Trossinger Zeitung

Ausrufezei­chen!

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Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist ein Tätiger. Er macht und tut, ja tutet sogar, einige sind ja in der Blasmusik unterwegs.

Er ist ein einziger Vokativ, so die grammatisc­he Bezeichnun­g für den Anrede-Fall, ein einziges Ausrufezei­chen, der wandelnde Imperativ! Da kommt sich jeder faul vor, der nicht mitmacht: „Trossingen lebt!“heißt trotzig eine FacebookSe­ite, „Trossingen­activ“war früher der oft benutzte Bei-Name der Werbegemei­nschaft, „Trossingen schreibt!“heißt der Wettbewerb, der Kinder und Jugendlich­en zwischen sieben und 20 die Möglichkei­t gibt, zum Ausrufe-Thema „anders!“einen Text abzuliefer­n.

„Trossingen summt!“, könnten die hiesigen Imker behaupten, wäre nicht die Faulbrut in diesem Jahr ein Problem im Reich der Immen. „Trossingen brummt!“wäre schön, wenn nicht der Haushalt doch immer ziemlich angespannt wäre. Aber das ist eine andere Geschichte.

„Trossingen schläft!“kann man nicht nur am Sonntagmor­gen beobachten, und dass „Trossingen musiziert!“zur DNA der Musikstadt gehört, wird wohl keiner bezweifeln.

Während in der Prim-Stadt die Menschen gegen die Schließung ihres Krankenhau­ses kämpfen, könnte man mit Blick auf die Ärztegemei­nschaft im Bethel sagen: „Trossingen doktert!“, aber das klingt irgendwie nicht richtig.

Angesichts dreier Kaltwasser­Fans, die sich bei Eis und Schnee in die Troase begeben, wäre selbst im Winter „Trossingen schwimmt!“angesagt, wobei manche finden, „Trossingen spinnt!“sei da angebracht­er …

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