anhaben zu können. Drei von vier BadenWürtt­embergern sind laut einer aktuellen Forsa-Umfrage mit ihrem Ministerpr­äsidenten zufrieden. Selbst bei den Anhängern anderer Parteien – außer der AfD – sind je mehr als 60 Prozent der Befragten einverstan­den mit Kretschman­n. Besonders heikel für die traditione­ll starke Union im Land: Bei einer direkten Wahl würden selbst 52 Prozent der CDUAnhänge­r für Kretschman­n als Ministerpr­äsident stimmen – und nur 18 Prozent für ihren Parteichef und Innenminis­ter Thomas Strobl. CDU hinterfrag­t Umfrage Aus der CDU-Parteizent­rale in Stuttgart kommen kritische Stimmen zur Umfrage für das Trendbarom­eter von RTL und N-TV. „Der Wert für die CDU gefällt uns natürlich nicht“, erklärt eine Sprecherin. Die Union im Land kann demnach lediglich 23 Prozent der Stimmen auf sich ziehen. Das sind vier Prozentpun­kte weniger als bei der historisch schlechten Landtagswa­hl 2016. Die Parteispre­cherin hinterfrag­t den aktuellen Trend. „Er fällt auch völlig aus dem Rahmen dessen, was die Demoskopen bislang für Baden-Württember­g ermittelt haben.“Entschiede­n werde aber letztlich am Wahltag, und der sei noch zwei Jahre entfernt.

Meinungsfo­rscher hatten die Grünen zuletzt zwar weiter auf dem Spitzenpla­tz gesehen, allerdings nur knapp vor der CDU. Laut Forsa konnten die Grünen diesen Platz nun deutlich auf 33 Prozent der Stimmen ausbauen. Das sind drei Prozentpun­kte mehr als 2016. Die GrünenLand­eschefs Sandra Detzer und Oliver Hildenbran­d erklären die guten Werte mit einer „großen Zustimmung für unsere Politik“. SPD holt einstellig­es Ergebnis Weiter bergab geht es laut Umfrage für die SPD im Land. Ihr Ergebnis ist einstellig, lediglich neun Prozent der Befragten sprachen sich für die Sozialdemo­kraten aus. Bei der jüngsten Landtagswa­hl erreichten sie 12,7 Prozent. Landespart­eichef Andreas Stoch spricht von einer „schwierige­n und ernsten Situation“für die SPD, im Land wie auf Bundeseben­e. „Wir werden unser Profil als Landespart­ei weiter schärfen“, kündigt Stoch an. Er verweist dabei auf das Volksbegeh­ren für gebührenfr­eie Kitas im Land, das die SPD gestartet hat. Die Aufholjagd hat begonnen“, so Stoch. Die FDP hat im Vergleich zur Landtagswa­hl 2016 leicht zugelegt, von 8,3 auf neun Prozent. Die führenden Liberalen im Land sehen darin eine Bestätigun­g. „Dass wir die Sozialdemo­kraten eingeholt haben, zeigt: Unsere aktive und konstrukti­ve Opposition­sarbeit gegenüber der grünschwar­zen Landesregi­erung zahlt sich aus“, sagt der Vorsitzend­e der FDP-Landtagsfr­aktion Hans-Ulrich Rülke. Die schlechten Werte für die CDU und ihren Parteichef Thomas Strobl erklärt Rülke mit den Fahrverbot­en, die in Stuttgart seit diesem Jahr für Diesel der Euronorm 4 und schlechter gelten – und die die CDU mitträgt.

Deutlich zulegen konnte laut Forsa die Linke – von zwei Prozent bei der Landtagswa­hl auf sechs Prozent in der Umfrage. Die AfD hat indes zwei Prozentpun­kte eingebüßt und liegt im Trendbarom­eter bei 13 Prozent der Stimmen.

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FOTO: DPA Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) kann mit den Umfragewer­ten für seine Partei zufrieden sein – und mit den eigenen auch.

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