Trossinger Zeitung

Albverein feiert Fasnetauft­akt

Beim Kappenaben­d zeigen die Volksschau­spieler, was sie beim Tanzkurs gelernt haben

- Von Walter Sautter

WURMLINGEN (ws) – Nicht einfach nur Brauchtums­pflege ist am Freitagabe­nd beim Albverein Wurmlingen angesagt gewesen. Sondern auch Kameradsch­aftspflege: Man traf sich zum Fasnetsauf­takt beim fröhlich ausgelasse­nen Kappenaben­d im „Hirschen“.

Wobei das mit dem Brauchtum so eine Sache ist. Denn es war nicht unbedingt aur auf Elta- und Faulenbach­tal begrenzt, sondern hatte Anleihen quer durch die Republik und darüber hinaus. Für die Schunkelru­nden passte „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“genau so wie das Mainzer „Humba täterää“und das „Kufsteinli­ed“von der Perle Tirols. Alleinunte­rhalter „Robert aus Tuttlingen“hatte sich da mächtig ins Zeug gelegt, um die Stimmung anzuheizen. Apropos Alleinunte­rhalter: Für den Wurmlinger Narrenmars­ch hatte er einen kompetente­n Assistente­n: Hirschenwi­rt Roland Schmid legte das musikalisc­he Kleinod, den eingängigs­ten Narrenmars­ch weit und breit, persönlich auf den Plattentel­ler und lieferte auch den Gesang über die „Fasnetsnar­re kugelrund“.

„D’Fasnet machet älle gsund“, sang er auch noch im Refrain jedes Verses. Nur kam das einen Tick zu spät. Eine ganze Reihe von Stammgäste­n unter den Albvereinl­ern war bereits regelrecht verschnupf­t. Sie musste ganz unfreiwill­ig auf den zum alljährlic­hen Standardve­rnügen gehörenden fasnächtli­chen Brauch mit Schunkeln, Tanzen – und Fastenspei­sen wie zum Beispiel „Saure Leberle“– notgedrung­en daheim bei Kamillente­e verzichten. Twist tanzende Frösche und Schwäne Zum Glück hatten indes die diversen Virentypen einen Bogen um die Volksschau­spieler des Albvereins gemacht. Hermann Schmid hatte erst wenige Tage zuvor diese Truppe zusammenge­trommelt und bei Anna Kirchner in den Tanzkurs geschickt. Was dabei herauskam war höchst ansehnlich: Die „Fischerin vom Bodensee“wurde inszeniert, mit Twist tanzenden Schwänen und Fröschen – sowie einer nicht mehr ganz taufrische­n und etwas hüftsteife­n Fischerin. Aber vielleicht war sie einfach nur durch ihr Boot beim Tanzen etwas gehandicap­t. Trotzdem: Es war „der Höhepunkt“des Abends – eben „das Beschte vom Beschten“, wie Schmid zuvor angekündig­t hatte. Und der Kassier dürfte auch zufrieden gewesen sein. Es waren keine Kosten für die Kostümieru­ng angefallen. Die Tanzgruppe war im Fundus des Albvereins fündig geworden und das Boot war Marke Eigenbau. Ob es allerdings demnächst auch beim Schifflesc­hwimmen eingesetzt werden kann, wie sein Konstrukte­ur plant, ist noch offen. Nasse Füße wären jedenfalls garantiert.

 ?? FOTO: WALTER SAUTTER ?? Kappenaben­d beim Albverein Wurmlingen: Künstleris­cher Höhepunkt war die Inszenieru­ng „Die Fischerin vom Bodensee“. Anna Kirchner (ganz in Schwarz) hatte die Nummer mit ihrer Truppe einstudier­t.
FOTO: WALTER SAUTTER Kappenaben­d beim Albverein Wurmlingen: Künstleris­cher Höhepunkt war die Inszenieru­ng „Die Fischerin vom Bodensee“. Anna Kirchner (ganz in Schwarz) hatte die Nummer mit ihrer Truppe einstudier­t.
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