Dritte Sporthalle: Investoren melden sich
Vergabeverfahren soll in spätestens zwei Monaten abgeschlossen sein
RIETHEIM-WEILHEIM - Der geplante Bau einer dritten Sporthalle in Rietheim-Weilheim ist einen Schritt weiter: Am Dienstag hat die bereits verlängerte Bewerbungsfrist für Investoren geendet. Man hoffe, dass das Vergabeverfahren in spätestens zwei Monaten abgeschlossen sein werde, sagte Bürgermeister Jochen Arno.
Wie viele Bewerbungen schlussendlich eingegangen sind, wollte Arno auf Anfrage unserer Zeitung nicht sagen. Er verwies darauf, dass die Details erst nach Abschluss des Verfahrens öffentlich gemacht werden dürften. Er sei jedoch zufrieden mit dem bisherigen Verlauf: „Ich bin natürlich froh, dass Bewerbungen eingegangen sind.“
Mit dem oder den Bewerbern würden nun Gespräche geführt und verhandelt. Da es für die Gemeinde das erste Verfahren dieser Art sei, könne er noch nicht abschätzen, wann das Projekt letztlich starten könne, teilte Arno mit. Für die dritte Sporthalle in Rietheim-Weilheim möchte die Gemeinde nicht selbst in die Tasche greifen, sondern das Projekt über einen Investor finanzieren. Es wurde europaweit ausgeschrieben.
Die Bewerbungsfrist für mögliche Investoren war ursprünglich bereits am 16. Januar abgelaufen. Ein Bieter hatte jedoch Einwände zum Bewerbungsverfahren geäußert und gefordert, die Kriterien der Ausschreibung anzupassen. Da dies innerhalb der Frist nicht geregelt werden konnte, wurde diese verlängert. Die Einwände hätten zwischenzeitlich geklärt werden können, lässt Arno wissen. Den Zuschlag für das Projekt wird letztlich der Gemeinderat erteilen. Sporthallenbau wurde 2007 beschlossen Die Verwirklichung der Sporthalle auf einer Fläche zwischen den beiden Ortsteilen Rietheim und Weilheim zieht sich mittlerweile seit vielen Jahren hin. Im Februar 2007 stimmte der Gemeinderat mehrheitlich in einer geheimen Abstimmung per Stimmzettel grundsätzlich für den Bau der dritten Sporthalle.
Acht Wochen nach dem Beschluss ging der damalige Bürgermeister Traugott Hauser in den Ruhestand. Sein Nachfolger Jochen Arno trat das Amt an und setzte andere Projekte um, „die wir als dringlicher empfunden haben. Wir haben die vergangenen zehn Jahre viel in die Infrastruktur investiert“, sagte er unserer Zeitung Anfang des Jahres 2017, als zehn Jahre nach dem Gemeinderatsbeschluss noch immer kein Schritt beim Bau der Halle getan war.
Gleichzeitig formierte sich Widerstand gegen das Großprojekt. Die „Initiative für Vernunft“befürchtete unter anderem die hohen Folgekosten. Sie sammelte bei der Bürgerversammlung im März 2018 Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Am Ende waren es 225 Unterschriften, für ein Bürgerbegehren hätten bereits 160 gereicht. Letztlich zog die Initiative das Bürgerbegehren aber selbst zurück. Grund dafür waren Formfehler. Daraufhin beschloss der Gemeinderat, selbst einen Bürgerentscheid durchzuführen. Die Entscheidung fiel dann im Juli 2018: Insgesamt 65,4 Prozent aller Wähler stimmten für das Interessenbekundungsverfahren und sprachen sich damit für eine Investorenlösung aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 51 Prozent. In einem Jahr Bauzeit soll das Projekt umgesetzt werden Das mittlerweile 6,6 Millionen Euro teure Großprojekt – ursprünglich war von 5,2 Millionen Euro die Rede – soll in einem Jahr Bauzeit realisiert werden. Wenn alles reibungslos verläuft, sagte der Bürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung, könnte noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden.