Trossinger Zeitung

„Ich bin bereit“

Zwei junge Mitbrüder aus Indien binden sich auf ewig an die Gemeinscha­ft der Claretiner

- Von Herlinde Groß

SPAICHINGE­N - Das Fest Mariä Lichtmess ist für die Claretiner auf dem Dreifaltig­keitsberg zu einem großen Tag geworden: Zwei junge Mitbrüder aus Indien banden sich durch Ablegung ihrer Ewigen Gelübde (Profess) an die Gemeinscha­ft. Als noch das Noviziat auf dem Dreifaltig­keitsberg für die Claret-Kandidaten bestand, war solch eine Feier öfters zu erleben – heute jedoch sei sie eine großen Seltenheit, erläuterte P. Alfons Schmid.

Umso mehr freuten sich die Claretiner zusammen mit einer Anzahl Mitbrüdern, den Freunden des Dreifaltig­keitsbergs, Wallfahrer­n und einer großen Anzahl von Gottesdien­stbesucher­n über das Fest. Während des bewegenden Gottesdien­sts versprache­n die beiden jungen Männer aus Indien, die ihre bisherige Ausbildung in Spanien erhielten, Jacob und Xavier, sich bis an ihr Lebensende mit dem Auftrag und der Lebenseins­tellung „Die Liebe Christi drängt uns“an die Gemeinscha­ft der Claretiner zu binden. Provinzial Pater Callistus Joseph CMF nahm das Gelübde entgegen.

Gut gefüllt war die Wallfahrts­kirche beim feierliche­n Einzug vom Provinzial P. Callistus Joseph, seinem Stellvertr­eter Superior vom Dreifaltig­keitsberg und Provinzvik­ar P. Alfons Schmid, dem spanischen Ausbilder P. Juan Jesus Gea Carrosa, acht weiteren Mitbrüdern, den beiden Professen und Ministrant­en. Hausherr P. Alfons Schmid freute sich, dass so viele Besucher mitfeierte­n.

In seiner Predigt ging Provinzial P. Callistus auf das Fest der Darstellun­g Jesus gleich Maria Lichtmess ein. So wie Maria sich dem Ruf Gottes hingegeben habe, so würden die Professen dem Ruf Gottes folgen. „Vertrauen Sie Gott Ihr Leben an mit dem Wissen, dass Sie nicht enttäuscht werden.“Seine Worte richtete er nochmals in Englisch an die beiden jungen Männer.

Als Ausbilder fragte P. Juan Jesus Gea Carrosa die Professen, ob sie ihre Ewigen Gelübde ablegen wollten, worauf Jacob und Xavier laut und deutlich antwortete­n: „Ich bin bereit.“

Da die beiden der deutschen Sprache nicht mächtig sind, fand das Gelöbnis in englischer Sprache statt. Auf dem Boden liegend konnten die jungen Männer sich dem Gelöbnis in aller Stille hingeben, während die Gottesdien­stbesucher die Fürbitt-Litanei aller Heiligen sangen. In der Ablegung der Ewigen Profess gelobten die beiden Armut, Ehelosigke­it und Gehorsam. P. Alfons Schmid übergab ihnen das geweihte Professkre­uz. „Wie Christus das Licht der Welt ist, so sollt auch ihr Licht sein in der Gemeinscha­ft und überall dort, wo Gott euch als Claretiner hinstellt“war die Deutung einer überreicht­en Kerze. Als Bestätigun­g des Gelöbnisse­s wurde die Professurk­unde durch den Provinzial, Ausbilder P. Juan und P. Alfons unterzeich­net.

Die jungen Mitbrüder, welche zurzeit in Frankfurt/Main in der Hochschule der Jesuiten ausgebilde­t werden, sangen mit P. Stephen Michael „Here I am Lord“. Jubel brach auch unter den Besuchern in der Kirche aus, als die Claretiner ihre neuen Mitbrüder beglückwün­schten und umarmten. Der Eintritt in die Gemeinscha­ft wird mit Handschlag bekräftigt, informiert­e P. Alfons Schmid. In englischer Sprache bedankten sich Jacob und Xavier bei ihren Wegbegleit­ern und Ausbildern. Am Ende sang der „Studentenc­hor“mit P. Stephen Michael das „Antonius Maria Claretlied“in Englisch. Beide sind 29 Jahre alt und kommen aus Kerala Umringt von Freunden und Mitbrüdern gaben die jungen Männer auf Fragen Antwort, wobei P. Stephen Michael die Funktion des Dolmetsche­rs übernahm. Beide kommen aus Kerala/Indien und sind 29 Jahre alt. Doch wie kommt ein junger Mann dazu, sich ganz in den Dienst Gottes, der Kirche und der Gemeinscha­ft der Claretiner zu stellen? Über Verwandte wurde Jacob auf die Claretiner aufmerksam, deren Ursprungsl­and Spanien ist. Dem Ruf Gottes folgend, trat er in die Gemeinscha­ft ein. Nach der Profess folgt ein Jahr weitere Ausbildung, Erlernung der deutschen Sprache, dann Diakonweih­e mit späterer Priesterwe­ihe. Er will Deutscher Missionar werden und allen Menschen das Evangelium verkünden. Xaver folgte einfach seiner inneren Stimme und bezeichnet sie als „Berufung Gottes“. Auch er will Missionar in Deutschlan­d werden.

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FOTO: GROSS Ihr Gelübde zur Aufnahme in die Gemeinscha­ft der Claretiner auf dem Dreifaltig­keitsberg legten die beiden indischen Mitbrüder Xavier und Jabob (Mitte) ab.

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