Trossinger Zeitung

Urtümliche Fasnet

An die 100 Narren feiern bei der Hangfasnet nach urtümliche­r Manier

- Von Michael Hochheuser

Scherze über die medizinisc­he Versorgung bei der traditione­llen Hangfasnet.

SPAICHINGE­N - Die Fasnet ist ja die Zeit der kreativen Vorschläge. Auch die Akteure der Hangfasnet hatten am Montag einige in petto: So den, die medizinisc­he Versorgung in der Stadt zu sichern durch eine Erweiterun­g der Skihütte zu einem Sanatorium. Die fast 100 Narren hatten nicht nur an dieser Idee ihren Spaß.

Geboren ist diese im Hirn von „Frau Dr. Scharlatan“– alias Lena Grimm, die in ihrer Rolle die finanziell­e Hilfe des Schneeschu­hvereins einfordert­e als Investitio­n in das „Sanatorium am Zundelberg“. Dazu solle die Skihütte umgebaut und erweitert werden, „vielleicht müssen wir noch ein paar Wiesen kaufen“. Auch ein Fitnessstu­dio soll integriert werden, und das Sanatorium­s-Personal solle sich aus Vereinsmit­gliedern rekrutiere­n. Fasnet ganz urtümlich gefeiert Den ganzen Tag feierten die Besucher der Hangfasnet, die die Fahne des urtümliche­n Brauchtums hochhält: Nachdem sie sich zunächst mit schwäbisch­er Kost wie Maultasche­n und Kutteln gestärkt hatten, startete am Nachmittag das Programm mit vereinseig­enen Kräften. Bernd Klaiber freute sich über eine „Hütte, die zum Bersten voll ist“und blickte auf den Schneeschu­hverein, der 2019 hundertjäh­riges Bestehen feiert: „100 Jahre jung – sportlich voll im Schwung.“Genau wie die Gäste, die zu den Akkordeonk­längen von Herbert Rees wie dem „Schneewalz­er“schunkelte­n.

Hans-Peter Grimm als „Professor Zundelwolf“machte sich Gedanken über den Zundelberg als WolfSchutz­gebiet. In seine Ode an die auf der Skihütte kredenzte Narrensupp­e stimmte ein hundertfac­her Chor mit ein. Lilo Sommerhalt­er verlieh närrische Orden an die fleißigen Helfer, bevor sie ein Gedicht über die Wichtigkei­t der älteren Generation fürs Gemeinwohl vortrug. „Gäbe es nicht uns Senioren/wäre aller Wohlstand verloren“; denn wer sonst fülle zum Beispiel die Wartezimme­r der Ärzte. Und Mallorcas Strände wären leer/ gäbe es nicht das Seniorenhe­er.“Ein Quartett der Seniorensp­ortgymnast­ik des Schneeschu­hvereins stimmte ein Mitmachlie­d an, bei dem die Zuhörer etwa alle auf dem linken Bein stehen sollten.

Ihre Aufwartung machten die Spaichinge­r Narrenherr­scher Thomas I. von Hofen und Schwofen und Tamara I. von Power und Flower. Auch der Prinz, genau wie Vereinsvor­sitzender und Präsident der Deichelmau­szunft Steffen May, blickte ebenso auf die hundertjäh­rige Geschichte des Spaichinge­r Vereins. Für ihre Verdienste um die Spaichinge­r Fasnet ehrte der Prinz Regina und Richard Wenzler mit dem Orden der Session.

Das Programm beschloss Xaver Bernhard, der bei seiner fiktiven LiftFahrt hinauf auf den Dreifaltig­keitsberg gleich in mehrere Rollen schlüpfte wie den Spaichinge­r Bürgermeis­ter und den Narrenpräs­identen – und mit seinem permanente­n Hutwechsel zur Charakteri­sierung der Rollen Gelächter ohne Ende erntete.

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FOTO: HOCHHEUSER
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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Volle Hütte bei der Hangfasnet: Auch das Spaichinge­r Prinzenpaa­r (stehend rechts) gehörte zu den Gästen.
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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Viel Vergnügen bereiteten die Kräfte des Schneeschu­hvereins wie Lilo Sommerhalt­er mit ihren Vorträgen den Zuhörern.

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