Stadtverband an Kreistag: jetzt keine Grundsatzentscheidung
Karin Pfriender und Andrea TeufelSauter legten der Hauptversammlung einen Antrag vor, der leicht abgeändert auch so verabschiedet wurde. Darin wird der CDU-Kreisvorstand, der am Donnerstag tagt, aufgefordert, auf die Kreistagsfraktion der CDU einzuwirken, dass der Kreistag am 7. März nicht über die künftige Struktur der Klinik Tuttlingen-Spaichingen abstimmt, sondern ein Gutachten in Auftrag gibt, das alle Aspekte der Gesundheitsversorgung der Raumschaft einbezieht, einschließlich des demografischen Wandels und der Standortfragen. In der Diskussion zum Thema Klinik berichtete Kurt Klaiber, der momentan die Koordination der Bürgerinitiative übernommen hat, dass sich die Initiative mit einem Mann aus Bad Säckingen beraten habe, der den schleichenden Prozess bis zur Schließung der Klinik dort als fast analog der bisherigen Erfahrungen plus der Pläne beschrieben habe. Interessanterweise sei bei den dort gezeigten Folien einer Gutachterfirma dieselbe Formulierung aufgetaucht wie bei den Folien, die der Landrat von der künftigen Struktur der Klinik gezeigt habe: „Gesundheitscampus Spaichingen“, also „Gesundheitscampus Bad Säckingen“. Der habe aber mit einem Krankenhaus nichts mehr zu tun. Der Gesprächspartner habe vor allem auf die Bedeutung der Notfallversorgung hingewiesen, die nach der Schließung jetzt sehr problematisch sei. Karl Ludwig Oehrle betonte die Kosten, die mit einer Schließung Spaichingens zusammen hängen würden. Wenn der Kreistag zur Zentralisierung eine Grundsatzentscheidung diskutieren und fällen würde, eine komplett neue Klinik an einem zentralen Standort des Kreises zu bauen, der die nächsten 50 Jahre Bestand hätte, wäre das eine klare Strategie. Karin Pfriender verwehrte sich dagegen, dass der Initiative unterstellt würde, sie richte sich gegen Tuttlingen. „Eine Schwächung des Standorts Tuttlingen war nie unser Anliegen, wir sind für Spaichingen und nicht gegen Tuttlingen.“Kreisrat Bernhard Schnee plädierte vehement dafür, am 7. März keinen Beschluss für eine Teilung und Verlegung einer Inneren Abteilung nach Tuttlingen zu fällen: „Denn dann kommt alles ins Rutschen. Dann ist die Innere nicht mehr arbeitsfähig, dann die Altersmedizin auch nicht und dann sind Fakten geschaffen.“Ein zu beauftragendes Gutachten müsse das „ganze Paket“betrachten und Perspektiven für Spaichingen und Tuttlingen aufzeigen. Kreisrat Tobias Schumacher sagte, er sei dankbar für den Antrag des Stadtverbands, der der CDU-Fraktion Rückenwind gebe. Er habe viele Gespräche geführt und „es ist richtig, sich eine Denkpause zu verordnen.“Auch er wolle am 7. März keine Entscheidung, die nicht umkehrbar sei. Die Trennung der Inneren habe eine gewisse Dringlichkeit, aber Spaichingen müsse so stark wie möglich bleiben. (abra)