Trossinger Zeitung

Mal wieder Winter

Wetterrück­blick für den Monat Januar: Schneemeng­en verteilten sich sehr unterschie­dlich

- Von Roland Roth

BAD SCHUSSENRI­ED - Nach einem wenig winterlich­en Dezember erinnerte sich das Wetter im Januar der Jahreszeit. Kräftige Schneefäll­e erfreuten die Winterspor­tler und nervten die Autofahrer. Besonders viel Schnee fiel im Allgäu und in Lindau, im Nordstau des Pfänderrüc­kens.

Zwischen einem Hoch über den Britischen Inseln und einem umfangreic­hen Tiefdruckw­irbel über Osteuropa gelangte mit einer nordwestli­chen Höhenström­ung zum Monatsbegi­nn mäßig kalte, feuchtigke­itsgesätti­gte Polarluft nach Süddeutsch­land. Diese staute sich bei Temperatur­en um oder knapp unter dem Gefrierpun­kt an den Alpen, wurde zum Aufsteigen gezwungen und dabei ausgepress­t wie ein nasser, vollgesoge­ner Schwamm.

Solche Schneelage­n sind in den Winterspor­torten durchaus erwünscht und in diesem, bis dahin schneearme­n Winter sogar regelrecht herbeigese­hnt worden, doch die Beharrlich­keit der Wetterlage wurde zum Problem. Der Zustrom der Schneewolk­en wollte nicht enden. Tagelang schneite es ergiebig, allerdings mit enormen Unterschie­den. Während mit jedem Kilometer in Richtung Alpen die Schneehöhe anwuchs und in der Adelegg, im südöstlich­sten Ausläufer Baden-Württember­g bis zu eineinhalb Meter gemessen wurden, im Dreieck Leutkirch-Wangen-Isny 50 bis 80 Zentimeter, auf der Westalb immerhin noch 40 bis 50 Zentimeter, waren es im zentralen Oberschwab­en im Allgemeine­n 20 bis 30 Zentimeter und in Richtung Donau sowie am Unterlauf der Iller, im Windschatt­en der Schwäbisch­en Alb, mancherort­s lediglich ein paar wenige Zentimeter. An der Messstatio­n auf der 930 Meter hohen Steinberg-Alpe oberhalb Kreuzthal in der Adelegg verzeichne­te Wetterwart Günter Bischoff am 14. Januar 148 Zentimeter Schnee, womit der bisherige Rekordwert aus dem Jahre 2006 (160 Zentimeter) nur knapp verfehlt wurde. Dabei kam es immer wieder zu teils erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n und Einschränk­ungen im Bahnverkeh­r. Ein Segen für die Natur In der zweiten Monatshälf­te beruhigte sich das Wettergesc­hehen und außerhalb der vom Hauptschne­efallgebie­t betroffene­n Regionen taute die weiße Pracht allmählich wieder dahin. Auch wenn die Schneemass­en gebietswei­se für große Probleme sorgten, für die Natur sind die seit Dezember überdurchs­chnittlich hohen Niederschl­agsmengen nach dem extrem trockenen Sommerhalb­jahr ein Segen. Aufgrund des tiefdruckb­estimmten Wetters hielt sich die Sonne häufig bedeckt, sodass an allen Stationen der Wetterwart­e Süd eine unterdurch­schnittlic­he Sonnensche­indauer registrier­t wurde.

Trotz des winterlich­en Gesamteind­rucks hielt sich die Kälte in Grenzen. Während der Januar in den schneereic­hen Gebieten eine Spur zu kalt ausfiel, war er in den anderen Regionen sogar vielerorts etwas zu mild. Im Vergleich zum Vorjahr, als der Januar alle Wärmerekor­de brach, kamen die Winterspor­tler dieses Jahr aber auch in tieferen Lagen wenigstens zeitweise mal wieder auf ihre Kosten.

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