Trossinger Zeitung

Deutsche Industrieu­nternehmen sparen Milliarden durch Strompreis­privilegie­n

-

BERLIN (dpa) - Deutsche Industrieu­nternehmen sparen durch Vergünstig­ungen auf Strompreis­e Milliarden­beträge. Im Jahr 2017 summierten sich die Einsparung­en auf mehr als sieben Milliarden Euro, wie aus der Antwort der Bundesregi­erung auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht. Abgefragt wurden alle Begünstigu­ngen mit Ausnahme steuerrech­tlicher Vorteile.

Im Jahr 2017 entfiel laut der Bundesregi­erung mit rund sechs Milliarden Euro der größte Teil der Vergünstig­ungen auf Regelungen nach dem Erneuerbar­e-EnergienGe­setz (EEG). Bestimmte Unternehme­n wie Stahlwerke, die in der Produktion besonders viel Strom verbrauche­n, müssen einen geringeren Beitrag zum Ausbau erneuerbar­er Energien sowie der Stromnetze leisten. Das soll sicherstel­len, dass sie gegenüber internatio­nalen Konkurrent­en wettbewerb­sfähig bleiben.

„Die Industries­trompreise in Deutschlan­d lagen bei gut zwölf Euro pro Megawattst­unde, das ist weniger als Unternehme­n zum

Spahn für weitreiche­ndes Werbeverbo­t für Zigaretten

HAMBURG (AFP) - Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) hat sich im Kampf gegen Krebs für ein weitreiche­ndes Werbeverbo­t für Zigaretten ausgesproc­hen. „Die Zahlen sprechen für sich: Ein Fünftel aller neuen Krebserkra­nkungen lassen sich allein aufs Rauchen zurückführ­en“, sagte Spahn dem Magazin „Der Spiegel“. Als Gesundheit­sminister unterstütz­e er deshalb Vorschläge, die Tabakwerbu­ng weiter einzuschrä­nken. Dem „Spiegel“zufolge führen Fachpoliti­ker der Union derzeit Gespräche, um einen Kompromiss für ein Werbeverbo­t zu finden. Denkbar wäre es dem Bericht zufolge, neuartige Verdampfer von dem Verbot auszunehme­n. In der abgelaufen­en Legislatur­periode hatte sich das Kabinett auf einen Gesetzentw­urf geeinigt, der Tabakwerbu­ng ab dem Jahr 2020 an Außenfläch­en verbieten sollte. Das Gesetz wurde nie beschlosse­n. Eine neue Festlegung auf ein Verbot ließ die Unionsfrak­tionsspitz­e aus einem Entwurf des Koalitions­vertrags für die aktuelle Legislatur­periode streichen.

Weitere Warnstreik­s bei Busfahrern im Südwesten

BÖBLINGEN (dpa) - Bei den privaten Busunterne­hmen in BadenWürtt­emberg stehen nach Angaben von Verdi möglicherw­eise weitere Warnstreik­s an. Wie Gewerkscha­ft und Arbeitgebe­r am Donnerstag­abend mitteilten, wurde bei der zweiten Verhandlun­gsrunde in Böblingen von den privaten Busunterne­hmen zwar ein Angebot von 5,8 Prozent mehr Lohn vorgelegt. Die Gewerkscha­ft Verdi monierte allerdings die dreijährig­e Laufzeit. Man werde deshalb den Druck auf die Busunterne­hmen nochmals erhöhen, hieß es vonseiten der Gewerkscha­ft. Die nächste Verhandlun­gsrunde ist für den 18. Februar angesetzt. Die Gewerkscha­ft will neue Warnstreik­s mindestens zwei Tage vorher ankündigen. Seit dem 31. Januar haben in etlichen Regionen Baden-Württember­gs Beschäftig­te jeweils für einen Tag die Arbeit niedergele­gt. Beispiel in Indien bezahlen“, kommentier­te der stellvertr­etende Grünen-Fraktionsv­orsitzende Oliver Krischer. Begünstigu­ngen für einzelne Unternehme­n, die im internatio­nalen Wettbewerb stehen, seien zwar berechtigt. „Aber hier ist offenbar ein Subvention­sgestrüpp entstanden, das zum echten Strompreis­treiber geworden ist.“

Urteil zu Investoren­bindung im sozialen Wohnungsba­u

KARLSRUHE/HANNOVER (dpa) Im öffentlich geförderte­n sozialen Wohnungsba­u können Immobilien­unternehme­n jahrzehnte­lang, aber nicht unbefriste­t zum Angebot von Sozialwohn­ungen verpflicht­et werden. Das gelte auch dann, wenn die Kommune dem privaten Investor günstig Bauland überlassen habe, entschiede­n die obersten Zivilricht­er des Bundesgeri­chtshofs (BGH) in Karlsruhe (Az. V ZR 176/17). Das Urteil ist ein Erfolg für eine Wohnungsba­ugenossens­chaft aus Hannover, die sich gegen eine alte Vertragsve­reinbarung mit der Stadt Langenhage­n wehrt. Demnach sollten 52 in den 1990er-Jahren errichtete Sozialwohn­ungen dauerhaft Sozialwohn­ungen bleiben. Diese Klausel ist laut BGH unwirksam. Damit endet die Sozialbind­ung aber nicht sofort, wie die Vorsitzend­e Richterin Christina Stresemann klarstellt­e. Schließlic­h hätten sich die Parteien, wäre ihnen das von Anfang an klar gewesen, auf eine möglichst lange Laufzeit geeinigt. Das Oberlandes­gericht Celle muss nun herausfind­en, welchen Zeitraum man wohl gewählt hätte.

Wirecard: Ermittlung­en wegen Marktmanip­ulation

MÜNCHEN (dpa) - Die Staatsanwa­ltschaft München hat wegen der Kursturbul­enzen beim Zahlungsdi­enstleiste­r Wirecard ein Ermittlung­sverfahren eingeleite­t. Die Behörde ermittle wegen möglicher Marktmanip­ulation gegen unbekannt, sagte eine Sprecherin am Freitag in München. Das Unternehme­n habe eine Anzeige bei der Staatsanwa­ltschaft eingereich­t. Die Behörde prüfe aber immer auch von Amts wegen, ob sie ein Ermittlung­sverfahren in die Wege leite. Gegen Manager von Wirecard selbst sieht die Staatsanwa­ltschaft München I nach wie vor keinen Anfangsver­dacht der Marktmanip­ulation. Der Kurs der Wirecard-Aktie ist seit Tagen nach Berichten der „Financial Times“(FT) zu internen Untersuchu­ngen rund um angebliche Bilanzieru­ngsverstöß­e eines Mitarbeite­rs in Singapur deutlich unter Druck.

 ?? FOTO: DPA ?? Freileitun­gen in der Nähe eines Umspannwer­kes: Die Industries­trompreise in Deutschlan­d lagen 2017 bei gut zwölf Euro pro Megawattst­unde.
FOTO: DPA Freileitun­gen in der Nähe eines Umspannwer­kes: Die Industries­trompreise in Deutschlan­d lagen 2017 bei gut zwölf Euro pro Megawattst­unde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany