Aus fies wird gut
„Schöne heile Welt“(Mi., ARD, 20.15 Uhr) - Alter Menschenfeind wird durch ein Kind geläutert. Dieses bewährte Muster taugt immer wieder für eine Rühr- story mit Charakterrolle. Richy Müller trägt in dieser SWRProduktion das kleinkarierte Hemd des einsamen Wutbürgers, der ständig was zu meckern hat.
Elektriker Willi ist arbeitslos, weil er keinen Job im Baumarkt will. Clever erschleicht er sich alle erdenklichen Sozialleistungen, klaut die Sachen der toten Nachbarin, beschimpft Migranten und macht krumme Geschäfte. Für Geld quartiert er in leerstehenden Wohnungen zwei Afrikanerinnen und einen Jungen ohne Aufenthaltsgenehmigung ein. Den Namen des Jungen versteht Willi nicht, also nennt er ihn Franz – und kommandiert ihn erst mal herum.
Doch dann, wie nicht anders zu erwarten, erobert der charmante Bengel trotz Sprachbarriere das Herz des Griesgrams. Der kleine Afro-Franzose N’Tarila Kouka als Franz ist ja auch zauberhaft. Willi bringt ihm das Schlittschuhlaufen bei, trainiert ihn für den Vereinswettbewerb und beschützt ihn vor richtig bösen Buben.
Und obgleich die Fremdenpolizei nicht untätig ist, läuft alles auf Liebe, Hoffnung und Versöhnung hinaus. Dass der Fiesling sich in einen herzensguten Mann verwandelt, kann man nicht ernsthaft glauben. Aber es tut gut. Autor und Regisseur Gernot Krää hat keinerlei Überraschungen parat. Er erfüllt die Erwartungen.