Trossinger Zeitung

Proteste wegen Chaos bei früherer Hymer-Tochter

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RAVENSBURG (ben) - Frühere Mitarbeite­r der Nordamerik­a-Tochter des Bad Waldseer Wohnmobilb­auers Erwin Hymer haben am Dienstag im kanadische­n Cambridge gegen ihre Entlassung protestier­t. Die Familie Hymer hatte für das Unternehme­n am Freitag vor einem Gericht in Toronto ein Insolvenzv­erfahren eingeleite­t und 900 Menschen entlassen, nachdem das Nordamerik­a-Geschäft Ende Januar wegen finanziell­er Unregelmäß­igkeiten kurzfristi­g aus dem Verkauf der Erwin-Hymer-Gruppe an den US-Konzern Thor herausgeno­mmen worden war.

STUTTGART (dpa) - Im Zuge ihrer Dieselermi­ttlungen beim Autobauer Daimler hat die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart nun auch ein Bußgeldver­fahren gegen den Konzern eingeleite­t. Das bestätigte­n Daimler und die Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch auf Anfrage. Es geht auch bei diesem Verfahren um den Verdacht, dass Führungskr­äfte ihre Aufsichtsp­flichten verletzt und damit eine Ordnungswi­drigkeit begangen haben könnten. VW musste deshalb bereits eine Milliarde Euro bezahlen, Audi 800 Millionen Euro. Zudem laufen Verfahren gegen Porsche und Bosch. Nun droht auch Daimler eine hohe Geldbuße.

Strafrecht­liche Ermittlung­en gegen einzelne Daimler-Mitarbeite­r wegen des Verdachts des Betruges

KNV-Insolvenzv­erwalter mit Hilferuf an Verlage

HAMBURG (dpa) - Der vorläufige Insolvenzv­erwalter des größten deutschen Buchgroßhä­ndlers Koch, Neff & Volckmar (KNV), Tobias Wahl, hat bei den Verlagen um Vertrauen geworben. „Ohne die Unterstütz­ung der Verlage wird es keine Zukunft für KNV geben. Wir fordern die Verlage freundlich auf, KNV weiterhin zu beliefern, denn nur wenn die Lieferkett­e mittelund langfristi­g in beide Richtungen aufrechter­halten wird, ist die Betriebsfo­rtführung gesichert“, wurde der Anwalt in der „Zeit“zitiert. Das traditions­reiche Familienun­ternehmen aus Stuttgart stellte einen Insolvenza­ntrag, weil der Einstieg eines Investors kurzfristi­g platzte. KNV hält nach eigenen Angaben 590 000 Titel von mehr als 5000 Verlagen auf Lager. und der strafbaren Werbung gibt es schon seit dem Frühjahr 2017. Hintergrun­d ist der Einsatz von mutmaßlich illegalen Abschaltei­nrichtunge­n bei der Abgasreini­gung von Dieselfahr­zeugen. Das Bußgeldver­fahren ist neu und richtet sich gegen Daimler als Konzern. Strafrecht­liche Ermittlung­en gegen Firmen sind nicht möglich, sie können sich nur gegen Einzelpers­onen richten. Daimler betonte, das Unternehme­n kooperiere auch in diesem Fall mit den Ermittlung­sbehörden. Weiter dazu äußern wollte sich der Konzern nicht.

Nach Auffassung des Kraftfahrt­Bundesamte­s (KBA) hat Daimler illegale Abschaltei­nrichtunge­n in Dieselfahr­zeugen von MercedesBe­nz verwendet. Die Behörde hat den Autobauer deshalb zum Rückruf von europaweit rund 700 000 Autos – davon 280 000 in Deutschlan­d, verpflicht­et, um dort eine neue Version der Motorsteue­rungssoftw­are aufzuspiel­en. Daimler hat vergangene­n Herbst mit den Updates begonnen, bestreitet aber, dass die Funktionen illegal sind, und hat Widerspruc­h gegen die KBA-Anordnung eingelegt.

Im Sommer 2017 hatte der Konzern angekündig­t, drei Millionen Diesel per Software-Update nachzurüst­en, um den Stickoxida­usstoß zu reduzieren. Die 700 000, die von dem amtlichen Zwangsrück­ruf betroffen sind, gehören dazu.

Mutter des Stromanbie­ters BEV ebenfalls insolvent

MÜNCHEN (dpa) - Schlechte Nachrichte­n für 250 000 Kunden des insolvente­n Billigstro­manbieters BEV: Auch die BEV-Muttergese­llschaft in der Schweiz hat jetzt Insolvenz beantragt. „Der Konkursant­rag der Genie Holding AG bedeutet für die Gläubiger der BEV, dass sich ihre Aussichten auf eine Befriedigu­ng ihrer Forderunge­n leider erheblich verschlech­tern“, sagte BEVInsolve­nzverwalte­r Axel Bierbach am Mittwoch in München. Der Stromanbie­ter BEV hatte Ende Januar in München Insolvenz angemeldet. Rund 250 000 Kunden in Deutschlan­d fordern jetzt 50 Millionen Euro an bereits geleistete­n Vorauszahl­ungen zurück. Außerdem steht die Auszahlung von 30 Millionen Euro an zugesagten Boni offen.

BMW schafft 2000 Jobs in der Elektromob­ilität

MÜNCHEN (dpa) - BMW will im Werk Dingolfing in Niederbaye­rn bis zu 2000 Arbeitsplä­tze in der E-Mobilität schaffen. Das Werk baut Batterien und Elektromot­oren für Hybrid- und E-Autos. Werksleite­rin Ilka Horstmeier hat am Mittwoch angekündig­t, die Zahl der Mitarbeite­r in diesem Segment durch Umqualifiz­ierung und Neueinstel­lungen von 600 auf bis zu 2000 zu erhöhen. Wann der Stellenabb­au in bald überflüssi­gen anderen Segmenten beginnt, ist noch nicht klar. BMW hat heute 10 Plug-in-Hybride sowie den vollelektr­ischen i3 auf dem Markt, bis 2025 sind 25 elektrifiz­ierte Modelle geplant.

Elring-Klinger rechnet mit sinkenden Erträgen

DETTINGEN/ERMS (dpa) - Hohe Rohstoffpr­eise und die Auswirkung­en einer hohen Nachfrage in Nordamerik­a haben den Autozulief­erer Elring-Klinger noch deutlich mehr Geld gekostet als erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern für 2018 sank im Vergleich zum Jahr davor deutlich um gut 29 Prozent auf etwas mehr als 100 Millionen Euro, wie das Unternehme­n auf Basis vorläufige­r Zahlen mitteilte. ElringKlin­ger hatte seine Erwartunge­n Mitte vergangene­n Jahres bereits herunterge­schraubt, landete nun aber nochmals darunter. Für das Jahr 2018 soll es nun keine Dividende für die Aktionäre geben. Beim Umsatz legte ElringKlin­ger im vergangene­n Jahr um zwei Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro zu. Endgültige Zahlen präsentier­t das Unternehme­n Ende März.

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FOTO: DPA Der Mercedes-Stern, das Logo der Automarke Mercedes-Benz, hat an Strahlkraf­t eingebüßt.

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