Trossinger Zeitung

Dritte Sporthalle: Investoren melden sich

Vergabever­fahren soll in spätestens zwei Monaten abgeschlos­sen sein

- Von Linda Egger und Alexandra Schneid

RIETHEIM-WEILHEIM - Der geplante Bau einer dritten Sporthalle in Rietheim-Weilheim ist einen Schritt weiter: Am Dienstag hat die bereits verlängert­e Bewerbungs­frist für Investoren geendet. Man hoffe, dass das Vergabever­fahren in spätestens zwei Monaten abgeschlos­sen sein werde, sagte Bürgermeis­ter Jochen Arno.

Wie viele Bewerbunge­n schlussend­lich eingegange­n sind, wollte Arno auf Anfrage unserer Zeitung nicht sagen. Er verwies darauf, dass die Details erst nach Abschluss des Verfahrens öffentlich gemacht werden dürften. Er sei jedoch zufrieden mit dem bisherigen Verlauf: „Ich bin natürlich froh, dass Bewerbunge­n eingegange­n sind.“

Mit dem oder den Bewerbern würden nun Gespräche geführt und verhandelt. Da es für die Gemeinde das erste Verfahren dieser Art sei, könne er noch nicht abschätzen, wann das Projekt letztlich starten könne, teilte Arno mit. Für die dritte Sporthalle in Rietheim-Weilheim möchte die Gemeinde nicht selbst in die Tasche greifen, sondern das Projekt über einen Investor finanziere­n. Es wurde europaweit ausgeschri­eben.

Die Bewerbungs­frist für mögliche Investoren war ursprüngli­ch bereits am 16. Januar abgelaufen. Ein Bieter hatte jedoch Einwände zum Bewerbungs­verfahren geäußert und gefordert, die Kriterien der Ausschreib­ung anzupassen. Da dies innerhalb der Frist nicht geregelt werden konnte, wurde diese verlängert. Die Einwände hätten zwischenze­itlich geklärt werden können, lässt Arno wissen. Den Zuschlag für das Projekt wird letztlich der Gemeindera­t erteilen. Sporthalle­nbau wurde 2007 beschlosse­n Die Verwirklic­hung der Sporthalle auf einer Fläche zwischen den beiden Ortsteilen Rietheim und Weilheim zieht sich mittlerwei­le seit vielen Jahren hin. Im Februar 2007 stimmte der Gemeindera­t mehrheitli­ch in einer geheimen Abstimmung per Stimmzette­l grundsätzl­ich für den Bau der dritten Sporthalle.

Acht Wochen nach dem Beschluss ging der damalige Bürgermeis­ter Traugott Hauser in den Ruhestand. Sein Nachfolger Jochen Arno trat das Amt an und setzte andere Projekte um, „die wir als dringliche­r empfunden haben. Wir haben die vergangene­n zehn Jahre viel in die Infrastruk­tur investiert“, sagte er unserer Zeitung Anfang des Jahres 2017, als zehn Jahre nach dem Gemeindera­tsbeschlus­s noch immer kein Schritt beim Bau der Halle getan war.

Gleichzeit­ig formierte sich Widerstand gegen das Großprojek­t. Die „Initiative für Vernunft“befürchtet­e unter anderem die hohen Folgekoste­n. Sie sammelte bei der Bürgervers­ammlung im März 2018 Unterschri­ften für ein Bürgerbege­hren. Am Ende waren es 225 Unterschri­ften, für ein Bürgerbege­hren hätten bereits 160 gereicht. Letztlich zog die Initiative das Bürgerbege­hren aber selbst zurück. Grund dafür waren Formfehler. Daraufhin beschloss der Gemeindera­t, selbst einen Bürgerents­cheid durchzufüh­ren. Die Entscheidu­ng fiel dann im Juli 2018: Insgesamt 65,4 Prozent aller Wähler stimmten für das Interessen­bekundungs­verfahren und sprachen sich damit für eine Investoren­lösung aus. Die Wahlbeteil­igung lag bei 51 Prozent. In einem Jahr Bauzeit soll das Projekt umgesetzt werden Das mittlerwei­le 6,6 Millionen Euro teure Großprojek­t – ursprüngli­ch war von 5,2 Millionen Euro die Rede – soll in einem Jahr Bauzeit realisiert werden. Wenn alles reibungslo­s verläuft, sagte der Bürgermeis­ter im Gespräch mit unserer Zeitung, könnte noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden.

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FOTO: PLAN FORWARD So könnte die dritte Sporthalle, die auf einer Fläche zwischen den beiden Ortsteilen Rietheim und Weilheim entstehen soll, aussehen.
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