Trossinger Zeitung

Terrorprin­z

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Als US-amerikanis­che Elitesolda­ten in der Nacht zum 2. Mai 2011 das Versteck von Terrorchef Osama bin Laden im pakistanis­chen Abbottabad stürmten, erschossen sie nicht nur den Anführer des Terrornetz­werkes Al Kaida und mehrere Begleiter, sondern auch dessen Sohn Khalid. Sie nahmen weitere Familienmi­tglieder fest. Doch ein Sohn bin Ladens fehlte. Hamza bin Laden, damals um die 22 Jahre alt, lebte nicht zusammen mit dem Rest der Familie in Abbottabad.

Osama bin Laden hatte Hamza schon vor dem Angriff der Amerikaner als künftigen Anführer von Al Kaida auserkoren und andernorts untergebra­cht. Wo sich der jüngere bin Laden aufhält, ist unbekannt. Jetzt haben die USA ein Kopfgeld von einer Million Dollar auf ihn ausgesetzt: Die Jagd auf den „Kronprinze­n des Dschihad“, wie Hamza bin Laden in Medienberi­chten genannt wird, hat begonnen.

Die USA befürchten ein Wiedererst­arken von Al Kaida – zu einer Zeit, in der Washington mit den Taliban über einen Rückzug der US-Truppen aus Afghanista­n spricht. Osama bin Laden konnte seinerzeit unter dem Schutz der Taliban in Afghanista­n die Anschläge vom 11. September 2001 und andere Gewalttate­n vorbereite­n. Nun will Washington sicherstel­len, dass sich die bin Ladens nicht erneut in Afghanista­n festsetzen.

Der heute etwa 30 Jahre alte Hamza bin Laden hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er den Auftrag seines Vaters annimmt. Im Internet habe Hamza bin Laden zu Anschlägen gegen die USA aufgerufen, um seinen Vater zu rächen, erklärte das US-amerikanis­che Außenminis­terium. Thomas Seibert

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FOTO: DPA Hamza bin Laden auf einem vom US-Auslandsge­heimdienst CIA veröffentl­ichten Video-Standbild.

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