Baulücken verschwinden langsam
Besitzer geben Grundstücke in Wurmlingen nicht frei – Wohnprojekte in Planung und Bau
WURMLINGEN (ws/alex) - Wie will die Gemeinde Wurmlingen die Baulücken im Ort schließen? Mit dieser Frage hat sich kürzlich ein Bürger bei der Frageviertelstunde im Gemeinderat an das Gremium gewandt. Zudem hatte er sich Gedanken gemacht zum Thema „knappe Anzahl verfügbarer Bauplätze in der Gemeinde“.
Rein rechtlich gesehen gebe es keine Möglichkeiten, erläuterte Bürgermeister Klaus Schellenberg. Die Gemeinde habe grundsätzlich keinen Zugriff auf den Grundbesitz der Bürger. Und: Sie habe auch nicht die Absicht, in deren Rechte einzugreifen. Angesichts der knappen Anzahl an Bauplätzen – in Wurmlingen mit seiner Tallage schon aus topografischen Gründen – seien Baulücken aber ein unbefriedigender Zustand.
Weiter sagte Schellenberg, dass es durchaus möglich sei, die Eigentümer anzusprechen und an diese zu appellieren, die Grundstücke zu verkaufen. Allerdings seien die Motive, die Grundstücke zu behalten, durchaus nachvollziehbar: Die meisten Eigentümer hielten diese für Familienangehörige der jüngeren Generationen in Reserve. In Zeiten von Niedrigzins gebe es zudem die Tendenz, an Sachwerten festzuhalten. Ohne zwingenden Grund oder die Möglichkeit zu einer sinnvollen Investition des Erlöses, würde daher kaum jemand Grundstücke anbieten, glaubt der Bürgermeister. 82 Baulücken in der Gemeinde Die Gemeinde führe allerdings einen Baulückenkataster und kenne diese Grundstücke, sagte der Bürgermeister. Dabei gibt es Fortschritte: Von ursprünglich 100 ausgewiesenen Baulücken seien in den vergangenen Jahren doch einige bebaut worden. Inzwischen seien noch 82 derartige Grundstücke erfasst. Aktuell gebe es ein großes Bauvorhaben an der MaxPlanck-Straße. Im Rahmen der Innenentwicklung soll eine ungenutzte gewerbliche Fläche an der MaxPlanck-Straße durch die Umwandlung in ein Mischgebiet für den Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Die an der westlichen Grundstücksgrenze verlaufende Talheimer Straße wird von der Bebauung nicht tangiert, hieß es im April 2018 im Gemeinderat.
Dort sollen Häusergruppen – mehr als 30 Wohnungen – mit zwei Vollgeschossen, sowie einem Dachgeschoss entstehen. Für die PkwStellplätze soll eine Tiefgarage gebaut werden. Diese wird über die Max-Planck-Straße erschlossen.
„Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß“, sagte Schellenberg im Gespräch mit unserer Zeitung im August vergangenen Jahres. Weitere Pläne gibt es bereits: „Auf längere Sicht ist geplant, auf dem ehemaligen Sportplatz zwischen Karlstraße und Unterer Hauptstraße Wohnungen zu bauen. Der Sportplatz wird in drei Jahren aufgegeben, und an der EltaHalle wurde bereits ein Kunstrasenplatz realisiert. Der Umzug des Vereinsheims ist die nächsten Jahre durch den SV Wurmlingen geplant.“
Auch im Ortskern tut sich was: An der Unteren Hauptstraße entstehen zwei Hauptgebäude mit Apotheke und Sparkasse sowie zehn Wohnungen samt Tiefgarage. Und auch beim Wohnprojekt „Wohnen beim Schloss“gibt es zusätzlich zum Seniorenkonzept 15 Eigentumswohnungen, die für jedes Alter geeignet sind.