Schreckensfund in der Tiefe
Suche nach Fußballer Sala: Leiche in Flugzeugwrack gesichtet
GUERNSEY (dpa/AFP) - Im abgestürzten Flugzeug des vermissten argentinischen Fußballers Emiliano Sala hat die britische Flugunfallbehörde AAIB eine Leiche entdeckt. Das teilte die Behörde am Montag mit. Um wen es sich handelte, war noch unklar.
Zuvor hatte der private Wracksucher David Mearns die vermisste Propellermaschine per Echolot am Meeresboden des Ärmelkanals ausfindig gemacht. Mearns’ Suchunternehmen Blue Water Recoveries hatte das Wrack nach eigenen Angaben am Sonntagmorgen entdeckt und die Behörden eingeschaltet. Beim Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb Mearns, auf dem Meeresgrund gebe es eine „große Menge an Wrackteilen“. Dem Sender BBC sagte er, die Maschine sei zerbrochen, „aber das meiste von ihr ist da“.
Salas Familie hatte Blue Water Recoveries mit der Suche nach dem vermissten Flugzeug beauftragt. Finanziert wurde die Suche durch Spenden. Mehr als 370 000 Euro waren dafür bis Montag auf einer Online-Plattform zusammengekommen. David Mearns hatte sich mit dem Auffinden historischer Schiffswracks einen Namen gemacht. Bei der Suche kam das mit einem Sonargerät ausgestattete Schiff „FPV Morven“zum Einsatz. Zuvor waren in Nordfrankreich bereits vermutlich von dem Flugzeug stammende Sitzteile angeschwemmt worden.
Salas Vater reagierte erschüttert auf die Nachricht vom Fund der Maschine. „Ich kann es nicht glauben, das ist ein Albtraum“, sagte Horacio Sala einem argentinischen Fernsehsender.
Der Fund des Wracks war mit Kameraaufnahmen eines Tauchroboters bestätigt worden. Neben der Registrierungsnummer sei auch ein Insasse sichtbar gewesen, hieß es in der AAIB-Mitteilung. In Absprache mit den Angehörigen Salas und des Piloten würden die nächsten Schritte geprüft. Ob die Maschine gehoben werden soll, war zunächst unklar. Nach drei Tagen abgebrochen Sala wollte am 21. Januar nach einem Millionentransfer aus dem französischen Nantes zu seinem neuen Verein Cardiff City in Wales fliegen. Beim Flug über den Ärmelkanal verschwand die einmotorige Propellermaschine von den Radarschirmen. Die offizielle Rettungsaktion war drei Tage nach dem Verschwinden des Flugzeugs abgebrochen worden, weil es keine Hoffnung mehr gab, die Insassen lebend zu finden.
Sala hatte noch kurz vor dem Unfall eine Sprachnachricht aus dem Flugzeug an seine Freunde geschickt. „Ich bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt, und bin auf dem Weg nach Cardiff“, hieß es in einer am Abend nach dem Unglück veröffentlichten Audiodatei.
„Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir hört: Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt jemanden schicken, um nach mir zu suchen, weil sie mich sowieso nicht finden werden. Dann wisst ihr schon Bescheid. Papa, ich habe solche Angst“, sagte Sala, wobei „Papa“im argentinischen Spanisch auch „Oh, Mann“heißen kann.