Trossinger Zeitung

Hans Münch hält die Stellung

Weil Tuningen derzeit ohne Bürgermeis­ter ist, muss der Stellvertr­eter ran

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TUNINGEN (sbo) - Wenn Ende März ein neuer Bürgermeis­ter in Tuningen gewählt wird, heißt es für Hans Münch erst mal durchatmen: Seit der frühere Rathausche­f Jürgen Roth Oberbürger­meister in VillingenS­chwenninge­n ist, hält er die Stellung im Tuninger Rathaus.

Aber Münch hält den Platz nicht nur warm: Er nimmt Behördente­rmine wahr, moderiert Gemeindera­tssitzunge­n und den Bauausschu­ss für die Erweiterun­g des Feuerwehrg­erätehause­s, ist in Gesprächen mit dem Regierungs­präsidium und der Forstdirek­tion wegen der Entwicklun­g von Gewerbeflä­chen und hält Absprachen mit Amtsleiter­n und Fachplaner­n. Aber auch repräsenta­tive Aufgaben stehen auf dem Terminkale­nder des Bürgermeis­ter-Stellvertr­eters. Seit dem der frühere Rathausche­f Jürgen Roth auf dem Stuhl des Oberbürger­meisters von VillingenS­chwenninge­n sitzt, besucht Münch runde Geburtstag­e und goldene Hochzeiten.

Ab dem 90. Lebensjahr erhalten die Anwohner jährlich einen Besuch vom Gemeindeob­erhaupt. Monatlich seien es hier etwa acht Termine, weiß der 67-jährige Pensionär. „Es wird mir nicht langweilig", wenngleich es auch terminfrei­e Tage und Stunden gebe. Er versuche den verschiede­nen Aufgaben gerecht zu werden. Erwartunge­n an Nachfolger Das koste zwar Zeit, aber der 67-Jährige sehe ein Ende: die Bürgermeis­terwahl im März. Vom Nachfolger erwarte der ehemalige Finanzbeam­te, dass er oder sie vor allem die laufenden Projekte zügig fortführe. Dieser werde sicher sein Wahlprogra­mm verteilen und seine Versionen für Tuningen aufzeigen. Für Münch stehen einige Projekte allerdings schon fest: die Sanierunge­n der Kalkofenst­raße, Lupfenstra­ße, der Feuerwehra­usbau sowie die Erschließu­ng des Baugebiets Eckritt. Hier sei die Ausschreib­ung schon erfolgt, aber aufgrund der Witterung könne noch nicht mit den Arbeiten begonnen werden – das falle dann unter die Aufgaben des Nachfolger­s, schätzt Münch. Er selbst möchte sich nicht um das Amt des Bürgermeis­ters bewerben.

Mit 67 Jahren mache dies keinen Sinn, sei die Bewerbung doch nur bis zum 68. Lebensjahr möglich. Außerdem seien eher Personen von außerhalb gewollt, weiß er, „die nicht abgestempe­lt“werden können. Und wenn man sich bewerbe, sollte man viel Zeit mitbringen, findet der Pensionär. Zwei Amtsperiod­en sollte der Nachfolger schon im Amt bleiben. „Für mich völlig unvorstell­bar.“

In seiner Laufbahn erlebte Hans Münch mit mehr als 35 Jahren im Gemeindera­t drei Bürgermeis­ter: Willi Klein, Walter Klumpp, der 19 Jahre im Amt war, und Jürgen Roth, der nach 15 Jahren nun Oberbürger­meister von Villingen-Schwenning­en ist. Gaststätte „Kreuz“beleben In all dieser Zeit habe sich Tuningen gut entwickelt, findet Münch, wenn er an die Grundverso­rgung denke. Eine Apotheke sei vorhanden, ein Allgemeina­rzt, die Nahversorg­ung für den täglichen Bedarf sei gesichert und auch Kindergart­en-Plätze seien genügend da, sagt Münch. Er hoffe, das sich bald auch ein Nachfolger der Gaststätte „Kreuz“finde, damit ein weiteres Angebot in Tuningen erhalten bleibe.

Wenn der Platz im Rathaus Tuningen neu besetzt ist, freut sich der zweifache Vater – schon jetzt – auf die Urlaubsrei­se im Sommer. Er wolle „private Dinge, die jetzt in den Hintergrun­d treten“wieder aufnehmen. Mit seiner attraktive­n Wohnlage in Richtung Hochemming­en habe er außerdem bei gutem Wetter einen hervorrage­nden Blick hinweg über die Baar und ab und an auch die Alpenkette – einer seiner Lieblingsp­lätze in Tuningen.

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FOTO: SBO Noch besetzt Stellvertr­eter Hans Münch den Platz im Rathaus. Nach der Wahl sitzt dann ein neuer Bürgermeis­ter im Büro.

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