Sparkasse benötigt neue Führungsspitze
Die Vorstandsmitglieder Jürgen Stille und Werner Schwacha gehen zeitgleich in Rente
ENGEN - Die Sparkasse Engen-Gottmadingen wird sich in der Führung neu aufstellen. Zum 30. Juni 2020 gehen die beiden Vorstände, Jürgen Stille und Werner Schwacha, in den Ruhestand. Das Bankhaus, zu dessen Geschäftsbereich auch die Gemeinden Immendingen und EmmingenLiptingen zählen, hofft wenigstens einen Vorstandsposten bis zur Sommerpause besetzt zu haben.
„Es ist eigentlich unüblich, dass zwei Vorstände zeitgleich aufhören. Schöner wäre es gewesen, eine längere Übergangszeit zu haben“, sagt Stille, der seit 1999 bei der Sparkasse Engen-Gottmadingen ist und als Vorstandsvorsitzender auch Sprecher der Bank ist. Im Gegensatz zu Schwacha, der im kommenden Jahr regulär mit 63 Jahren in die Rente geht, wird Stille vorzeitig mit 61 Jahren ausscheiden. „Gesundheitlich bin ich nicht mehr so frisch. Und für die Aufgabe braucht es schon 110, 120 Prozent. Deshalb ist es besser, den Stab in jüngere Hände zu legen“, sagt er. Einer Fusion wird deutlich eine Absage erteilt Das Führungsduo, das seit 2005 zusammen die Geschicke der Sparkasse führt, hat es in der Zeit geschafft, das Finanz-Institut fit für die Zukunft zu machen. „Wir haben eine gute Position“, erklärt Stille. Und Schwacha ergänzt: „Die Sparkasse ist stabil. Wir haben eine gute Grundlage, um weiter eigenständig zu bleiben und um uns im Wettbewerb bewähren zu können.“Deshalb wurden Gerüchten um eine mögliche Fusion klar eine Absage erteilt. „Es gibt keine Gespräche mit uns. Wir schaffen es, selbstständig zu sein“, sagt Johannes Moser, Vorsitzender des Verwaltungsrates und Bürgermeister von Engen. Für ein „kleines, schnelles Institut“, das den Mittelstand finanziert, gebe es „genügend Bedarf“.
Die Stellen im Vorstand sind extern ausgeschrieben. „Damit sind wir früh dran“, sagt Moser und ist optimistisch, dass die Nachfolge zeitnah geregelt werden kann. Bis zum April soll ein Posten, besser beide neu besetzt sein. „Die Kunden müssen wissen, mit wem sie es zu tun haben“, erklärt das Engener Stadtoberhaupt. Es sei wichtig, dass in der Übergangszeit die aktuellen Vorstandsmitglieder ihre Nachfolger „an die Hand nehmen und zeigen, wo die Kunden sind.“
Schwacha und Stille wünschen sich viele Bewerbungen. „Dann hat man die Auswahl. Ich hoffe, dass unsere Nachfolger mindestens genauso gut sind. Sie dürfen auch besser sein. Das ist gut für das Haus“, erklärt der scheidende Vorstandsvorsitzende. Allerdings ist es nicht ganz einfach, passendes Führungspersonal zu finden. Die Anwärter auf einen Posten im Bankvorstand müssen eine Zulassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vorweisen. Bei der Sparkasse Engen-Gottmadingen könnten dies derzeit nur drei potentielle Bewerber. „Wir wissen aber nicht, ob sie die Aufgabe übernehmen wollen“, meint Stille. Mindestens eines der neuen Vorstandsmitglieder sollte bereits Erfahrungen in der Führungsrolle vorweisen können.
Von den künftigen Rentnern würde ein „gutes Bewerberumfeld“hinterlassen, sagte Moser. „Sie haben eine gute Bilanz (s. Kasten).“