Die „Ulmer Trauma-Box“soll Leben retten
Zwei von drei Menschen, die nach Unfällen verbluten, könnten gerettet werden, sagt Professor Thomas Wirth, der Präsident der Deutschen Traumastiftung. Gegen diese häufigste Todesursache bei Verletzungen soll die Ulmer Trauma-Box helfen. In der vergangenen Woche wurde das Projekt in Ulm vorgestellt. In den leuchtend gelben Spendern befinden sich Päckchen mit aufgedruckter Kurzanleitung sowie zwei Utensilien, die auch dem Laien ermöglichen sollen, Leben zu retten: Ein Tourniquet, also eine Aderpresse, zum Abbinden stark blutender Wunden oder abgetrennter Gliedmaßen plus ein auch von der Schweizer Armee verwendeter spezieller Druckverband. Zudem sind Schutzhandschuhe beigelegt. Der Spender sei im Notfall einfach zu öffnen und soll nach dem Willen der Traumastiftung bald zur Grundausstattung von Unternehmen sowie sämtlicher öffentlich zugänglicher Plätze wie Einkaufszentren oder Flughäfen gehören. Wertvolle Minuten könnten so überbrückt werden, bis medizinisches Fachpersonal eintrifft. Dass der Anstoß für eine flächendeckende Verfügbarkeit von Sets zur Stillung einer schweren Blutung aus Ulm kommt, ist nach Ansicht von Oberbürgermeisters Czisch kein Zufall. Mit dem Zentrum für Traumaforschung der Universität Ulm sowie dem Bundeswehrkrankenhaus, in dem regelmäßig Verletzte aus Kriegen behandelt werden, habe Ulm eine Sonderstellung in diesem Bereich. Nicht zuletzt deswegen hat auch die Deutsche Traumastiftung ihren Sitz in Ulm. (heo)