Sehschule ist vorübergehend geschlossen
TUTTLINGEN (skr/lieg) - Geschlossen ist seit mehreren Wochen die Sehschule im Augenzentrum Tuttlingen. Für Kinder, die ein spezielles orthoptisches Problem haben, bedeutet dies, dass sie auf andere Praxen der Region ausweichen müssen.
Grund für die vorübergehende Schließung ist die Schwangerschaft der einzigen Vollzeit-Orthoptistin des privat geführten Augenzentrums im Gebäude des Klinikums Tuttlingen. Wegen einer erhöhten Infektionsgefahr darf sie derzeit nicht mehr mit Kindern arbeiten. Bislang war es so, dass Patienten bis zwölf Jahre grundsätzlich zuerst in der Sehschule untersucht wurden, ehe sie beim Augenarzt Platz nahmen.
Einen Teil der jungen Patienten können die Augenärzte des Zentrums zwar auffangen. Doch: Abgewiesen wird, wer an einer speziellen Erkrankung leidet – etwa Schielen, Augenbewegungsstörungen oder augenbedingte Kopffehlhaltungen. Dazu braucht es eine differenzierte Diagnostik, die von Orthoptisten vorgenommen werden muss“, sagt Dr. Stephan Spang, Leiter des Augenzentrums. Er bedauert die derzeitige Situation: „Seit einem halben Jahr haben wir bundesweit Anzeigen laufen, aber es gibt einfach zu wenig Orthoptisten.“
Die Abweisungen sorgten bei etlichen Patienten bereits für Unmut. Nicht nur, dass die nächsten Sehschulen ein Stück entfernt liegen – etwa in Rottweil, Überlingen oder Friedrichshafen, ihre Wartelisten sind meist lang.