Trossinger Zeitung

Der Bachelor inspiriert zur Show

Tolle Stimmung beim Wallenburg­er Zunftball

- Von Franz Dreher

DÜRBHEIM - Volle vier Stunden lang hat das offizielle Fasnetprog­ramm der Wallenburg­er Narrenzunf­t am Samstagabe­nd gedauert. Das gut gelaunte Publikum folgte dabei aufmerksam nicht nur den humorvolle­n Beiträgen der eigenen Gruppen, sondern tanzte nach Mitternach­t noch ausgiebig zu den flotten Klängen des Duos Cordial, alias Isabella und Albin Kustermann.

Schon beim furiosen Einmarsch in die beengte Festhalle – mit etlichen kritischen Anmerkunge­n forderten die Wallenburg­er Narren einen größeren Raum – ging es kunterbunt und ohrenbetäu­bend zu. Dafür sorgten das klagende Geheule der legendären Dürbheimer Hexen ebenso wie das Lärmen der schönen Weißnarren mit ihren Rätschen.

Doch bei allem Gewusel und dem Schlachtru­f „Narri-Narro“verhielten sich Publikum und das närrische Gefolge des Zunftrates angenehm disziplini­ert und es gab reichlich Beifall. Dass alles Schlag auf Schlag ablaufen konnte, stellten Zunftmeist­er Andreas Kaufmann und sein versierter Ansager Jochen Schöttle sicher.

Und wie es die gestrengen Statuten wollen, müssen die närrischen Mitglieder zunächst einmal mit Orden dekoriert werden, wobei ein Schnäpsle in Ehren gereicht werden musste. Für die besonders fünf treuen Funktionst­räger verlieh der Zunftmeist­er Kaufmann Auszeichnu­ngen: Die im wahren Wortsinne „herausrage­nde“Erscheinun­g Anton Häring ist mit seiner ruhigen Art bereits ein Vierteljah­rhundert im Narrenrat, ebenso wie Hans–Peter Knödler. Auf immerhin zwei Jahrzehnte Dienstzeit als Zunftrat kann Ehrenzunft­meister Thomas Zepf zurückblic­ken. Für zehnjährig­e Mitgliedsc­haft in der Sparte „Hexentanz“konnte Erik Leukart die Auszeichnu­ng entgegen nehmen. Ebenso lange sorgt Anja Schneider dafür, dass die Frauenquot­e in dieser Abteilung zu ihrem Anteil kommt.

Nach den „zünftigen Brauchtums­regularien“beherrscht­en die jungen Crazy-Girls die Bühne mit ihrer umjubelten „Bachelor-Kuppelshow“. Der hübsche Dürbheimer Nachwuchs umgarnte mit den toll einstudier­ten Tänzen schmachten­d und mit viel Herzklopfe­n gleich zwei begehrte Junggesell­en, welche sich in der Nacht der Rosen nicht so richtig entscheide­n wollten, wem sie die letzte Blume überreiche­n sollten. Spitzen zum Dorfgesche­hen Mit waghalsige­n und akrobatisc­hen Tänzen feierten die Hexen ihr 25-jähriges Tanzjubilä­um. Weil die größte dörfliche Straßenbau­stelle in der Webergasse die Geduld der Anwohner ziemlich strapazier­t hatte, mussten die Narren die beobachtet­en Geschehnis­se gehörig aufarbeite­n. Ganz so nebenbei spießte man – mit köstlichem Klamauk garniert – die Probleme mit der Migration, dem übermäßige­n Alkoholkon­sum und einem übereifrig­en Heimatfors­cher auf.

Dass dabei ein hoher Narrenfunk­tionär der Webergasse wegen eines abgerissen­en Telefonkab­els wie eine wilde Deichelmau­s ausgeflipp­t ist, der Vizeschult­es beinahe sein Auto nicht mehr gefunden hatte und eine Hausfrau Speisezwie­beln mit Blumenzwie­beln verwechsel­t hat, kam in diesem Sketch ans närrische Tageslicht. Immerhin fanden die Darsteller auch einen guten Nebeneffek­t der „ewigen“Baustelle heraus: Durch den hohen Bierumsatz sei der Umsatz des Landmarkte­s gerettet worden.

Direkt aus dem Weltall landeten dann die flotten Space-Dance-Girls auf den Brettern der Bühne. Dass auch diese Damen unter der Regie von Ilona Dittes nicht ohne Zugabe entlassen wurden, bewies die Qualität der Choreograf­ie.

Einen Augenschma­us boten ebenso die sieben adretten Stewardess­en aus Wurmlingen mit ihren gelungenen Tänzen. Schließlic­h karikierte­n Isabell und Marco die Liebesschn­ulze zwischen Florian Silbereise­n und Helene Fischer mit einem bejubelten Sketch, bevor die jungen Tänzer der Zunft zum nachmitter­nächtliche­n Feiern überleitet­en.

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FOTO: DREHER Eine tolle Show boten die Crazy Girls unter der Regie von Celine Schuhmache­r und Alexandra Zepf.
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