Gegen den Abwärtstrend in China
STUTTGART (dpa) - Die deutschen Autobauer haben im vergangenen Jahr im schwächelnden chinesischen Automarkt Marktanteile gewonnen. Die drei deutschen Autokonzerne Volkswagen, BMW und Daimler verkauften in China 2018 gut 5,5 Millionen Pkw, wie aus einer Analyse der Unternehmensberatung Ernst&Young hervorgeht, die am Sonntag veröffentlicht wurde. Während der chinesische Automarkt um vier Prozent schrumpfte – zum ersten Mal seit 20 Jahren, konnten die deutschen Hersteller in Summe um zwei Prozent zulegen und kamen so auf einen Marktanteil von knapp 24 Prozent.
Damit wächst die Abhängigkeit der Deutschen vom chinesischen Markt. Mehr als jedes dritte Auto, das Volkswagen, BMW und Daimler
Paris klagt gegen Airbnb und fordert Rekordstrafe
PARIS (dpa) - Die Stadt Paris zieht gegen den Unterkunftsvermittler Airbnb vor Gericht und verlangt nach eigenen Angaben eine „Rekordstrafe“von 12,5 Millionen Euro. „Illegale Touristenunterkünfte, die die Mietpreise erhöhen und die Bewohner belästigen: Es reicht! Ich habe beschlossen, die Webseiten zur Verantwortung zu ziehen“, teilte Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Sonntag via Twitter mit. „Airbnb riskiert eine Geldstrafe von 12,5 Millionen Euro“, so Hidalgo weiter. Airbnb weist die Vorwürfe zurück. Privatleute, die in der französischen Hauptstadt gelegentlich Zimmer oder Wohnungen über Plattformen wie Airbnb vermieten, brauchen eine Registrierungsnummer. Die maximale Vermietungsdauer beträgt 120 Tage. Hidalgo wirft dem Unternehmen vor, 1000 nicht registrierte Wohnungen anzubieten – auf jedes nicht legale Angebot entfalle eine Strafe von 12 500 Euro.
Moody’s holt Russland aus der Schmuddelecke
LONDON (dpa) - Russland ist nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s nun wieder für risikoscheuere Anleiheinvestoren geeignet. Die Amerikaner hoben die Kreditwürdigkeit des Landes am Freitagabend auf „Baa3“von zuvor „Ba1“an. Damit ist Russland nun mit der niedrigstmöglichen Bewertung im Bereich des „Investment Grade“versehen. Zunächst ist nicht mit weiteren Änderungen zu rechnen, den Ausblick änderte die Agentur von „positiv“auf „stabil“. Moody’s verwies zur Begründung für die angehobene Einstufung auf den positiven Einfluss der Politik in den vergangenen Jahren hinsichtlich der Stärkung der öffentlichen Finanzen. Aufwärts- und Abwärtsrisiken für die Kreditwürdigkeit Russlands seien ausgeglichen.
Apple geht gegen Nutzungsaufzeichnung vor
SAN FRANCISCO (AFP) - Der USTechnologieriese Apple geht einem Medienbericht zufolge gegen Apps vor, die unerlaubt und ohne des Wissens des iPhone-Nutzers Daten speichern. Apple habe die Entwickler von Smartphone-Programmen aufgefordert, keine Software mehr zu verwenden, die das Nutzerverhalten ohne Einverständnis aufzeichne, berichtete der Branchendienst „TechCrunch“. Ansonsten würden die Programme aus dem App Store genommen. 2018 verkauften, ging an die Chinesen. Bei Volkswagen ist die Abhängigkeit am größten: Europas größter Autobauer verkauft rund 40 Prozent seiner Fahrzeuge in China – zuletzt waren es 4,2 Millionen. So haben die Wolfsburger allein einen Marktanteil von 18,1 Prozent auf dem Markt.
Dabei ist nicht sicher, wie es dort weitergeht. „Es ist derzeit völlig unklar, ob der Absatzrückgang anhält, oder ob sich der Markt wieder erholt“, sagt Ernst&YoungPartner Peter Fuß. Viel hänge vom Handelsstreit zwischen den USA und China ab. Eine längere Schwächephase wird nach Einschätzung von Fuß aber von der chinesischen Regierung verhindert werden.
„Die chinesische Regierung hat bereits in früheren Schwächephasen eingegriffen und etwa mit Steuervergünstigungen den Neuwagenmarkt angekurbelt“, sagt er. Er sieht eher Anzeichen dafür, dass es wieder milliardenschwere Konjunkturprogramme geben könnte, von denen dann auch der Pkw-Markt profitieren dürfte. Die Zeiten des ungebremsten Wachstums seien zwar vorbei. Allerdings ist die Motorisierungsrate nach Berechnungen von EY in China noch weit von deutschen Standards entfernt. Dort kamen auf 100 Einwohner zuletzt 14,5 Autos – in Deutschland sind es 56,1. Die Nachfrage dürfte also bleiben.
Zahl der Biobetriebe in Bayern wächst weiter
MÜNCHEN/NÜRNBERG (lby) - In Bayerns Landwirtschaftschaft gibt es immer mehr Bio-Betriebe. Die Zahl der Bio-Bauern und der ökologisch bewirtschafteten Fläche habe auch im vergangenen Jahr zugenommen, teilte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) am Sonntag vor der Nürnberger Messe Biofach 2019 (13. bis 16. Februar) mit. Laut Kaniber haben allein im vergangenen Jahr mehr als 800 Betriebe im Freistaat auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Damit sei deren Gesamtzahl auf rund 9900 Betriebe gestiegen, die zusammen 345 000 Hektar nach ökologischen Vorgaben bewirtschaften. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute das ein Plus von neun Prozent bei den Betrieben, bei der Fläche sogar um 17 Prozent. „Wir rechnen damit, dass wir noch in diesem Jahr die Zahl von 10 000 Betrieben in Bayern überschreiten werden“, sagte Kaniber.
BEV-Kunden warten auf fast 80 Millionen Euro
DÜSSELDORF (AFP) - Etwa 250 000 Kunden des Energieversorgers BEV warten nach der Pleite des Billigstromanbieters auf fast 80 Millionen Euro. Das sagte der vorläufige BEV-Insolvenzverwalter Axel Bierbach dem „Handelsblatt“. Die Chancen, dass die Kunden ihr Geld tatsächlich wiederbekommen, schätzt der Rechtsanwalt jedoch als nicht sehr hoch ein: „Es sieht leider schlecht für die Kunden aus.“Die Gründe für die Pleite vermutet Bierbach in den billigen Tarifen bei gleichzeitig steigenden Strompreisen im Einkauf und hohen Bonusversprechen. „Die Zahlen für 2018 zeigen einen immensen Verlust“, sagte der Rechtsanwalt. Der bayerische Strom-Discounter hatte dann Ende Januar Insolvenz angemeldet.
Trotz Kälte Heizkosten mit Gas bisher gesunken
MÜNCHEN (dpa) - Trotz der niedrigen Temperaturen und der starken Schneefälle in den vergangenen Wochen haben viele Haushalte nach Berechnungen des Energiekonzerns Eon in der laufenden Heizperiode Geld gespart. Für eine Familie, die mit Gas heize, beliefen sich die Einsparungen von Oktober bis Januar im Vergleich zur Vorjahresperiode auf durchschnittlich 35 Euro. Haushalte in Norddeutschland liegen bei knapp 40 Euro weniger, die im Süden bei rund 30 Euro.