Frauen unter sich
Getrieben (Mo., ZDF, 20.15 Uhr) - Es ist ja durchaus zu begrüßen, dass die alte Macht der Männchen in Politik und Showgeschäft gebrochen ist. Aber Mädels, muss man gleich so übertreiben? In dem Psychothriller der Regisseurin und Autorin Maris Pfeiffer glänzen Heldinnen, Chefinnen und einander liebende Frauen, während drei bis vier Bartträger lediglich als verdruckte Verdächtige auftreten dürfen. Und leider ist das Ganze mit bitterstem Ernst in Szene gesetzt.
Also: Ein Kapuzentyp zerschneidet einer Studentin das Gesicht und fesselt sie so, dass sie sich selbst strangulieren muss. Das Muster deutet auf einen Serientäter, und LKAKommissarin Sibylle Deininger (die schöne Dunkle Ulrike C. Tscharre) bittet ihre Ex-Gefährtin, Psychologin Kara Bischoff (die schöne Blonde Petra Schmidt-Schaller) um Hilfe. Kara hatte sich vorübergehend einem männlichen Geliebten zugewandt, aber sie teilt sich mit Sibylle noch das Sorgerecht für einen Berner Sennhund, und schon bald teilen sie wieder das Liebeslager. Doch wir sind im Thriller, die Bedrohung schwebt mit nervender Musik über allem. Auch Kara wird vom Täter verfolgt.
Die Frage ist nur, wer ist da „getrieben“: der verschmähte Kollege, der besorgte Kollege, der saufende Patient, oder schleicht noch ein anderer durch die Nacht? Die Auflösung hat Schwächen, aber Hauptsache, es ist eine starke Frau, die den Kerl erledigt.