Europa-Fan
Jung, gut ausgebildet und vor allem proeuropäisch – das ist Valerie Sternberg. Die 28-jährige Wirtschaftswissenschaftlerin aus Frankfurt am Main ist Präsidentin des deutschen Teils der paneuropäischen Bewegung Volt. Volt wurde 2017 gegründet und möchte als erste gesamteuropäische Partei bei den Europawahlen im Mai ins Parlament einziehen.
Laut Sternberg zählt die Bewegung derzeit rund 15 000 Unterstützer und 5000 registrierte Freiwillige. In allen EUStaaten sei Volt aktiv sowie in der Schweiz und Albanien. In vielen Ländern habe sie bereits Parteistatus, auch in Deutschland. „Mitglied bei Volt in Deutschland zu sein, bedeutet direktes Mitglied von Volt Europa zu sein. So haben wir es auch geschafft ein gemeinsames einheitliches Wahlprogramm für die Europawahlen zu schreiben“, sagt Sternberg.
Angesichts des Brexits, der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und des Erstarkens nationalistischer Bewegungen fordert sie, dass sich die Europäer gemeinsam künftigen Herausforderungen stellen müssen, „denn Klimawandel, Migration und Steuerflucht kennen schon lange keine Grenzen mehr“. Ihre Partei fordert eine EU-weite CO2-Steuer, eine europäische Körperschaftssteuer und eine europäische Arbeitsvermittlungsplattform. Langfristig will Volt die Etablierung eines föderalen Europas mit einer gemeinsamen europäischen Regierung.
In Deutschland gibt es für die Europawahlen bisher keine Sperrklausel – sie soll erst 2024 kommen – sodass auch Kleinstparteien Sitze im Parlament bekommen können. Sternberg ist optimistisch, dass Volt es schafft. Sie selbst hat sich nicht als Kandidatin aufstellen lassen. Sie wolle sich ausschließlich ganz auf die Parteiführung konzentrieren. Helena Golz