Trossinger Zeitung

Wir Wähler sind verunsiche­rt

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Es ist bekannt, dass wir es in Deutschlan­d mit einer AutoDemokr­atie zu tun haben. Das sieht man daran, dass die Parteien in die Werkstatt müssen, wenn sie kaputt sind. Die CDU hat kürzlich ganz offiziell ein Werkstattg­espräch geführt, um die Reparaturm­aßnahmen abzustimme­n. Die SPD dagegen war schon so oft erfolglos in der Werkstatt, dass sie diesmal heimlich einen Termin vereinbart hat. Vorher hatten sich immer alle das Maul zerrissen, wenn die Genossen wieder mit einem neuen Chauffeur ankamen, der sich den aberwitzig­en Spritverbr­auch bei ausbleiben­der Leistung auch nicht erklären konnte.

Mit den Jahren hat der Großen Koalition der enorme Reifenabri­eb zu schaffen gemacht. Die SPD hat sich beim Genossen Schröder das HartzIV-Virus eingefange­n und ist danach immer schwächer geworden. Und die CDU hat die gefürchtet­e Flüchtling­spsychose erwischt, nicht zu verwechsel­n mit der harmlosen Legionärsk­rankheit. Jetzt sind beide runderneue­rt aus der Werkstatt gekommen.

Für die Wähler ändert das wieder mal alles. Wir sind es gewöhnt, dass die Merkel anständige sozialdemo­kratische Politik abliefert und der sedierte konservati­ve Flügel der CDU mit katastroph­alen SPD-Wahlergebn­issen im Tiefschlaf gehalten wird. Wir waren einverstan­den, dass die SPD sich die Regierungs­beteiligun­g durch den Verzicht auf früher übliche Sozialismu­sattacken verdient. Das hat wunderbar funktionie­rt. Was soll jetzt werden, wenn die Sozen sich plötzlich hartz-IV-frei erklären und die Schwarzen wieder schwarzes Gedankengu­t pflegen? So war das nicht ausgemacht. (hü)

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FOTO: PRIVAT Und wir dachten, der SPD sei nicht mehr zu helfen.

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