Urtümliche Fasnet
An die 100 Narren feiern bei der Hangfasnet nach urtümlicher Manier
Scherze über die medizinische Versorgung bei der traditionellen Hangfasnet.
SPAICHINGEN - Die Fasnet ist ja die Zeit der kreativen Vorschläge. Auch die Akteure der Hangfasnet hatten am Montag einige in petto: So den, die medizinische Versorgung in der Stadt zu sichern durch eine Erweiterung der Skihütte zu einem Sanatorium. Die fast 100 Narren hatten nicht nur an dieser Idee ihren Spaß.
Geboren ist diese im Hirn von „Frau Dr. Scharlatan“– alias Lena Grimm, die in ihrer Rolle die finanzielle Hilfe des Schneeschuhvereins einforderte als Investition in das „Sanatorium am Zundelberg“. Dazu solle die Skihütte umgebaut und erweitert werden, „vielleicht müssen wir noch ein paar Wiesen kaufen“. Auch ein Fitnessstudio soll integriert werden, und das Sanatoriums-Personal solle sich aus Vereinsmitgliedern rekrutieren. Fasnet ganz urtümlich gefeiert Den ganzen Tag feierten die Besucher der Hangfasnet, die die Fahne des urtümlichen Brauchtums hochhält: Nachdem sie sich zunächst mit schwäbischer Kost wie Maultaschen und Kutteln gestärkt hatten, startete am Nachmittag das Programm mit vereinseigenen Kräften. Bernd Klaiber freute sich über eine „Hütte, die zum Bersten voll ist“und blickte auf den Schneeschuhverein, der 2019 hundertjähriges Bestehen feiert: „100 Jahre jung – sportlich voll im Schwung.“Genau wie die Gäste, die zu den Akkordeonklängen von Herbert Rees wie dem „Schneewalzer“schunkelten.
Hans-Peter Grimm als „Professor Zundelwolf“machte sich Gedanken über den Zundelberg als WolfSchutzgebiet. In seine Ode an die auf der Skihütte kredenzte Narrensuppe stimmte ein hundertfacher Chor mit ein. Lilo Sommerhalter verlieh närrische Orden an die fleißigen Helfer, bevor sie ein Gedicht über die Wichtigkeit der älteren Generation fürs Gemeinwohl vortrug. „Gäbe es nicht uns Senioren/wäre aller Wohlstand verloren“; denn wer sonst fülle zum Beispiel die Wartezimmer der Ärzte. Und Mallorcas Strände wären leer/ gäbe es nicht das Seniorenheer.“Ein Quartett der Seniorensportgymnastik des Schneeschuhvereins stimmte ein Mitmachlied an, bei dem die Zuhörer etwa alle auf dem linken Bein stehen sollten.
Ihre Aufwartung machten die Spaichinger Narrenherrscher Thomas I. von Hofen und Schwofen und Tamara I. von Power und Flower. Auch der Prinz, genau wie Vereinsvorsitzender und Präsident der Deichelmauszunft Steffen May, blickte ebenso auf die hundertjährige Geschichte des Spaichinger Vereins. Für ihre Verdienste um die Spaichinger Fasnet ehrte der Prinz Regina und Richard Wenzler mit dem Orden der Session.
Das Programm beschloss Xaver Bernhard, der bei seiner fiktiven LiftFahrt hinauf auf den Dreifaltigkeitsberg gleich in mehrere Rollen schlüpfte wie den Spaichinger Bürgermeister und den Narrenpräsidenten – und mit seinem permanenten Hutwechsel zur Charakterisierung der Rollen Gelächter ohne Ende erntete.