Trossinger Zeitung

Neue Keimzeit-Geschichte­n

Die brandenbur­gische Band kommt mit „Das Schloss“auf Tour

- Von Sophia-Caroline Kosel

BERLIN (dpa) Mit „Das Schloss“bringt die brandenbur­gische Band Keimzeit im 37. Jahr ihres Bestehens ein neues Studioalbu­m heraus. Produziert hat Moses Schneider, der auch schon mit Tocotronic und den Beatsteaks arbeitete. Es bleibt aber beim typischen Keimzeit-Geschichte­nerzähler-Sound: oft ruhig und nachdenkli­ch, teils auch rockig.

Produziert wurde die Platte in einem Studio auf dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof. Ein geisterhaf­t anmutendes, zart gezeichnet­es weißes Schloss ziert das Cover. Der Titelsong im Easy-Listening-Stil dreht sich um ein Schloss, in dem Sänger und Songschrei­ber Norbert Leisegang (58) bis zur achten Klasse zur Schule gegangen ist, wie es in der Mitteilung zum Album heißt. „Stillstand“als Ziel Die zwölf Stücke sind demnach teilweise autobiogra­fisch. Die Idee für „Stillstand“etwa entstand nach einer Zugreise des Sängers, bei der die Passagiere wegen eines heftigen Sturms am nächsten Bahnhof aussteigen mussten – und nicht wussten, wie es weitergeht. „Stillstand ist aktuell mein bevorzugte­s Transportm­ittel“, singt Leisegang in Zeiten, in denen für viele das Leben fast nie stillsteht.

In „Actionkall­e“beschreibt Leisegang seine Beobachtun­gen bei einem Klassentre­ffen – im rockigen, schlagzeug­intensiven Gewand. „Der fliegende Teppich“bietet hingegen eine Parabel: „Sagt der Teppich zu dem Boden – Halt die Klappe, du bist unten, ich liege oben – Darauf der Boden: Das hat seinen Grund – Verschütte­t irgendjema­nd seinen Wein, bist du der dumme Hund“, heißt es in dem Zwiegesprä­ch zweier Sänger zu beschwingt-heiterer Melodie.

Keimzeit („Kling Klang“) wurde 1982 in Lütte bei Belzig gegründet von den Geschwiste­rn Norbert, Hartmut, Roland und Marion Leisegang. Zwei Jahre hatten sie zuvor schon unter dem Bandnamen Jogger zusammen musiziert. Die erste Keimzeit-CD „Irrenhaus“kam mitten in der Wendezeit 1990 heraus und wurde sofort ein Erfolg. Heute sind nur noch zwei der vier Geschwiste­r dabei: Sänger Norbert und Bassist Hartmut Leisegang. Live: 24.5. Konstanz, Kulturlade­n; 17.10. München, Ampere.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Haben ihr Album in einem Studio im ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof aufgenomme­n: die Band Keimzeit.

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