Albverein feiert Fasnetauftakt
Beim Kappenabend zeigen die Volksschauspieler, was sie beim Tanzkurs gelernt haben
WURMLINGEN (ws) – Nicht einfach nur Brauchtumspflege ist am Freitagabend beim Albverein Wurmlingen angesagt gewesen. Sondern auch Kameradschaftspflege: Man traf sich zum Fasnetsauftakt beim fröhlich ausgelassenen Kappenabend im „Hirschen“.
Wobei das mit dem Brauchtum so eine Sache ist. Denn es war nicht unbedingt aur auf Elta- und Faulenbachtal begrenzt, sondern hatte Anleihen quer durch die Republik und darüber hinaus. Für die Schunkelrunden passte „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“genau so wie das Mainzer „Humba täterää“und das „Kufsteinlied“von der Perle Tirols. Alleinunterhalter „Robert aus Tuttlingen“hatte sich da mächtig ins Zeug gelegt, um die Stimmung anzuheizen. Apropos Alleinunterhalter: Für den Wurmlinger Narrenmarsch hatte er einen kompetenten Assistenten: Hirschenwirt Roland Schmid legte das musikalische Kleinod, den eingängigsten Narrenmarsch weit und breit, persönlich auf den Plattenteller und lieferte auch den Gesang über die „Fasnetsnarre kugelrund“.
„D’Fasnet machet älle gsund“, sang er auch noch im Refrain jedes Verses. Nur kam das einen Tick zu spät. Eine ganze Reihe von Stammgästen unter den Albvereinlern war bereits regelrecht verschnupft. Sie musste ganz unfreiwillig auf den zum alljährlichen Standardvernügen gehörenden fasnächtlichen Brauch mit Schunkeln, Tanzen – und Fastenspeisen wie zum Beispiel „Saure Leberle“– notgedrungen daheim bei Kamillentee verzichten. Twist tanzende Frösche und Schwäne Zum Glück hatten indes die diversen Virentypen einen Bogen um die Volksschauspieler des Albvereins gemacht. Hermann Schmid hatte erst wenige Tage zuvor diese Truppe zusammengetrommelt und bei Anna Kirchner in den Tanzkurs geschickt. Was dabei herauskam war höchst ansehnlich: Die „Fischerin vom Bodensee“wurde inszeniert, mit Twist tanzenden Schwänen und Fröschen – sowie einer nicht mehr ganz taufrischen und etwas hüftsteifen Fischerin. Aber vielleicht war sie einfach nur durch ihr Boot beim Tanzen etwas gehandicapt. Trotzdem: Es war „der Höhepunkt“des Abends – eben „das Beschte vom Beschten“, wie Schmid zuvor angekündigt hatte. Und der Kassier dürfte auch zufrieden gewesen sein. Es waren keine Kosten für die Kostümierung angefallen. Die Tanzgruppe war im Fundus des Albvereins fündig geworden und das Boot war Marke Eigenbau. Ob es allerdings demnächst auch beim Schiffleschwimmen eingesetzt werden kann, wie sein Konstrukteur plant, ist noch offen. Nasse Füße wären jedenfalls garantiert.