Erdgas-Tankstelle kostet Bruchteil
Zu unserem Artikel „ In Tuttlingen bleibt der Gastank leer“vom 23. Januar hat uns folgender Leserbrief erreicht.
Vielen Dank für Ihre letzten Artikel über Erdgas und andere alternative Antriebsarten im Straßenverkehr. Seit zehn Jahren fahre ich als Hausarzt im Stadtgebiet Tuttlingen emissionsarm mit inzwischen vier verschiedenen Typen von Erdgasautos. Mit unserem Praxisauto, einem VWUP erreichen wir dabei das Emissionsniveau eines E-UP, so man den durchschnittlichen bundesdeutschen Kraftwerksmix zugrunde legt.
Genau mit diesem Fahrzeug kommen wir aber bei der jetzigen Tankstellensituation in arge Bedrängnis, denn bei den kleinen Tanks sind Tankfahrten zu den nächsten Erdgastankstellen meist nicht sinnvoll, mit Hausbesuchen oder anderen Fahrten zu kombinieren und damit nur Verschwendung. Hier geben mir die Zahlen aus Ihrem Artikel zu denken: Auf Tuttlingens Straßen fahren etwa 500 Autos (mono- und bivalent) mit Erdgasantrieb und zirka 200 EAutos. Für letztere wurden acht Ladestationen errichtet, was bei etwa 25 000 Euro Errichtungskosten pro Station einer Subvention von ca 1000 Euro pro Fahrzeug entspricht.
Würden die zum Teil ähnlich emissionsarmen Erdgasautos, deren CO2-Abdruck bei der Herstellung wesentlich geringer ist, deren Technik erprobt ist und weiterhin viele arbeitsplatzerhaltende Komponenten beinhaltet, die am Ende ihrer Laufzeit nicht die noch völlig unklare Entsorgung der schon bei der Produktion durch Verwendung seltener Erden aus Krisenzonen der Welt (zum Beispiel Kongo) problematischen Batterien nötig machen, deren Treibstoff sogar völlig regenerativ hergestellt und im vorhandenen System gespeichert werden könnte, vergleichbar unterstützt, so dürfte es kein Problem sein, mit den sich daraus ergebenden 500 000 Euro eine bereits bestehende Tanksäule zu erhalten. Ein Bruchteil dürfte ausreichen.
An dieser einen Zapfsäule könnten dann auch sicher 2000 Erdgasautos tanken, während 2000 E-Autos an acht Zapfsäulen eher schwierig sein wird. Alle zwei Wochen zehn Minuten tanken ist bei E-Autos Illusion, bei Erdgasautos Realität – so die Zapfsäule existiert.
Damit Auswege aus der jetzigen misslichen Situation gefunden werden, können sich Gleichgesinnte gerne unter erdgasfreunde-tut@gmx.de melden. Bernd-Joachim Metzger, Tuttlingen